
Die Verkehrsprobleme sind für die Stadt Arnstein mittlerweile so etwas wie eine unendliche Geschichte. Nach Fertigstellung des Verkehrskreisels, der Karlstadter- und der Grabenstraße steht nun die Sanierung der Schweinfurter Straße an. Diese wird gemeinsam mit dem Staatlichen Straßenbauamt in Würzburg durchgeführt und teilweise auch finanziert.
Auch innerörtlich stehen aufwändige Baumaßnahmen an: die Zusammenführung der Bayernstraße und Schlesierstraße mit der Neugasse und die Sanierung der Wasserleitungen in der Marktstraße. Um betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick zu geben, waren diese zu einem Informationsabend in der Aula der Mittelschule eingeladen. Mehr als 70 Personen waren anwesend. Wiederholt musste Bürgermeister Franz-Josef Sauer klarstellen, dass die überörtlichen Umleitungen vom Staatlichen Bauamt festgelegt würden.
Elf Bauphasen
Zum Ausbau der Schweinfurter Straße sprach Kai Heißner von der Planungsfirma Baurconsult. Die Maßnahme von der Würzburger Straße bis zur Michael-Wenz-Straße umfasst eine Länge von 1100 Metern, der Straßenvollausbau erfolgt bis zur Schraudenbacher Straße, Wasserleitungsbau und Straßenoberbau und Gehwege bis zur Michael-Wenz-Straße.
Es werden elf Bauphasen aus Vollsperrung und halbseitiger Verkehrsführung geplant:

Die erste Phase konnte weitgehend schon abgeschlossen werden, mit dem Ende der Winterpause Ende Februar werden in Vollsperrung bis zur Brauerei auf 90 Metern Kanal- und Wasserleitungen verlegt sowie Gehwege gebaut. Nach zwei Monaten soll das erledigt sein.
Anschließend will man eine halbseitige Sperrung mit Ampelbetrieb 210 Meter von der Sichersdorfer Straße bis zur Schraudenbacher Straße arbeiten. Der Verkehr wird auf der Nordseite geführt, im Süden wird gearbeitet, anschließend ist der Wechsel. Als Zeitfenster sind sechs bis acht Monate angesetzt. Eine Erschwernis für die Fußgänger: Sie müssen in beiden Phasen über die nördlichen Zehntbergstraßen ausweichen.
Planungsfirma Baurconsult
Mit weiteren halbseitigen Sperrungen geht es dann von Frühjahr bis Herbst 2026 weiter nach Osten. Auf der Nord- und Südseite ist eine Bushaltestelle geplant. Im Herbst 2027 will man dann endgültig fertig sein. Zum Abschluss wird es noch für mindestens drei Tage eine Vollsperrung geben, weil dann die Asphaltdeckschicht auf der Gesamtlänge aufgetragen wird.
Der erste, jetzt beendete Bauabschnitt laut Heißner schon die Problematik dieser Maßnahme aufgezeigt. "Wir wissen nicht, was uns erwartet, bevor wir nicht den Untergrund aufgegraben haben", sagte er. Seinerzeit wurden die Versorgungsleitungen nicht immer ausreichend kartiert. Außerdem reichen an manchen Stellen die Häuser bis zum Straßenrand, und es gibt meist keine Gehwege.
Problematisch kann für die Anlieger auch die Parksituation werden – zur Lösung ist an einen Ausweichparkplatz auf dem Preh-Gelände gedacht.

Aus den Reihen der Besucher wurde nach dem Umleitungsszenario während der Vollsperrungen gefragt, nachdem diese im vergangenen Jahr als nicht zufriedenstellend aufgefasst wurden. Bürgermeister Franz-Josef Sauer wies einmal mehr darauf hin, dass die überörtlichen Umleitungsstrecken ausschließlich vom Staatlichen Bauamt veranlasst werden.
Schwerlastverkehr umleiten
Unmut herrschte darüber, dass der Fernverkehr nicht schon vor Arnstein abgeleitet wird, sondern erst an der Kreuzung Würzburger Straße in Richtung Gramschatz. Kritisiert wurde auch die unzumutbare Belastung der Bayernstraße und der Schlesier Straße. Nach einer Übereinkunft der Stadt mit dem Transportunternehmen im "Steinbrünnlein" nahmen die Lastwagen dieser Firma und auch andere Lastkraftwagen die beiden Straßen als Umleitungsstrecke.
Künftig soll ab dem Rewe-Markt eine generelle Sperrung für Fahrzeuge über fünf Tonnen gelten. Hinweisschilder am Verkehrskreisel weisen rechtzeitig darauf hin.
Die Umleitungsstrecken über den Zehntberg und in Richtung Gänheim auf dem gemeinsamen Wirtschaftsweg werden auch wieder gelten. Der Bürgermeister appellierte, gerade die Einbahnregelungen zu beachten, weil dort auch Schulbusse verkehren.

Zwei weitere Schwerpunkte im Straßenverkehr wurden angesprochen: Christian Dehmer vom Würzburger Planungsbüro Köhl informierte über die anstehende Sanierung der Wasserleitungen in der Marktstraße: Um die Förderungen zu erhalten, muss die Abrechnung dieser Maßnahme bis August 2026 erfolgen.
Archäologen begleiten die Tiefbauarbeiten
In fünf Bauabschnitten wird ab Sommer gearbeitet, bis Jahresende will man fertig sein. Das bereits erneuerte Stück im Bereich der Hausnummern 34-38 bleibt bestehen. Eine archäologische Baubegleitung wurde durch das Landratsamt angeordnet.
Teilweise wird es Vollsperrungen geben, wo möglich ist der Anliegerverkehr frei, außerdem wird die Einbahnstraßenregelung zeitweise aufgehoben, ein Gesamtstraßenausbau ist nicht vorgesehen. Der Fußgängerverkehr bleibt ungehindert. Die Mülltonnen werden von der Baufirma an einen Sammelplatz gestellt, genaue Abläufe folgen.