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Gemünden
Drei gestohlene Basecaps und ein qualmender Porsche: Bonnie und Clyde machen Main-Spessart unsicher
Erst die Wölfin, jetzt zwei der bekanntesten Kriminellen der Neuzeit. Unsere Glosse zeigt, von welchen überraschenden Gästen der Landkreis diesmal heimgesucht wurde.
Einbrecher scheinen es in Aura schwer zu haben, was fette Beute betrifft. Diese Erfahrung mussten nun auch Bonnie und Clyde machen.
Foto: Nicolas Armer, dpa | Einbrecher scheinen es in Aura schwer zu haben, was fette Beute betrifft. Diese Erfahrung mussten nun auch Bonnie und Clyde machen.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 10.10.2024 02:40 Uhr

Es ist 18.30 Uhr. Die Abenddämmerung legt sich langsam über Gemünden und hüllt die Landschaft rund um den Edeka-Kreisel in ein rötliches Licht. Auch die Skulptur des dort befindlichen Fischerpaars auf seinem Boot kommt langsam zur Ruhe, als plötzlich ein Porsche die abendliche Stille durchschneidet. Der Fahrer des Flitzers aus Stuttgart schien wohl nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein. Er kam nach links von der Fahrbahn ab und fuhr geradewegs eine Straßenlaterne um.

Der Otto Normalverbraucher hätte wohl die Polizei gerufen. Dieser besondere Mann aber hatte eine weitaus klügere Idee. Er setzte sich wieder in sein inzwischen qualmendes Auto neben seine Beifahrerin und fuhr weiter in Richtung Lohr. Wofür sich auch den ganzen Stress antun? Papiere zeigen, Personalien aufnehmen lassen, und und und...das kann sich ziehen.

Dann lieber qualmend durch die Gegend fahren, bevor man in Gemünden noch Wurzeln schlägt. Später wurde die Rauchentwicklung den beiden im Auto wohl doch zu wild. Der Fahrer fuhr an den Straßenrand, stellte sicher, dass ein Zeuge ihn beobachtete, rannte zusammen mit der Frau über die angrenzenden Bahngleise davon. Die Zeile der Toten Hosen, "Unsere Liebe soll ein Sprengsatz sein, der ständig explodiert", kommt einem bei dieser Polizeimeldung unweigerlich in den Kopf. Keine Frage: Bonnie und Clyde sind zurück, treiben in Main-Spessart ihr Unwesen... und fahren heute offensichtlich Porsche.

Der Minimalismus ist in Aura Programm

Ein anderer Polizeibericht aus der vergangenen Woche erklärt, warum die berüchtigten Kriminellen aus den USA es so eilig hatten. Auf ihrer Rückbank konnten drei Basecaps sichergestellt werden. Die sollen in den Staaten ja auch knapp sein. Die Kappen – ein durchaus probates Mittel, um Kameras zu entgehen – wurden laut Gemündener Polizeiinspektion in einem Wohnhaus in Aura entwendet. Zufälle gibt's... Die Täter sollen Türen aufgehebelt und alles durchwühlt haben. Zweifelsohne die Arbeit der zwei routinierten Vollprofis aus Übersee.

Für die beiden schien in dem Haus jedoch nicht viel zu holen gewesen zu sein. Abgesehen von ein paar zerfledderten Sinngrundkrimis fanden sich wohl nur die drei Basecaps.

Kurz danach probierten sie es noch in einem der benachbarten Häuser der Herrenbergstraße in Aura, verrät eine weitere Polizeimeldung. Hier schien es nicht einmal für eine Kopfbedeckung gereicht zu haben. Der Hausbesitzer konnte keine entwendeten Gegenstände feststellen, sollte aber schleunigst seine Sturmhauben durchzählen. Vielleicht war das potenzielle Diebesgut aber auch einfach zu sperrig für den drei Liter fassenden Kofferraum des Porsche.

 
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