Ihre Waffe ist das Wort: Denn die UN-Militärbeobachter, oft auch als Blauhelme bezeichnet, sind in ihren weißen Fahrzeugen in vielen Krisengebieten der Welt grundsätzlich unbewaffnet unterwegs. Entsprechend anspruchsvoll ist auch die Ausbildung der angehenden "United Nations Military Observer". Wesentlicher Teil des Lehrganges bildet am Ende eine umfassende Übung mit möglichst realitätsnah gestalteten Problemsituationen. Auch diesmal sind dabei die Blauhelme in der Region Hammelburg und Gemünden unterwegs.
Bei der Übung "Blue Banner" des Vereinte Nationen Ausbildungszentrums der Bundeswehr (VNAusbZBw), die Freitag 21. bis Mittwoch 26. Oktober dauert, befinden sich die auszubildenden Offiziere in einem erfundenen Staat mit zwei Konfliktparteien. So starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewusst auch außerhalb des Truppenübungsplatzes, wieder im Gemündener Schutzhafen in diesem simulierten Krisengebiet zu einer Bootspatrouille.
Dort beobachteten und berichteten sie unter anderem über eine "Waffenübergabe" oder leisteten Erste Hilfe bei einer "verunfallten" Person. Wegen eines vorgegebenen, für die Beteiligten aber unerwarteten Motorausfall ihres Bootes, mussten die künftigen Militärbeobachter selbst zum Paddel greifen und in den Schutzhafen zurückrudern.
Der mit internationalen Offizieren besetze Lehrgang besteht diesmal aus 30 Männern und sechs Frauen, unter anderem aus Argentinien, Malawi, Pakistan, Paraguay, Angola, Bosnien, Mongolei und natürlich Deutschland. 19 Instruktoren vermitteln Wissen, beobachten die Übungsszenarien und geben nach jeder Aufgabe "Feedback". Zudem beteiligen sich rund 90 Soldaten der Unterstützungskompanie an der Übung, um als Darsteller der verschieden Konfliktparteien im Rollenspiel realitätsnahe Bedingungen zu schaffen.