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BISCHBRUNN
Das geheime Leben der Sterne beobachten
Jürgen Väth am Spiegelteleskop in seiner Privatsternwarte in Bischbrunn. Hier kann man die Faszination der Astronomie selbst erleben.
Foto: Ralf Thees | Jürgen Väth am Spiegelteleskop in seiner Privatsternwarte in Bischbrunn. Hier kann man die Faszination der Astronomie selbst erleben.
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:24 Uhr

„Egal wie das Wetter wird, wir machen was“, sagt Jürgen Väth. Der Verantwortliche der Privatsternwarte in Bischbrunn hat ein wenig Sorgen, was das Wetter am 24. März angeht. Denn an diesem Samstag ist der jährliche Tag der Astronomie in Deutschland, an dem sich auch die Privatsternwarte wieder beteiligt.

Die Temperaturen werden wohl gar nicht so das Problem sein, denn am Wochenende soll es wieder wärmer werden. Doch leider sagt der Wetterbericht bisher an diesen Tagen auch Wolken voraus, was Himmelsbeobachter deutlich mehr stört als Kälte.

Astronomie bei jedem Wetter

Jürgen Väth ist trotzdem bereit und will den Tag der Astronomie in seiner selbst gebauten Sternwarte ab 18 Uhr bis in die Nacht auf jeden Fall durchführen. „Bei schlechtem Wetter wird dann eben gegrillt, ich erzähle etwas zu der Sternwarte und man kann die Teleskope anschauen und ausprobieren“, sagt Väth. Sollten Löcher in der Wolkendecke sein, könnte man zumindest hin und wieder den Mond durch die Teleskope betrachten. Den Tag der Astronomie bei schlechtem Wetter ausfallen zu lassen, kommt für Väth nicht in Frage. „Es haben sich schon einige Besucher angekündigt, mit denen werden wir uns so oder so einen schönen Abend machen.“

Größeres Teleskop und Fotos mit dem Handy

Selbst der Reporter hat es geschafft, mit dem Spiegelteleskop der Privatsternwarte in Bischbrunn die Sternenbrutstätte des 1350 Lichtjahre entfernten Orionnebels zu fotografieren.
Foto: Ralf Thees | Selbst der Reporter hat es geschafft, mit dem Spiegelteleskop der Privatsternwarte in Bischbrunn die Sternenbrutstätte des 1350 Lichtjahre entfernten Orionnebels zu fotografieren.

Seit dem Astronomietag im vergangenen Jahr hat Väth seine Sammlung von Beobachtungsgeräten um ein 28-Zentimeter-Spiegelteleskop erweitert. Das alte Gerät mit knapp drei Zentimeter weniger Durchmesser „zickt hin und wieder“, wie er sagt. Das neue Teleskop hat er auf einen Rollwagen installiert, um damit leichter vor die Sternwarte auf die Terrasse fahren zu können, das alte ist nach wie vor drinnen fest moniert und an einen Computer angeschlossen. Auch einen Teleskop-Adapter für Handykameras hat er sich zugelegt, mit dem man den beobachteten Himmelsausschnitt fotografieren kann. „Denn nicht jeder der Besucher hat eine Spiegelreflexkamera“, sagt Väth – mit denen würden allerdings deutlich bessere Bilder entstehen.

Sollte aber klarer Himmel am Samstag sein, wäre das Jürgen Väth am liebsten. „Das geheime Leben der Sterne“ lautet das Motto des diesjährigen Tags der Astronomie. Mit einem guten Teleskop könnte man dann in Bischbrunn nicht nur viele Sterne beobachten, sondern auch deren Geburtsstätten wie den Orionnebel, „Sternenkindergärten“ wie den offenen Sternenhaufen der Plejaden im Sternbild Stier oder Reste eines Sterns nach dessen „Tod“ wie den Eskimo-Nebel oder den Krebs-Nebel. „Einige der Messier-Objekte sollten auch gut zu sehen sein“, sagt Väth. Im vom französische Astronomen Charles Messier im Jahr 1771 veröffentlichen Messier-Katalog sind viele bei Hobbyastronomen beliebte und interessante Himmelsobjekte enthalten.

Daten von Sternbedeckungen sammeln

Die Fachgruppe der Vereinigung der Sternfreunde (VdS), die den Tag der Astronomie in jedem Jahr organisiert, hat dazu aufgerufen, an diesem Tag Sternbedeckungen zu beobachten. Bei sechs Sternen – davon ein Doppelsternsystem – soll möglichst genau verfolgt werden, zu welcher Zeit sie hinter dem dunklen Teil des Halbmonds verschwinden. Diese Daten können der VdS gemeldet werden, daraus kann beispielsweise die Mondbahn oder dessen Oberfläche genau vermessen oder der Durchmesser des Sterns berechnet werden.

Dafür braucht es aber einen klaren Himmel an diesem Tag. „Wir werden sehen, wie das Wetter wird“, sagt Jürgen Väth, „ändern kann ich das eh nicht“.

 

Tag der Astronomie in der Region

Wer nicht selbst ein Teleskop besitzt, hat an verschiedenen Orten in der Region die Möglichkeit, am Tag der Astronomie 2018 teilzunehmen.

Privatsternwarte Bischbrunn, Grundstraße 7a, 97836 Bischbrunn 18 Uhr bis 24 Uhr www.privatsternwarte-bischbrunn.de

Johann-Kern-Sternwarte Wertheim, oberhalb Ortsteil Reicholzheim 15 bis 17 Uhr Sonnenbeobachtung, 19 bis 22 Uhr Sternbeobachtung www.sternwarte-wertheim.de

Hans-Haffner-Sternwarte des Friedrich-König-Gymnasiums, Mädelhofer Weg 4, 97265 Hettstadt 16 bis 18 Uhr Sonnenbeobachtung, 20 bis 23 Uhr Sternenbeobachtung www.sternwarte-hettstadt.de

Volkssternwarte Würzburg, Johannes-Kepler-Straße, 97074 Würzburg 18.30 Uhr bis mindestens bis 20.30 Uhr geöffnet, bei klarem Himmel auch länger www.sternwarte-wuerzburg.de

Mehr auf der Seite der Vereinigung der Sternfreunde, www.vds-astro.de

Quelle: Vereinigung der Sternenfreunde

 
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