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Lohr/Gemünden
Das Lohrer Bettenhaus schließt nach über 50 Jahren
Mehrere Gründe waren es, die die Familie Pflugbeil dazu veranlassen, ihr Ladengeschäft zu schließen. Ihre Bettwarenproduktion in Gemünden habe die Pandemie gut überstanden.
Das Lohrer Bettenhaus in der Lohrtorstraße 7 schließt.
Foto: Wolfgang Dehm | Das Lohrer Bettenhaus in der Lohrtorstraße 7 schließt.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:37 Uhr

Das "Lohrer Bettenhaus" in der Lohrtorstraße schließt demnächst. Wie Inhaber Thomas Pflugbeil auf Anfrage bestätigt, werde dies "wahrscheinlich bis Ende April" der Fall sein. Ab 1. März soll es einen Räumungsverkauf geben. Eile besteht nicht, weil das Gebäudeensemble der Familie gehört. "Es läuft stabil. Die Nachfrage ist ausreichend, aber nicht besonders ergiebig", sagt Pflugbeil. Weil Personal in den Ruhestand gegangen sei, stand die Familie zuletzt vor der Frage, ob man noch einmal neues über mehrere Jahre aufbaue. Immer wieder musste Personal der Bettenproduktionsstätte des familieneigenen Unternehmens "Spessarttraum" in Gemünden im Laden mithelfen.

Wenn man sich dazu entschlossen hätte, das Geschäft weiter zu betreiben, wären Umbauten und Investitionen in Licht, Boden, Wände und Decken nötig gewesen, so Thomas Pflugbeil. Aus all diesen Gründen habe man sich gesagt: "Das ist der richtige Zeitpunkt, um das Ganze in Ruhe zu schließen." Die Familie tue das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, es sei schließlich schade, dass dadurch ein Stück Tradition verloren gehe.

Personal muss nicht entlassen werden

Personal müsse man aber nicht entlassen. Die drei betroffenen Mitarbeiter in Lohr – einer in Vollzeit, zwei in Teilzeit – würden einfach in Gemünden übernommen, teilweise in der Kundenberatung. Was künftig in das prominent gelegene Ladengeschäft gegenüber vom Lohrer Busbahnhof komme, werde sich zeigen, aktiv gesucht habe man einen Nachfolger noch nicht. Die Pflugbeils seien interessiert daran, dass es eine attraktive Lösung gebe. Das könne wieder ein neues Einzelhandelsgeschäft sein oder auch Gastronomie.

Durch die Pandemie habe man turbulente drei Jahre erlebt, aber die Zeit gut überstanden, sagt Pflugbeil. Das Lohrer Geschäft war das einzige Fachgeschäft der Familie. Wer künftig direkt die unter den Marken "Schlafstil" und "Spessarttraum" bekannten Bettwaren aus Gemünden beziehen will, könne dies über den firmeneigenen Online-Verkauf tun. Auch die Händler, die Ware bei Spessarttraum beziehen, verkauften heute viel über das Internet.

Lohrer Bettenhaus besteht seit 1971

Es war Großvater Alexander Pflugbeil (Rengersbrunn) gewesen, der in Rengersbrunn 1958 eine Bettfedern- und Daunendeckenfabrik gründete und 1971 das Bettenhaus in Lohr eröffnete. Zunächst auf der anderen Straßenseite. 1978 dann zog das Fachgeschäft an den jetzigen Standort, seit 1983 befindet es sich in einem Neubau. 2020 übernahmen die Brüder Michael und Thomas Pflugbeil in dritter Generation das Lohrer Bettenhaus von ihren Eltern Helga und Maximilian. Derzeit hat das Unternehmen "Spessarttraum" etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 
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