zurück
Karlstadt
"Energie können wir selber machen!": Beim Jubiläum von Schneider Solar steht die Zukunft ökologischer Stromerzeugung im Fokus
Die Familie Schneider und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim 25-jährigen Firmenjubiläum von Schneider Solar in Karlstadt.
Foto: Günter Roth | Die Familie Schneider und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim 25-jährigen Firmenjubiläum von Schneider Solar in Karlstadt.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Gerald und Barbara Schneider hatten nicht nur Freunde, Kunden und Gäste zum Besuch geladen, sondern auch bedeutende Persönlichkeiten rund um das Thema erneuerbare Energie und die Wirtschaftlichkeit. Neben dem Fachmann für Stromspeicher und Kenner der Elektromobilität, Andreas Piepenbrink, sprach der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Die erste Kundin von Schneider Solar war Angelika Rüth, die Schwester des Firmenchefs - und die installierte Photovoltaikanlage funktioniert noch immer, begann Gerald Schneider seinen Rückblick und stellte dabei auch mit Kai Zygmunt, Detlef Jäger und Jochen Jopp drei Männer der ersten Stunde vor. Wie ihr Chef hatten die drei damals noch keine fundierte Ausbildung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, aber sie haben sich "gemeinsam da reingefuchst" und die Firma zu einem der führenden Unternehmen in der Region gemacht.

Erfreuliche Firmenentwicklung trotz vielem Auf und Ab

"Die regenerative Energie hat mich damals schon gereizt und ich war sicher, so in die Zukunft gehen zu können", sagte Schneider. Trotz vielem Auf und Ab gab die Entwicklung dem Unternehmer recht. Besonders jetzt hat die Diskussion um die Klimaerwärmung und die geforderte Abkehr von fossilen Energieträgern, der Firma bis zu 100 Anfragen täglich beschert. Schneider und seine Frau wollen deshalb helfen und gemeinsam nach Lösungen suchen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. "Unsere Energie können wir selbst machen", so Schneider.

Der Ehrengast Aiwanger betrachtete die Entwicklung der erneuerbaren Energien in erster Linie unter dem ökonomischen Aspekt und betonte, er habe diesen Dialog schon 2018 vor der Energiekrise angestoßen. Während Windräder recht hohe Investitionskosten erforderten, sei der massive Ausbau der PV-Anlagen leichter zu stemmen. Er hob hervor, dass in Deutschland alleine das Land Bayern mehr als 50 Prozent des Zubaus an Fläche geleistet habe. Besonders lohnenswert seien hier die Dachflächen, aber auch Freilandflächen kämen infrage, wenn dabei die Belange der Landwirtschaft beachtet würden. Eine Kombination von hoch gestellten PV-Anlagen mit darunter liegender landwirtschaftlicher Nutzung könne Vorteile bringen.

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim Firmenjubiläum von Schneider Solar in Karlstadt.
Foto: Günter Roth | Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim Firmenjubiläum von Schneider Solar in Karlstadt.

Aiwanger: "Werden wohl nicht völlig autark werden können"

Wichtig aber, so der Wirtschaftsminister, sei es, den erzeugten Strom möglichst ortsnah und mithilfe von verschiedenen Speichern zu nutzen. Dafür kämen Pumpspeicherwerke, aber auch der Einsatz von Wasserstoffgas infrage. Insgesamt müsse es eine kluge Kombination von Wärmepumpen, Pelletheizungen und Dämmung von Gebäuden geben. Einschränkend sein Ausblick: "Wir werden aber wohl nicht völlig autark werden können!"

Das Thema Stromspeicher vertiefte der Fachmann Andreas Piepenbrink. Die provokante Frage von Gerald Schneider, ob ein Leben ohne Energiekosten möglich sei, relativierte er: "Wohl nicht zu 100 Prozent, aber wer nicht investiert, hat höhere Kosten", ansonsten spare man auf die Lebensdauer gesehen gut die Hälfte. Voraussetzung aber sei eine individuelle Bedarfsberechnung. Erstaunen löste seine Ansicht zur Dämmung von Häusern aus, die meist lange nicht den erhofften Erfolg bringe. Vielmehr müsse es eine kluge Kombination von ökologischer Stromerzeugung und der smarten Speicherung der elektrischen Energie geben. Das sei im Augenblick die Technik schlechthin. Besonders rückten derzeit die bidirektionalen Speicher in den Fokus, der auch die Elektroautos per ausgeklügelter Steuerung zu Stromspeichern machen könne.

Winterliche Dunkelflaute mit wenige Wind und Sonne als Problem

Problematisch aber bleibe nach wie vor die "Dunkelflaute" im Winter, für die neue Wege in der Speichertechnik und in deren intelligenten, flexiblen Vernetzung gefunden werden müssten. Dafür könnten auch Biogasanlagen und für eine gewisse Zeit die Nutzung der "Grundlast" nötig sein.

Ein Grußwort zum Jubiläum sprach Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach, die Kunden Christian Baier und Markus Buberl berichteten von ihren Erfahrungen mit der Firma Schneider Solar.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Günter Roth
Christian Baier
Elektroautos
Energiekrisen
Hubert Aiwanger
Kunden
Stromerzeugung
Windräder
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Michael Albert
    Schade, dass die Firma Schneider Solar so einem die Möglichkeit gibt, sich mit fremden Federn zu schmücken.
    Wer hat den Einstieg in die Erneuerbaren Energien in Deutschland initiiert? Wer hat das Erneuerbare Energien Gesetz gegen erbitterten Widerstand der Konservativen durchgesetzt? Wer ist "schuld"? DIE GRÜNEN!!
    Schade, dass man dann nicht die Größe hat, zum Firmenjübiliäum denen eine Plattform zu bieten, die diese Firma und ihren Erfolg erst möglich gemacht haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hartmut Haas-Hyronimus
    "Er hob hervor, dass in Deutschland alleine das Land Bayern mehr als 50 Prozent des Zubaus an Fläche" (an Photovoltaik) "geleistet habe."
    Nur , dass das überwiegend auf Dachflächen geschehen ist - also auf Kosten und private Initiative der Hausbesitzer hin.
    Aber wer selbst nichts leistet, schmückt sich eben gern mit fremden Federn. Im Chemiedeieck von Bayern wurden 1000 neue Windräder in den Staatsforsten versprochen gebaut wurde - eines!!
    Bayern vorn - aber nur bei den Sprüchen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten