
Das ehemalige Karlstadter Kreiskrankenhaus war Thema im Bauausschuss des Stadtrats Karlstadt. Dem Bauantrag der Gesundheitszentrum Karlstadt GmbH auf Umbau und Sanierung des Gebäudes zu einem Ärztehaus mit Gewerbeflächen erteilte der Ausschuss einstimmig sein Einvernehmen. Architekt Thorsten Heßdörfer hatte seinen Ausschusskollegen den Plan vorgestellt, die anschließend ohne ihn darüber abstimmten.
An die Stelle der parallel zur Gemündener Straße verlaufenden Krankenhaus-Parkfläche, die an der einen Seite ans Baywa-Gelände stößt, kommt laut Heßdörfer ein Parkdeck mit zwei Ebenen. Die eine Ebene mit ebenerdigen Parkplätzen sei für die Kunden gedacht, die geplante untere Ebene für die Ärzte. 121 Stellplätze werden so insgesamt geschaffen, 116 seien benötigt gewesen.
Innenhof statt OP-Saal
Es habe sich leider gezeigt, dass das neue Gebäude zwar einen guten Bestand habe, aber zum Teil so speziell ist, dass es für eine andere Nutzung nicht zu gebrauchen sei, so der Architekt. Deshalb wird es innen praktisch leer geräumt. Wie bereits im November berichtet, wird im neuen Gebäude des ehemaligen Krankenhauses ein großes Foyer "quer durch das Gebäude geschlagen", wie sich Heßdörfer nun ausdrückte. Dafür muss der Operationssaal raus.

Wo sich jetzt der OP-Bereich befindet, soll ein grüner Innenhof entstehen. Anders als ursprünglich geplant soll dieser jedoch nicht mit einer Glaskuppel überdacht werden. Es solle stattdessen mehr Licht und Luft geben – und für die Wartebereiche die Möglichkeit, auch mal ein Fenster zum Innenhof zu öffnen. Das nannte Heßdörfer "bedienungsfreundlicher" als eine automatische Be- und Entlüftung.
Die einzelnen Praxis- und Gewerberäume werden eine Größe von 100 bis 400 Quadratmeter haben. Ein Karlstadter Apotheker hat vor, im neuen Gesundheitszentrum eine Filiale zu eröffnen. Es soll außerdem ein Sanitätshaus und eine Bäckerei mit Café einziehen.
Lärmbelastung durch Bahn hoch
Zuvor hatte der Bauausschuss der von Marek Stadthaus vom Würzburger Architekturbüro Schirmer Architekten + Stadtplaner GmbH vorgestellten 2. Änderung des Bebauungsplanes "Krankenhausgebiet" zugestimmt. Das gesamte 1,8 Hektar große Areal, zu dem das ehemalige Krankenhaus, Caritas, Altenheim und Gesundheitsamt gehören, war zuvor eine Gemeinbedarfsfläche (das Gesundheitsamt sogar Wohngebiet). Nach einstimmigem Einvernehmen des Bauausschusses wird es nun in ein Mischgebiet umgewandelt. Das mache die Ansiedlung von privatem Gewerbe und Arztpraxen möglich. Ausgeschlossen wurde jedoch die Nutzung als Tankstelle oder Vergnügungsstätte.
Ein Schallgutachten habe laut Stadthaus ergeben, dass durch die nahe Bahnstrecke die erlaubte Schallgrenze "zum Teil deutlich" überschritten werde. Um den Krach draußen zu halten, müssen beim Bau deshalb Schallschutzmaßnahmen eingeplant werden.