
Es ist die Leidenschaft, das Engagement und die Beharrlichkeit der Mitwirkenden, die die Prunksitzungen des Rienecker Fasenachtskomitee "Die Göikel" (RFK) zu etwas Besonderem machen. Zusätzlich zur 500-jährigen historischen Fasenacht hat das RFK in der Narrensitzung sein 50-Jähriges Bestehen als eingetragener Verein gefeiert. Das nahmen die Aktiven als zusätzlichen Ansporn, ein ganz besonders Feuerwerk an Tanz- und Showdarbietungen, Sketchen und Büttenreden mit einigem Lokalkolorit abzubrennen.
Angekündigt von den Fanfarenklängen der Herolde rief das Grafenpaar Philipp von Rieneck und Gemahlin Margarethe gemäß dem Motto "Unsere Fasenacht hat Tradition" ihre närrischen Untertanen dazu auf, die fünfte Jahreszeit mit Lachen und Jubel zu feiern und in "Eintracht die Fehden der Ritter zu überwinden". Dargestellt werden die beiden vom SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel und der stellvertretenden Bürgermeisterin Christina Neuf.
Festsaal des Bürgerzentrums war vollbesetzt
Als kleine, zeitweise Zähne fletschende Drachen aus dem Ei entschlüpft wirbelten gleich zu Beginn die Tänzerinnen der Kindergarde über die Bühne. Ihre mitreißende Tanzdarbietung und aufwändig gestalteten Kostüme begeisterteren die Gäste im vollbesetzten Festsaal des Bürgerzentrums zu überschwänglichem Jubel und den ersten Zugaberufen.

Tolle Tänze, einfallsreiche Kostüme und lustige oder zum Nachdenken anregende Show-Darstellungen boten ferner die weiteren Garden des RFK. Als Wald-Elfen schwebten die Tänzerinnen der Jugendgarde über die Bühne und zeigten erste aufwändige Hebefiguren. Als Gäste trat die Schautanzgruppe der närrischen "Hasekühle" aus Grünsfeld, der Rienecker Partnerstadt in spe, mit "Maniküre perfekt – unperfekt" auf.
Tanzgruppen zeigten ihr Können
Die RFK-Schrumpelgarde fegte zunächst mit ihren Besen über die Bühne und entpuppte sich in weitere Folge als flotte "Walpurgis"-Tänzerinnen. Auch die beiden Tanzmariechen lieferten mit Sprüngen, Spagat und Rad, sowie weiteren Schrittkombinationen und Tanzfiguren ein besonders Bild ihres Könnens. Als Meerjungfrauen entführte das Männerballett einige Taucher unter das Meer. Die Prinzengarde glänzte mit den "Nachrichten von Morgen".
Musikalisch und kabarettistisch unterhaltsam waren als Gäste die Putzfrauen "Frau Rumpel und Frau Schenkel" von der KaGe Zell unterwegs und strapazierten die Lachmuskeln der Anwesenden. Mit Rienecker Lokalkolorit und allerlei Lustigem warteten nach langjähriger Pause die Tratschweiber Babett und Käth auf. Im "Üwerzuch" sinnierte diesmal Björn Vogt über "Verschiedenes" und hatte auch einige Kalauer in Petto.
Die Rienecker Hofsänger intonierten mit den Gästen einen Gemeinschaftschor

"In der Not frisst der Franke die Wurst auch ohne Brot", behaupten musikalisch die Rienecker Hofsänger und intonierten mit den Gästen einen Gemeinschaftschor. Die Faschingsvögel zogen mit der Melodie "Ja so warn's die alten Rittersleut'" auf die Burg und lieferten weiteres zum Lachen. Auch der Hofnarr bewarb sich um eine Stellung auf der Burg. Anstelle der früheren Tagesschau bot Sven Nickel die neuesten Botschaften aus der mittelalterlichen "Grafenschau".
Routiniert und gekonnte führe Sitzungspräsidentin Karin Ullrich durch die fast sechsstündige Narrenschau und die "Rossinis" hielten als Sitzungsband die Stimmung am Limit. Auch besondere Ehrungen standen auf dem Programm.
