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Heßlar
Dackel nach Kampf mit Huskys eingeschläfert: Welcher der Hunde hat zuerst angegriffen?
Im Karlstadter Stadtteil Heßlar verletzte ein Husky-Rudel einen Dackel und seine 66-jährige Besitzerin. Doch laut der Husky-Halterin ging die Aggression vom kleinen Hund aus.
In Heßlar verletzten mehrere Huskys einen Dackel in einem Kampf schwer. Laut der Halterin der Huskys hatte der Dackel jedoch zuerst angegriffen. (Symbolfoto)
Foto: Josef Lamber | In Heßlar verletzten mehrere Huskys einen Dackel in einem Kampf schwer. Laut der Halterin der Huskys hatte der Dackel jedoch zuerst angegriffen. (Symbolfoto)
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Es müssen dramatische Szenen am Grillplatz in Heßlar gewesen sein. Einen schwer verletzten Dackel musste der Tierarzt letztlich einschläfern, die Besitzerin des Hundes brachten Sanitäter nach Lohr ins Krankenhaus. Wie es dazu gekommen ist? Dazu gibt es unterschiedliche Versionen.

Die Polizei teilte Anfang Mai mit, dass eine 66-jährige Dackelbesitzerin mit ihrem Hund am Grillplatz in Heßlar (Karlstadt) Gassi gegangen sei. Mehrere Huskys hätten die Frau und den Dackel "unvermittelt" angegriffen. Beim Versuch ihren Hund zu schützen, hätten die Huskys die Dackelbesitzerin "massiv im Bereich der Arme und Hände sowie am Hals und im Gesicht" gebissen. 

Husky-Halterin schildert Ereignisse anders als Polizei

In einem Schreiben an die Redaktion schildert die Anwältin der Husky-Halterin nun, dass sich der Zwischenfall anders zugetragen haben soll. Ihre Mandantin sei mit den Hunden gejoggt und habe sie dabei an der Leine geführt. Anders als berichtet, sei der Dackel "ohne Halsband und Leine auf die Huskys bellend zugeschossen". Die Joggerin und ihre Hunde sind laut dem Schreiben über den Angriff des Dackels erschrocken. Die Huskys hätten dann "artgerecht" darauf reagiert. Die Halterin des Dackels habe in den Kampf der Hunde eingegriffen und sich "hiermit selbst gefährdet".

Wie die Polizei Karlstadt auf Nachfrage bestätigt, war der Dackel tatsächlich nicht angeleint. Das hätten beide Frauen ausgesagt. Die Dackelbesitzerin hat ihren Hund auf dem Grillplatz Tannenzapfen apportieren lassen. Dann sei die Joggerin mit ihren vier Hunden, drei Huskys und einem Australian Shepherd, vorbeigekommen. Ob der Dackel möglicherweise doch zuerst das Rudel angegriffen hat, konnte die Polizei auf Rückfrage nicht sagen.

Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung

Gegen die Joggerin liegt unter anderem eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung vor. Hunde müssten so gehalten werden, "dass sie keine Menschen angreifen", heißt es von Seiten der Polizei Karlstadt. Hundesbesitzer müssten ihre Tiere entsprechend unter Kontrolle haben. 

Der Grillplatz in Heßlar, wo der Kampf zwischen den Hunden stattgefunden hat. 
Foto: Karlheinz Haase | Der Grillplatz in Heßlar, wo der Kampf zwischen den Hunden stattgefunden hat. 

Die 66-jährige Dackelbesitzerin beteuert im Telefongespräch mit dieser Redaktion, dass ihr Hund die Huskys nicht attackiert habe. Vielmehr sei er an diesem Tag beim Spielen so abgelenkt gewesen, dass er gar nicht mitbekommen habe, dass das Rudel "wie aus dem Nichts" auf ihn "zugestürmt" sei. "Wenn er etwas gerochen hätte, hätte er gebellt. Er hat nichts gemerkt." Auch sie selbst habe die Hunde der Joggerin nicht rechtzeitig gesehen, um den Kampf zu verhindern. "Wenn ich die irgendwie gesehen hätte, wäre ich über alle Äcker geflüchtet. Wir waren völlig arglos."

Dass sie das Rudel nicht früher gesehen habe, liege daran, dass das Gelände mit "großen Sträuchern umwachsen" sei. Sie habe dann versucht, ihren Hund zu retten und habe deshalb in den Kampf eingegriffen. 

Anschließend  sei sie "völlig in Panik losgerast" und habe ihr Haustier "blutüberströmt" zum Tierarzt gebracht. Der habe festgestellt, dass der Dackel nicht mehr zu retten sei. Unter anderem sei auch die Wirbelsäule "durchgebissen" gewesen. Er sei dann mit ihrem Einverständnis eingeschläfert worden. Sie selbst sei mittlerweile "mehr oder weniger auf dem Weg der Besserung", berichtet die Frau aus Heßlar. Ohnehin seien ihre eigenen Verletzungen nur zweitrangig. "Der Dackel ist mein Leben, mein Kind, mein alles gewesen." 

 
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  • K. K.
    Ich habe nicht geschrieben ich HATTE keinen sondern ich HABE keinen.
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  • T. A.
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  • K. K.
    Sich bei sowas einzumischen und zu meinen man kann die Hunde trennen?
    So einer hat leider keinen Ahnung von den Tieren und sollte es lassen welche zu halten.
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    Das ist einfach gesagt, haben Sie einen Hund? Wenn ein Hund in eine Beiserei verwickelt ist, hier hätte er es mit mehreren Hunden zu tun steht man als Besitzer kaum tatenlos daneben.
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  • K. K.
    Genau aus dem Grund habe ich keinen.
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    Ergo, haben Sie keine Ahnung und urteilen
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  • C. v.
    Unabhängig davon, welcher Hund den Anfang gemacht hat, schwere Bissverletzungen und eine gebrochene Wirbelsäule sprechen weder für ein sozial adäquates, noch ein artgerechtes Verhalten. Aber selbst wenn man den Größenunterschied der beiden Rassen berücksichtig und die Huskies wahrscheinlich eine Gruppendynamik entwickelt haben, sollte die Folge einer solchen Auseinandersetzung nicht der Tod eines Hundes sein. Das ist im hündischen Verhaltenskreis der Aggression so nicht vorgesehen (natürlich gibt es die Fälle, in denen ein Hund einen anderen aus einer Aggression heraus tötet. Aber damit wären wir wieder beim nicht adäquaten Verhalten, zusätzlich zu der Frage, ob der agierende Hund hormonell im Funktionskreis Aggression bleibt, oder nicht doch umswitcht ins Jagdverhalten).

    Und was hat eigentlich die Besitzerin der Huskies gemacht, während die Dackeldame versucht hat ihren Hund da rauszupflücken (übrigens absolut nachvollziehbar. Hätte ich auch versucht)?
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    Sehr richtig Ihre Frage, was hat die Halterin der Huskys getan, um die Situation zu entschärfen?
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    Mit so vielen Hunden joggen zu gehen und meinen, man hätte diese im Griff dazu gehört schon etwas, was die Halterin nicht hat.
    Selbst wenn der kleine Dackel die Huskys angebellt hat muss die Halterin der Huskys in der Lage sein, ihre Hunde zurück zu halten.

    Leid tut es mir für die Dacelbesitzerin, die mit ansehen müsste, wie diese Hundemeute ihren Hund getötet hat.
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  • A. B.
    Ein Tier kann immer unvorhersehbar reagieren. Als ehemalige Hundehalterin, hätte ich nie für meinen Goldie die Hand ins Feuer gelegt, von daher finde ich es "mutig"mit 4 großen Hunden joggen zu gehen. Selbst an der Leine, wenn sie losgehen hält sie nicht mal mehr der stärkste Mann. Auf der anderen Seite habe ich schon oft beobachtet, dass gerade Hundehalter von kleinen Hunden meinen sie müssten ihren Hund nicht erziehen. Auch sind Huskys keine einfachen Hunde in der Haltung, das erfordert viel Erfahrung. Wenn dann so eine Konstellation aufeinander trifft kann das sehr Böse enden, siehe Bericht. Mir tun beide Frauen sehr leid, so etwas miterleben zu müssen.
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  • H. S.
    Da ist gleich mehreres schiefgelaufen:
    Der Dackel war nicht angeleint? Erster Fehler! Wenn ich meinen Hund schon frei laufen lassen will, und weiß, dass der im Notfall nicht auf mich hört, dann bestenfalls nur da, wo keine anderen Menschen, und besonders keine anderen Hunde sind.

    Wenn die Joggerin Ihre Hunde tatsächlich an der Leine hatte, wie hier geschrieben wurde, und daher offensichtlich zugelassen hat, dass die Hunde "an Ihrer Leine" eine 66-jährige Frau verletzt haben, dann hat die in meinen Augen ein gewaltiges juristisches Problem an der Backe!
    Denn sie hätte ja, mittels der Leinen, zumindest den Angriff auf die Frau verhindern können, und auch mit allen Mitteln müssen!!!
    Die Aussage: Ihre Hunde haben sich artgerecht verhalten, und die 66-jährige Frau wäre selbst Schuld, weil sie versucht habe, in den Kampf einzugreifen, klingt für mich höhnisch, wenn sie die Hunde an der Leine hatte, und das Geschehen daher sofort hätte stoppen können...
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    Das Schreiben der Anwältin kann doch gar nicht ernst genommen werden, alles Ausreden.
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  • T. L.
    Ich frage mich, wie man beim joggen mit 4 ausgewachsenen Hunden an der Leine die im Ernstfall unter Kontrolle halten will ? Ein bißchen fahrlässig finde ich das schon. Die 4 Hunde sind ja kleinen Schoß-Hündchen
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  • E. S.
    Mag sein, aber NICHT angeleint war der Dackel!
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  • S. C.
    Sie haben es nicht gecheckt, daß die "Schuldfrage" KEINE Rolle spielt, stimmt`s?
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  • K. S.
    Das Rückgrat durchgebissen......sagt mir alles
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  • M. A.
    Mein Hund würde auch schon einmal von einen Husky gebissen und geschüttelt kam alles vor Gericht , der Husky Besitzer mußte alles bezahlen und bekam Auflagen zu erfüllen, Maulkorbpflicht, Wesenstest, Fähigkeiten zum führen eines Hundes , diese Hunde sind keine Kuscheltier und gehören als Kampfhunde aufgeführt.
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  • J. N.
    Huskys sind keine Kampfhunde, nein. Aber sie sind noch sehr Wolf und brauchen eine Aufgabe und erfahrene Halter. Das sind keine Schoßhunde.

    Und wegen Dackel: ich hatte selbst einen. Das sind mutige Löwenherzen, die sich aber gerne mal überschätzen. Ich glaube gerne, dass der Dackel die Großen angebellt haben könnte, allerdings sollte das keine Entschuldigung dafür sein, dass sie ihn dann angegriffen haben

    Beides waren wohl natürliche Verhaltensweisen - sehr tragisch.
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  • H. S.
    Unumstritten ist, dass die Huskies artgerecht gehandelt haben…..und genau deshalb haben solche Rassen, die In erster Linie Jagdhunde sind bei uns nichts verloren, schon gar nicht im Rudel.
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  • T. H.
    @Mementomori
    Haben Sie einen Hund, hatten Sie jemals ein Hund? Oder....was ist die Grundlage ihrer Aussage?
    Huskys sind alles andere als agressiv. Sie wollen Jagdhunde verbieten? Dann also auch den Dackel?
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