zurück
HIMMELSTADT
Das Christkind im Postamt hat bereits jetzt gut zu tun
Weihnachtspostamt Himmelstadt       -  Die Leiterin des Weihnachtspostamtes Rosemarie Schotte sortiert in Bayerns einzigem Weihnachtspostamt in Himmelstadt Briefe an das Christkind von Kindern aus aller Welt (Archivbild von 2017). Schon über 2000 Briefe sind in diesem Jahr im Postamt angekommen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa | Die Leiterin des Weihnachtspostamtes Rosemarie Schotte sortiert in Bayerns einzigem Weihnachtspostamt in Himmelstadt Briefe an das Christkind von Kindern aus aller Welt (Archivbild von 2017).
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:10 Uhr

Das Christkind in Himmelstadt (Lkr. Main-Spessart) und sein Team sind gut eingespielt. Hier kennt jeder seine Aufgabe und weiß, was zu tun ist. Wenn doch mal eine Frage auftaucht, dann steht „Oberengel“ Rosemarie Schotte bereit. Die 78-Jährige leitet seit 1993 das Team. Es zählt aktuell 40 Frauen und zwei Männer. In der Weihnachtspostfiliale, die es offiziell seit 1986 gibt, treffen alljährlich zwischen 70 000 und 80 000 Briefe ein. Fast alle bekommen eine Antwort.

Himmlische Adventsfeier

Fast alle? Ja, einige wenige gehen leer aus, räumt Rosemarie Schotte ein. Beispielsweise der Absender des Schreibens, aus dem sie vorliest: „Schicke bitte an nachfolgende Adressen Grüße, damit sie sehen, dass es Dich gibt“, heißt es da. Es folgen drei Seiten mit 24 Adressen. „So etwas ärgert mich“, sagt die 78-Jährige. Doch so etwas ist die Ausnahme. Auf die meisten Briefe gibt es eine Standardantwort, von der schon 45 000 vorbereitet in den Kuverts im Büro der Postfiliale im Rathaus stecken. Diesmal geht es darin um eine himmlische Adventsfeier und illustriert hat das mit einer anrührenden Zeichnung Schottes 24-jährige Enkelin Lisa. Den Brief verfasst Schotte selbst. Das Thema wechselt von Jahr zu Jahr.

Schickt ein Kind ein Bild oder eine Bastelei mit, so kommt auf den Standardbrief ein lobender Satz dazu. „Das freut die Kinder, die heben das oft viele Jahre auf“, weiß Schotte. Rund 450 bis 500 Briefe wird die Teamchefin in diesem Jahr wieder selbst beantworten, handschriftlich. Das sind Antworten auf Schreiben, in denen Kinder ihr Leid beschreiben, ihre Betroffenheit über Krankheit, Tod, Trennung der Eltern, oder von ihren Ängsten berichten. Dann zieht das Leid auch in die Weihnachtspostfiliale ein. „Ich kann manchmal nicht mehr weiterschreiben. Da lese ich Briefe, da kommen mir die Tränen“, berichtet Rosemarie Schotte. „Dann lege ich ihn weg und setze mich einen Tag später wieder dran.“

Neun Mitarbeiterinnen neu im Team

Nach einem Aufruf im vergangenen Jahr hat das Team in Himmelstadt heuer Zuwachs bekommen. Neun neue Helferinnen haben das Team ergänzt, das durch Krankheit und Wegzüge kleiner geworden war. Sie kommen aus Himmelstadt und den umliegenden Gemeinden. Manche sind schon so lange dabei wie Schotte selbst, drei Frauen sind bereits 81 Jahre alt. Alle lieben ihr Ehrenamt.

Eröffnet wird die Weihnachtspostfiliale am ersten Adventssonntag, 2. Dezember. Dazu erwartet werden Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Bauchredner Sebastian Reich mit Nilpferddame Amanda. Amanda wird an diesem Tag auch Briefe auf der Bühne abstempeln.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Himmelstadt
Joachim Spies
Christkind
Elend
Ilse Aigner
Postämter
Sebastian Reich
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top