Seit sechs Jahren verwöhnt Thomas Müller in seinem Café "Toms Eismanufaktur" seine Kundinnen und Kunden mit selbst hergestelltem Schoko-, Vanille, oder Erdbeereis. Aber auch besondere Geschmacksrichtungen wie Bier, schwarzer Sesam oder Tonkabohne hat und hatte der 65-Jährige in seiner Eisdiele in der Hauptstraße 53 in Karlstadt bereits im Angebot. Nun verkündete Müller jedoch, dass er seine Eismanufaktur Ende September schließen wird – aus Altersgründen. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für das Lokal gebe es noch nicht.

"Ich habe mir hier vor sechs Jahren einen Traum erfüllt, jetzt ist aber Schluss", sagt der 65-Jährige. Die Einschränkungen und Vorgaben durch die Corona-Pandemie hätten – besonders im Jahr 2020 – das Betreiben einer Eisdiele nicht leichter gemacht. "Mittlerweile ist mir das einfach zu viel Stress", so Müller. Auch seine zahlreichen Stammgäste hätten ihn da nicht umstimmen können. "Ich habe für mich bereits einen Schlussstrich gezogen."

Thomas Müller hat sich die Eisherstellung selbst beigebracht

Vor der Eröffnung seines Ladens im Jahr 2017 hatte der gelernte Kaufmann, der aus Rieneck stammt, nichts mit Eismachen am Hut. Lange arbeitete er in einer hohen Position für einen Autozulieferer und war dafür in ganz Deutschland unterwegs. Irgendwann sei es dann aber genug gewesen. Und da Müller schon lange von der Idee angetan war, eine eigene Eisdiele zu eröffnen, setzte er seinen Traum schließlich in Karlstadt um. In den Räumlichkeiten befand sich zuvor das Eiscafés "San Marco".

Müllers Philosophie: Handwerklich produziertes Eis ohne Geschmacksverstärker oder Aromen – egal ob natürliche oder künstliche. Unterstützt wird er dabei unter anderem von seiner Tochter. Die Eisherstellung hat sich der 65-Jährige mit Hilfe von Büchern, Kursen und des Internets selbst beigebracht. Die Maschinen für die Eisherstellung will Thomas Müller übrigens behalten – falls ihn doch nochmal die Eis-Experimentierfreude packt.