Mit seinem Partner Markus Heldt hat er schon Erfolge bei zwei Verbänden gefeiert. Jetzt holte sich der Ex-Lohrer Dominik Blenk auch mit der Dreamscape-Crew einen Titel – und das im dritten großen Weltverband für Breakdance und Hiphop, der Internationalen Dance-Organisation (IDO).
Mit ihrer dreieinhalbminütigen Show vor gut 1500 Besuchern in Bremerhaven schafften die sieben Breakdancer den Sprung ins Finale, um sich dann in einem Battle (die Tänzer wechseln sich gegenseitig ab und versuchen den Vorgänger zu übertrumpfen) gegen den Vertreter aus Slowenien den Sieg zu sichern.
Insgesamt waren bei dieser mehrtägigen Veranstaltung 2690 Tänzer aus 19 Nationen in diversen Disziplinen und Kategorien am Start. Deutsche Teilnehmer und Gruppen sicherten sich insgesamt elf der 42 Goldmedaillen. Im Mannschaftswettbewerb der erwachsenen Breakdancer, den die Dreamscape-Crew gewann, stellten Deutschland und Slowenien laut Ergebnisliste jeweils drei Teams.
Ohne Markus Heldt
Dabei glich der Weg zu diesem großen Wettbewerb einem Hürdenlauf: Zum einen konnte Blenks langjähriger Partner Markus Heldt, mit dem er sowohl bei der schottischen United Dance Organisation (UDO) als auch dem US-amerikanischen Verband Hiphop International (HHI) als Hot Potatoes schon internationale Erfolge gefeiert hatte, nicht mit von der Partie sein. Für ihn ist der Schweinfurter Leon Then eingesprungen, erzählt Blenk, der sein Lehramtsstudium in Würzburg abbrechen und sich im September der Physiotherapie zuwenden wird.
Der Rest der Truppe rekrutierte sich tatsächlich aus jener Tanzformation, die mit ihrem Tanztheater im April in der Stadthalle für Furore gesorgt hatte. Einige Passagen aus der Choreografie hätten sie auch in ihre Vorstellung in Bremerhaven genutzt, so der 26-Jährige – wenn auch zu ganz anderer Musik.
Mit einer Wild Card zur Europameisterschaft
Dass sie die zweite Hürde gepackt haben, haben Blenk und seine Truppe vor allem bisherigen Erfolgen zu verdanken. Denn an sich waren nur die Landesmeister qualifiziert. Die Dreamscape-Crew hatte zwar die Süddeutsche Meisterschaft gewonnen, war aber zur Landesmeisterschaft gar nicht angetreten. Doch der Verband wollte sie offenbar unbedingt starten lassen und stattete sie deshalb mit einer Wild Card aus, so dass in Bremerhaven zwei deutsche Teams starteten.
Schließlich galt es auch noch eine dritte Hürde zu nehmen: Bei der IDO-Europameisterschaft dürfen nämlich nur Gruppen mitmachen, die bei einer Tanzschule angemeldet sind. Dieses Kriterium erfüllte dann letzten Endes eines der Teammitglieder, Muharem Demiri, der beim Kulturwerk Schwäbisch Gmünd als Tanzlehrer tätig ist.
Zusatztermine nach der Weltmeisterschaft
Damit war auch dieses Kriterium erfüllt. „Dreamscape“ – die höllischen Träume – wurden also in Wirklichkeit zu himmlischen Träumen. Träume, die in Lohr noch zweimal Wirklichkeit werden: Am 23. und 24. November sind die beiden Zusatzveranstaltungen angesetzt. Wie Simone Neubauer von der Stadthalle Lohr auf Anfrage mitteilte, ist von den jeweils 733 Karten jeweils schon ein Drittel verkauft.
Vier Wochen davor stellt sich die Dreamscape-Crew aber einer noch größeren Herausforderung: Sie will sich auch bei der IDO-Weltmeisterschaft in Polen beweisen. Dann werde Markus Heldt wieder mit an Bord sein, kündigte Blenk an.