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Karlstadt
Eintrittspreise des Karlstadter Freibads erhöhen sich: Stadträte empfehlen größere Steigerung als Stadtwerke
Camper sollen sich künftig auch Eintrittskarten fürs Bad kaufen müssen. Im Werkausschuss der Stadtwerke ging es auch um Investitionen für Abwasserkanäle und Wasserleitungen.
Der Eintritt ins Freibad Karlstadt wird teurer (Archivbild).
Foto: Markus Rill | Der Eintritt ins Freibad Karlstadt wird teurer (Archivbild).
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:29 Uhr

Einen Jahresverlust von 620.000 Euro sieht der Erfolgsplan der Stadtwerke Karlstadt für dieses Jahr vor. Dieser resultiert vor allem aus den Betriebszweigen Freibad und Campingplatz mit 832.000 Euro prognostiziertem Defizit sowie dem Abwasserbereich mit 606.200 Euro. Bei der Tiefgarage werden 75.000 Euro Verlust erwartet. Für Gewinne sorgen die Beteiligung an der Energieversorgung Karlstadt mit 830.400 Euro, die Photovoltaik-Anlagen (46.000 Euro) und das Wasserwerk (23.000 Euro).

Die Diskussion im Werkausschuss drehte sich vor allem um das Defizit im Schwimmbad, weil auch die Erhöhung der Eintrittspreise auf der Tagesordnung stand. Hier nahmen die Räte die Preise für Saisonkarten ins Visier. Sie empfahlen dem Stadtrat Erhöhungen, die über den Vorschlag der Stadtwerke hinaus gingen. Diese hatten aus sozialen Gründen eine zweistufige Erhöhungen bei Erwachsenen um jeweils zehn Euro in diesem und im nächsten Jahr vorgeschlagen, ausgehend von zuletzt 75 Euro. Der Ausschuss votierte für je 15 Euro mehr.

Stadtrat argumentierte mit Fürsorgepflicht gegenüber denen, die das Bad nicht nutzen

Ermäßigte Karten für Kinder, Schüler und Behinderte sollten auf Vorschlag der Stadtwerke erst 2024 um fünf Euro teurer werden und dann 40 Euro kosten. Die Empfehlung des Werkausschusses sieht diesen Preis schon ab dieser Badesaison vor. Nächstes Jahr sollen es dann 45 Euro sein. Argumentiert wurde mit dem Ziel, das Bad dauerhaft betreiben zu wollen. Nach der Sanierung sei bewusst auf eine Erhöhung verzichtet worden. Und man habe eine Fürsorgepflicht den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, die das Freibad nicht nutzen.

Ein Dorn im Auge war den Räten auch, dass Dauercamper keinen Eintritt für das Bad bezahlen müssen, weil dafür eine Pauschale in der Pacht für den Stellplatz enthalten ist. Bei den Verhandlungen um die neuen Pachtverträge soll diese gestrichen werden. Dafür sprach sich unter anderem Theo Dittmaier aus.

Hohe Investitionen in Tiefbauarbeiten

Dominierend im Vermögensplan der Stadtwerke sind die Auswechslung von Kanälen und Wasserleitungen. Dieses Jahr ist das in Gambach in der oberen Löhleinstraße (460.000 Euro, 2024: 515.000 Euro), in Karlburg in der Karolingerstraße (nur Wasser, 380.000 Euro) und in der Hagstraße mit Rosenanger (nur Kanal, 40.000 Euro) geplant.

Künftige größere Projekte sind eine Wasserleitung in Karlstadt vom Kreisverkehr am Tegut zur Karolinger Brücke (300.000 Euro) und in der neuen Bahnhofhofstraße (725.000 Euro), das Sportgelände (100.000 Euro), eine Ringleitung (250.000 Euro) in Karlburg, eine Wasserleitung von Rohrbach nach Karlburg (1,8 Millionen Euro), in der Heldstraße in Laudenbach (925.00 Euro) sowie am Fronberg in Mühlbach (765.000 Euro).

Beauftragung der Planung in Laudenbach

Mit der Planung für den Austausch der Leitungen in der Heldstraße in Laudenbach beauftragte der Ausschuss das Ingenieurbüro ISB aus Laudenbach (Landkreis Miltenberg) zu den Angebotspreisen von 110.500 Euro für den Mischwasserkanal und 42.000 Euro für die Wasserleitung. Vergeben wurden zunächst nur die ersten drei Leistungsphasen für 33.500 und 14.600 Euro. Das Projekt wird über die seit 2018 laufende Dorferneuerung in Laudenbach bezuschusst.

In der Sitzung wurde dem Stadtrat der kaufmännische Jahresabschluss 2021 empfohlen. Er besteht aus 158.000 Euro Jahresverlust und einer Bilanzsumme von 64,5 Millionen Euro. Erwähnenswert sind die niedrigen Einnahmen im Freibad in Höhe von 156.000 Euro wegen weniger Badegäste während der Corona-Pandemie. Der Jahresverlust betrug 742.000 Euro. In "normalen Jahren" werden über 200.000 Euro an Eintrittsgeldern erwartet. Zwischenzeitlich machen sich die steigenden Energiekosten bemerkbar.

Planungskosten für das nicht gebaute Parkdeck belasten den Jahresabschluss

Der Verlust des Tiefgaragen-Betriebs von 61.000 Euro wird laut dem kaufmännischen Leiter Christoph Fluhrer von den Planungskosten (89.000 Euro) für das nicht gebaute Parkdeck belastet. Diese müssen laut dem kommunalen Prüfungsverband dort veranschlagt werden.

Beim Wasserwerk machte sich vor zwei Jahren die Preiserhöhung deutlich bemerkbar. Die Möglichkeit einer Erhöhung wird jetzt bereits nach zwei, statt wie bisher vier Jahren geprüft. Eine deutliche Preiserhöhung wäre ansonsten nach Ende des Kalkulationszeitraumes unausweichlich.

Moderat von 45 auf 49 Euro (ab Mai) erhöht wurde vom Werkausschuss die Monatspauschale für Dauermieter in der Tiefgarage Ringstraße. Die bisherige Dauermiete ist seit März 2016 gleich geblieben.

 
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