
Der Kunsthandwerker Markt in Gemünden hat schon Tradition. Am ersten Sonntag im Mai war es wieder so weit. Im Innenhof am Huttenschloss zeigten Künstler und Werkstätten ihre neusten Arbeiten. Die Auswahl war groß, für Heim und Garten war alles dabei, was das Herz begehrt. Und bei schönstem Frühlingswetter schlenderten die Leute durch die Stände, ergatterten das eine oder andere schöne Stück.
Besonders eindrucksvoll war das grosse Angebot von dekorativen Artikeln aus Naturmaterialien. Gleich am Eingang des Marktes entdeckten Besucher zahlreiche gebrauchte Holz-Paletten, von der Künstlerin Simone Vogel aus Zeuzleben mit der Säge bearbeitet, verziert und mit unterschiedlichen Symbolen versehen.
"Mit Herzchen hat alles angefangen", sagt, Vogel. Gesägt habe sie schon immer gerne und zum Thema Nachhaltigkeit lasse sich die kreative Arbeit mit Holz durchaus erweitern: "Wo war wohl diese Palette schon überall, vielleicht ist sie auf einem Frachter um die Welt gefahren?", stellt sich Vogel vor. Zum 70. Geburtstag von der Oma kaufte sogleich eine begeisterte Kundin aus Lohr eins dieser Schilder mit der Aufschrift "Hereinspaziert" als Geschenk.

Margarethe Wendt hat eine offene Werkstatt für Jung und Alt und versteht sich auf keramisches Gestalten. Seit es den Markt gibt, bietet sie ihre selbstgebrannten Tonfiguren und Blumen an. Auf diese wurde nicht nur der Bayrische Rundfunk aufmerksam. Wolfgang Glawe aus Linsengericht kaufte gleich mehrere Exemplare. Er macht eine viertägige Radtour mit seinem E-Bike und der Kunsthandwerker Markt war seine letzte Station, bevor es wieder nach Hause ging.
90 Arbeitsstunden hat Esther Jütten-Freund in eine Echse investiert, besetzt mit hunderten Steinchen. "Die wird nicht verkauft", sagte die Künstlerin aus Hösbach, sie sei nur ein Anschauungsobjekt. Jütten-Freund war zum ersten Mal in Gemünden und bot ihre Ware an.

Nach der Mittagszeit stieg die Besucherzahl nochmals an. Die Stimmung war ausgelassen, heiter und viele kamen miteinander ins Gespräch. Kunsthandwerkerinnen und -handwerker tauschten sich mit Interessenten aus und erzählten von der Entstehung ihrer Werke. Alte Balken und alte Fensterläden aus Häusern haben sie zu Schlüsselkästchen oder Wein- und Glashalterungen umgestaltet, altes Material wurde wieder verwertet. "Naturmaterialien sind der Trend, nicht nur in Deutschland. Manches dieser Holzkunst geht sogar in die Schweiz", erklärte der lokale Aussteller Miroslav Blaic.