
Es klingt dramatisch: Im Karlstadter Altersheim der Otto-und-Anna-Herold-Stiftung hat sich das Covid-19-Virus ausgebreitet. Zunächst hatte es vergangene Woche zwei positive Corona-Fälle gegeben. Daher wurde eine Reihentestung am Freitag, 13. November, durchgeführt. Das Ergebnis liegt nun vor und versetzt das Altersheim in Alarm. 19 weitere Personen sind laut Mitteilung des Landratsamts positiv.
Anja Hildenbrand, Pressesprecherin beim Klinikum Main-Spessart, bestätigt den Corona-Ausbruch in dem Karlstadter Altersheim. "Unter den Positiv-Getesteten sind zehn Bewohner und neun Pflegekräfte", sagt sie. Insgesamt gibt es 140 Bewohner im Altersheim. Alle Fälle seien aus einem Wohnbereich. Wie das Virus dorthin gekommen ist, sei nicht bekannt. Aber die gute Nachricht: "Den Bewohnern geht es der Situation entsprechend gut", so die Pressesprecherin weiter. Nur ein Bewohner befinde sich aus Gründen der Prophylaxe im Krankenhaus.
Besuchsverbot besteht weiterhin
Im Altersheim gilt Besuchsverbot. "Die betroffenen Angehörigen können telefonischen Kontakt zu den Mitarbeitern halten", erklärt Hildenbrand. Es seien im Moment alle sehr besorgt, aber es werde alles getan, um die Lage wieder in den Griff zu kriegen. Alle positiv getesteten Bewohner würden derzeit in einem Isolierbereich leben, die negativ Getesteten in einem davon abgetrennten Bereich. Am Mittwoch wird daher erneut eine Reihentestung für die gesamte Einrichtung stattfinden. Dafür wurde schon eine Teststrecke vor dem Eingang der Heroldstiftung aufgebaut.
Eine Reihentestung hat es an diesem Dienstag auch im Kreisseniorenzentrum in Gemünden gegeben. Dort war Ende Oktober ein Bewohner positiv getestet worden. Diese Testung ist eine Folgetestung zur letzten Reihentestung.
Im Landkreis Main-Spessart sind aktuell (Stand 17. November) 173 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Damit gibt es im Landkreis Main-Spessart seit Beginn der Pandemie 691 positiv auf Covid-19 getestete Personen. Genesen sind davon 507 Personen. Drei neue Todesfälle meldet das Landratsamt. Die Zahl der an oder mit Sars-CoV-19 Verstorbenen liegt damit bei elf. Zehn Patienten werden stationär im Klinikum Main-Spessart behandelt, einer davon auf der Intensivstation. Es befinden sich 775 enge Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.
Neu dazugekommen sind jeweils eine positiv getestete Person in der Mittelschule Gemünden, in der Berufsschule Karlstadt und in der St.-Nikolaus-Schule Marktheidenfeld. Die betroffenen Klassen befinden sich in Quarantäne. Weitere Fälle von positiv Getesteten gibt es im Julius-Echter-Seniorenstift in Hafenlohr mit vier Personen, in der Seniorenresidenz Zellingen mit sechs Personen und im Wohnstift Andreas Bodenstein Karlstadt. Dort wurden sechs Personen positiv getestet. Es wurden Quarantänen verhängt, eine Testreihe ist in Planung.
Schnelltests sind hilfreich
Währenddessen hat sich die Situation in der Seniorenresidenz Pfründnerspital Arnstein entspannt. Auch dort hatte es vergangene Woche einen positiven Corona-Fall im Alters- und Pflegeheim gegeben. Wie die Einrichtungsleiterin Sanela Jonjic erklärt, habe es sich dabei aber um einen Bewohner eines völlig abgegrenzten Wohnbereichs gehandelt. "Nicht das ganze Spital war betroffen", erklärt sie und sie kann jetzt sagen: "Alle Bewohner sind wohlauf und symptomfrei."
Froh ist Jonjic, dass es mittlerweile Schnelltests auf eine Covid-19-Infektion gibt, die in wenigen Minuten ein Ergebnis liefern. Mit diesen Schnelltests seien die Mitarbeiter und Bewohner getestet worden, die Kontakt zu der positiven Person gehabt haben. "Alle waren negativ", sagt sie. Zudem wurden am vergangenen Freitag alle Mitarbeiter und Bewohner auf dem üblichen Weg über Labore getestet. Auch hier gibt es laut Jonjic Entwarnung. Alle Ergebnisse, die bisher zurückgelaufen sind, waren negativ.