Starkregen und Windböen haben am vergangenen Sonntag nur Hartgesottene auf den Frühjahrsmarkt in die Gemündener Altstadt gelockt – oder solche, die die Regenpause am Nachmittag für einen Besuch genutzt haben.
Auch wenn das Wetter zunächst einige Besucherinnen und Besucher abschreckte, ließen sich die meisten der rund 20 Händler auf dem Gemündener Frühjahrsmarkt, der unter dem Motto "Markt der Sinne" stattfand, von den Regenschauern nicht entmutigen. "Wir ziehen durch, außer wir fliegen weg!", sagte ein Standbetreiber aus Würzburg, der schon viele Jahre beim Frühjahrsmarkt dabei ist und allerhand süße Leckereien wie gebrannte Mandeln, Popcorn und Zuckerwatte im Sortiment hat.
Regional und direkt vom Bauernhof
Auch das Team vom Kartoffelhof Höfler ließ sich die Stimmung nicht vermiesen und bot voll guter Laune ihre Tornado-Kartoffeln mit selbst gemachtem Dip an – Grumbern mal anders eben: "Der Regen hat uns zwar einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber wir machen einfach weiter." Ein echter Frühjahrsmarkt-Newcomer war der Biohof Strohmenger. Die beiden Damen im überdachten Wagen boten Waffeln aus dem eigenen Mehl sowie leckere Sauerteigbrote an – alles ökologisch und regional, direkt vom Bauernhof: "Wir kommen auf jeden Fall wieder!"
Nur an einigen Stellen forderte der Wind seinen Tribut: Zwei Oldtimer-Foodtrucks, bei denen Flammkuchen und verschiedene Pastagerichte auf der Speisekarte standen, mussten leider aufgrund von Beschädigungen vorzeitig abreisen.
Nachmittagssonne sorgt für mehr Besucher
Neben zahlreichen Essensangeboten gab es auch kunstvolle Holzarbeiten, handgewebte Textilien, Frühlingskränze und vieles mehr zu bestaunen. Und als am Nachmittag die Wolken aufbrachen und die Sonne sich zeigte, füllte sich der Marktplatz doch noch mit Besucherinnen und Besuchern, die sich unter anderem optischen Täuschungen sowie verschiedenen Tönen und Gerüchen im Sinneszelt stellten oder in der Begegnungsstätte "freiraum" mit ihren Kindern Osterhasen bastelten. Auch die Autorenlesung von Mareen Kasper über die Märchenwelt von Gemünda war sehr gut besucht und füllte fast den gesamten "freiraum" aus.
Der Frühjahrsmarkt, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen, ist weit mehr als nur eine Gelegenheit zum Einkaufen: Er ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, der die Menschen zusammenbringt und den Stadtkern belebt. Und hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas verändert? "Die Aussteller sind so ziemlich dieselben, nur der Wind war heuer ungewöhnlich.", sagt Organisator Jürgen Sommerer vom Stadtmarketing Gemünden aktiv e.V. Doch nach dem Markt ist vor dem Markt: Denn schon am 28. April gibt es mit dem Mai-, Kunsthandwerker- und Flohmarkt gleich dreierlei auf einmal zu erleben – dann hoffentlich bei besserem Wetter.