
"Der Bagger gräbt ein tiefes Loch, den ganzen langen Tag. Die Walze, die macht alles platt, den ganzen langen Tag." Mit diesen und weiteren Textzeilen stimmte sich eine Kindergruppe der Kita Theresienheim mitsamt Betreuerinnen gesanglich auf den symbolischen Spatenstich in der Eußenheimer Straße ein. Die Vorfreude der Kleinen war groß – auch wenn sie den Ausführungen der Verantwortlichen am Dienstagnachmittag vermutlich noch nicht im Detail folgen konnten.
Von einer Investition "für die Jüngsten" und "in die Zukunft der Stadt" hatte Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach zuvor in seiner Rede gesprochen, um den Spatenstich einzuleiten. Die 1520 Quadratmeter große Fläche an der Eußenheimer Straße, auf der sich bis vor wenigen Monaten nichts als grüne Wiese befand, ist inzwischen zur Kiesgrube geworden. Darauf tummeln sich Bagger, Laster und Walzen.
Neubau seit über drei Jahren auf der Tagesordnung
Schon Ende 2021 beschloss der Karlstadter Stadtrat die Realisierung des Neubaus, in 2022 wurde die Entwurfsplanung vorgelegt, erinnert Hombach in seiner chronologischen Abhandlung der Ereignisse. Im Juli 2024 lag die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn vor. Ursprünglich war zu diesem Zeitpunkt schon die Fertigstellung angedacht. Die Verzögerung kam dadurch zustande, dass 2023 in Absprache mit dem Kitapersonal verschiedene Anpassungen und Umplanungen vorgenommen wurden, um den künftigen Bau besser auf den Alltag der Kinder abzustimmen.

"Für die Planung und für die Einrichtung des Gebäudes sind etwa 7,5 Millionen Euro veranschlagt", so Hombach. Davon würden 3,2 Millionen von der Regierung von Unterfranken beigesteuert. Besonders dankte der Bürgermeister auch Kita-Leiterin Cindy Göbel, die ebenso wie Robin Kern aus der Verwaltung maßgeblich in den Planungsprozess eingebunden war.
Mit ausreichend Platz für drei Kinderkrippen- und vier Kindergartengruppen plus Erweiterungsmöglichkeiten entstehe in der Eußenheimer Straße nun ein "Zuhause für die Kinder". Die Stadt werde als Träger auch Mehrkosten in Höhe von rund 500.000 Euro für zusätzliche Räume aus eigenen Mitteln finanzieren, berichtet Hombach.
"Durchdachte Verkehrslösungen" geplant
Bezug nahm er auch auf die immer wiederkehrenden Beschwerden bezüglich des neuen Kita-Standorts: "Wir verstehen, dass der neue Standort Veränderungen mit sich bringt. Doch ich bin davon überzeugt, dass wir mit sicheren Geh- und Radwegen sowie mit durchdachten Verkehrslösungen ein Angebot schaffen, dass allen Familien gerecht wird."
Architekt Stefan Schubert hob nochmal die Bauweise des Projekts hervor. "500 Kubikmeter Holz werden verbaut. Ein nachwachsender umweltfreundlicher Rohstoff, der für ein gesundes Raumklima sorgt", so Schubert. Wenn alles nach Plan läuft, werde man 2026 die Eröffnung des zweigeschossigen Gebäudes feiern können.