
Eine Leserin hat sich am Freitagnachmittag mit der verwunderten Beobachtung bei der Redaktion gemeldet, der Bauhof habe ein paar Tage zuvor das Schneewittchen und die Zwerge am Kaibach in Lohr überputzt. Auch in der Facebook-Gruppe "Ob Mopper oder Schnüdel ..." war das verschwundene Kunstwerk schon Thema. Was ist da los?
Das Kunstwerk in Stencil-Technik stammte vom Steinfelder Streetart-Künstler Jamie Paul Scanlon und seiner Frau Stefanie, die es, so steht es auf einer Informationstafel, am 21. August 2017 anbrachten. Künstler Scanlon postete in der Facebook-Gruppe nun folgenden Kommentar: "Es kommt wieder, besser als zuvor."

Auf eine Anfrage bei der Stadt Lohr teilt Sprecherin Franziska Lampert mit: "Der Bauhof hat Ausbesserungsarbeiten aufgrund des unebenen Untergrundes vorgenommen. Dieses wurde mit den Künstlern abgesprochen, da der Untergrund nicht den Qualitätsmerkmalen der Künstler entsprochen hat und die Künstler selbst mit der Qualität ihres Kunstwerkes aufgrund des Untergrundes unzufrieden waren. Zudem hatte jemand im Januar das Schneewittchenmit Lacksprayzur Unkenntlichkeit verschandelt. Daher wurden durch den Bauhof Ausbesserungsarbeiten (ein Überputzen) vorgenommen."

Jamie Paul Scanlon, auch bekannt unter seinem Kürzel JPS, sagt, dass die Idee in der Tat war, das Kunstwerk zu verbessern und dies in einer Art und Weise, die es erlaubt, es im Falle von Vandalismus leichter zu reparieren. Er sei überrascht, dass der Bauhof so schnell aktiv wurde und habe schon viele Anfragen erhalten, wann das Kunstwerk zurückkomme. Da er zunächst Einsätze in seiner Heimat Großbritannien Ende Mai und Anfang Juni Einsätze dann in Norwegen habe, werde es vorher nichts. Seine Fans in England fragten schon die ganze Zeit, wann es wieder etwas Neues von ihm gebe, ergänzt Stefanie Scanlon.
Danach, so Jamie Paul Scanlon, möchte er zunächst Schneewittchen neu fotografieren, damit es in der neuen Version nicht so gestellt wie bisher wirke und besser zum Kunstwerk passe. Wahrscheinlich werde es Juli, bis er und seine Frau die Wand neu gestalten. Stefanie Scanlon ergänzt: "Wir hoffen, einige Verbesserungen vornehmen und die Stelle am Kaibach noch etwas bunter und attraktiver machen zu können."