Sie war 18 Jahre Mitglied des Marktheidenfelder Stadtrats – und bei ihrer ersten Wahl 1966 eine der ersten Frauen in diesem Gremium: Grete Schmitt war für ihre Verdienste um ihre Heimatstadt 1989 mit dem Ehrenring der Stadt Marktheidenfeld ausgezeichnet worden. Ende September starb Schmitt im Altern von 98 Jahren.
Schmitt, die mit vollem Namen Margaretha hieß, wurde 1926 in Marktheidenfeld geboren. Sie machte eine Lehre bei der Sparkasse, trat dem Roten Kreuz bei und war Gründungsmitglied der Frauenunion Marktheidenfeld. Sie war mehr als 30 Jahre Vorstandsmitglied der Volkshochschule. In dieser Funktion hat die frühere vhs-Leiterin Erika Nolte lange mit ihr zusammengearbeitet: "Grete war immer da, wenn man sie gebraucht hat", sagt Nolte. Schmitt habe viele, viele Menschen in Marktheidenfeld gekannt und sein mit allen per Du gewesen. "Sie war eine sehr selbständige Person, war für eine Frau in ihrer Generation eher ungewöhnlich war." Schmitt war nie verheiratet und hatte keine Kinder.
Sehr eingebracht habe sich Schmitt bei der Gründung der Sozialstation St. Elisabeth, erinnert sich Nolte. "In vielen Vereinen hat sie als Kassenwart oder Kassenprüferin geholfen". Außerdem engagierte sie sich im katholischen Frauenkreis, der Schützengesellschaft, im Spessartverein und der Bürgerkulturstiftung, wie im Main-Post-Archiv nachzulesen ist. Auch im Garten- und Verschönerungsverein war sie mehr als 40 Jahre Mitglied. In ihrer Freizeit ist sie gern gewandert.
Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Stadtrat 1984 engagierte sie sich politisch, etwa im Seniorenbeirat der Stadt oder als Leserbriefschreiberin in der Diskussion um die medizinische Versorgung. "Marktheidenfeld ist meine liebenswerte Heimat, in der man gut leben und seinen täglichen Bedarf bestens decken kann. Man trifft immer auch auf freundliche Menschen", so beschrieb Schmitt die Stadt einst.