Dietholf Schröder hat mal wieder Oberwasser. Der 54-jährige Karlstadter, der früher Stadtmarketing-Chef seiner Heimatstadt war, schon im Anzeigengeschäft der Main-Post tätig war und heute als Diakon tätig ist sowie den Waldfriedhof Esselbach betreibt, ist seit vergangenem Jahr auch Geschäftsführer des Service-Centers der Firma Livinguard. Und dieses Schweizer Unternehmen hat gerade gute Nachrichten erhalten: Seine Mund-Nase-Masken sind bundesweit als "mit FFP2-Masken vergleichbar" anerkannt.
Die Livinguard-Masken ziehen per elektrostatischer Aufladung Zellen und Viren an und zerstören diese zu mehr als 95 Prozent, CoVid-19-Viren sogar zu mehr als 99 Prozent. Die Freie Uni Berlin und die Rheinisch-Westfälische TH Aachen haben das untersucht und diese Wirkung bestätigt. Am Anfang der Pandemie trug auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach häufig eine Maske des Schweizer Unternehmens.
Vor Gericht gescheitert
Als aber per Infektionsschutzgesetz FFP2-Masken zum Standard wurden, war das für den Maskenhersteller ein Schlag ins Kontor. Das Verwaltungsgericht Würzburg lehnte einen Antrag ab, das Modell "Livinguard Pro Mask" FFP2-Masken gleichzustellen. Für den Einkauf in Lebensmittelgeschäften oder die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Bayern waren diese Modelle erstmal nicht mehr zugelassen. "Und das, obwohl die FFP2-Kennzeichnung ja eigentlich nur auf einer Arbeitsschutz-Richtlinie basiert", so Schröder.
Eine Verkündung im Bundesanzeiger hat die Sachlage nach Ansicht des Unternehmens geändert. Dort heißt es, vor 1. Oktober 2020 zertifizierte CPA-Masken seien mit FFP2-Standard "vergleichbar". Weil die Livinguard-Maske bereits im "Juni oder Juli letzten Jahres" die nötige Bescheinigung erhalten hat, sei sie nun – so Schröders Lesart – im Einzelhandel oder im ÖPNV zu akzeptieren. Das bayerische Gesundheitsministerium teilt diese Auffassung nicht. "Weder CPA-Masken noch MNS/OP-Masken entsprechen nach unserer Ansicht einem mindestens gleichwertig zu FFP2 genormten Standard", teilt eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage mit.
So ganz niet- und nagelfest scheint diese Einschätzung allerdings auch nicht zu sein. Die Aussage erfolgte erst auf mehrmaliges Nachfragen – zuvor bestanden die Antwortmails aus der Pressestelle des Ministeriums nur aus Zitaten von Verordnungen und Richtlinien – und enthält durchaus Interpretationsspielraum ("nach unserer Ansicht"). Auf die Bekanntmachung im Bundesanzeiger geht das bayerische Gesundheitsministerium nicht näher ein.
Schröder ist überrascht von der Stellungnahme des Ministeriums. "Das ist mir neu. Zum einen, weil Bundesrecht meines Wissens Landesrecht schlägt. Zum anderen, weil aus der bayerischen Regierung auch zu hören war, dass sie jetzt erstmal nicht über die Verordnungen des Bundes hinaus gehen wollen." Aus seiner Sicht ist die über den FFP2-Standard hinausgehende Wirkung der Livinguard Pro Mask sowieso wissenschaftlich erwiesen. Der Karlstadter sagt jedenfalls: "Ich trage die Maske regelmäßig bei Bahnfahrten und das wurde noch nie beanstandet." Ein Symbol auf den Masken weist mittlerweile auf die CPA-Kennzeichnung hin.
Firmensitz in der Schweiz, Logistik-Sitz in Karlstadt
Schröder bemüht sich darum, die Masken bekannter zu machen und sie zu verbreiten. Dazu hat er bereits mit dem Stadtmarketing Würzburg zusammengearbeitet; im Juni wird er der Karlstadter Mittelschule "komplett ausstatten". Grundsätzlich können Schulen sich mit Sammelbestellungen an ihn wenden. Schröder betont aber, dass der Verkauf über den Schweizer Firmensitz der Livinguard AG laufe. Die Livinguard GmbH mit Sitz in Karlstadt sei nur für Vertrieb und Logistik zuständig. Das lasse sich von einem Firmensitz innerhalb der EU leichter bewerkstelligen.
Schon jetzt habe der Maskenhersteller regelrechte Fans. "Ich habe viele Dankes-Emails erhalten von Apothekern und Ärzten, die unsere Masken problemlos den ganzen Tag lang tragen", berichtet Schröder. Vor allem in Berlin und Bayern sei das Produkt gefragt. Für die Dauer von 210 Tagen garantiert das Unternehmen die viren-abtötende Wirkung. Kurz davor werden die Online-Kunden per Email an das Ablaufdatum erinnert. "Viele bestellen dann gleich nach." Der Preis der "Pro Mask" sei gerechtfertigt, schließlich solle man eine FFP2-Maske nur einen Tag lang tragen.
Grundsätzlich sieht Dietholf Schröder großes Potenzial für Livinguard. "Wir entwickeln gerade einiges in Richtung medizinische Nutzung", sagt er. "Beispielsweise Bekleidung für medizinisches Personal, aber auch Bettwäsche für Krankenhäuser." Auch ein Unternehmen, das durch die Pandemie groß geworden ist, hofft also auf deren baldiges Ende.
Wenn man ein Produkt herstellt und dann vertreibt will und muss man selbstverständlich auch Geld damit verdienen.
Das hat nichts mit Reich werden zu tun. (Was ist überhaupt Reich?)
Den Preis eines Produktes könnte man allenfalls bemängeln wenn zu viel verlangt wird.
Und be"Reich"ert haben sich auf ungerechtfertigter Weise einige Politiker.
Das ist anzuprangern!