Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise haben dafür gesorgt, dass die Energieversorgung des geplanten Zentralklinikums in Lohr nun noch einmal überdacht wurde. Ziel der Planer Julian Geher und Angelo Lo Voi: weg vom Gas. Bisher waren ein Blockheizkraftwerk mit Wärmepumpe, ein Biomassekessel und eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Das neue Konzept, dem der Werkausschuss des Kreistags zustimmte, sieht Gas nur noch für die Notfallversorgung vor. Stattdessen soll der Einsatz der Wärmepumpen verstärkt und zusätzlich Geothermie genutzt werden.
Das Klinikum soll dann mit Erdwärme aus den Baupfählen geheizt werden. Diese sogenannten Energiepfähle funktionieren so: Eine Wärmepumpe entzieht dem Pfahl die Wärme des Wassers, das in ihm zirkuliert, und heizt so das Gebäude. Muss das Klinikum gekühlt werden, entzieht die Pumpe Wärme aus dem Gebäude und gibt sie an den Pfahl ab. Die Entscheidung für diese Art der Energieversorgung fiel im Werkausschuss mit 8 zu 4 Stimmen.
Klinikreferent René Bostelaar merkte noch an, es habe auch schon Gespräche mit der Firma Gerresheimer über die Nutzung von Abwärme gegeben, und mit dem Bezirkskrankenhaus. Das habe bisher noch eine "sehr konservative Energieversorgung", so Bostelaar. Es gebe also Möglichkeiten, das Energiekonzept in fünf oder zehn Jahren noch einmal zu ergänzen.