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Main-Spessart
Corona in Main-Spessart: Müssen Schüler bald ganz zu Hause bleiben?
In Landkreisen mit einer Inzidenz über 200 sollen ab Mittwoch strengere Regeln auch für Klassen gelten. So bereiten sich Schulen in Main-Spessart auf Distanzunterricht vor.
Leere Klassenzimmer: In Landkreisen mit einer Inzidenz über 200 müssen ab Mittwoch wohl mehr Schüler zu Hause bleiben als bisher. (Symbolbild)
Foto: Sina Schuldt, dpa | Leere Klassenzimmer: In Landkreisen mit einer Inzidenz über 200 müssen ab Mittwoch wohl mehr Schüler zu Hause bleiben als bisher. (Symbolbild)
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:10 Uhr

Main-Spessart hat momentan besonders unter dem Coronavirus zu leiden. Die Inzidenz lag am Montag aktuell bei 266 – so hoch wie in keinem anderen Landkreis in Unterfranken. Das hat dort nun auch Folgen für den Unterricht. Nach einer Sondersitzung des Kabinetts hat Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag angekündigt, dass von diesem Mittwoch an auch für Schulen strengere Regeln in Bayern gelten sollen. 

Klassen von der achten Jahrgangsstufe an sollen dann landesweit geteilt werden und gehen in den Wechselunterricht über: Die eine Hälfte der Schüler wird in den Schulen betreut, die andere Hälfte kann den Unterricht per Internet von zu Hause verfolgen. In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler von der achten Klasse an sogar komplett in den Distanzunterricht wechseln – das gilt voraussichtlich auch für Main-Spessart.

Ausgenommen von den angekündigten neuen Regeln sind Abschlussklassen sowie Grundschulen und Förderschulen. Dort soll der Unterricht wie bisher stattfinden. Die Vorgaben sollen an diesem Dienstag noch vom Landtag beraten und beschlossen werden. Da CSU und Freie Wähler dort eine Mehrheit haben, gilt die Abstimmung aber eher als ein formeller Akt.

Vorbereitungen in Main-Spessart laufen bereits

In einigen Schulen in Main-Spessart bereitete man sich zum Wochenbeginn deshalb schon auf den Wechsel in den Distanzunterricht vor. "Wir gehen davon aus, dass wir das ab Mittwoch umsetzen", sagt Ingo Schneider, Schulleiter des Friedrich-List-Gymnasiums in Gemünden. Er habe zunächst zwar noch keine genaueren Informationen vom Kultusministerium erhalten. Die Eltern will der Schulleiter unter Vorbehalt trotzdem schon einmal in Kenntnis setzen, dass die Klassen acht bis elf von Mittwoch an wohl zu Hause bleiben müssen.

Vorerst wohl keine Schulaufgaben mehr

Was den digitalen Unterricht betrifft, sei das Gymnasium viel besser vorbereitet als im ersten Lockdown, berichtet Schneider. "Das kann man nicht vergleichen. Damals gab es eine viel größere Unsicherheit. Wir haben uns deutlich weiterentwickelt." Die Lehrkräfte gingen nun viel selbstverständlicher mit den digitalen Plattformen um. Dennoch hätte sich der Gemündener Schulleiter mehr Vorlauf für die Umstellung gewünscht. Die Lehrer müssten sich schließlich anders auf den Unterricht vorbereiten: "Es ist eine Herausforderung. Aber wir geben unser Bestes."

"Es gab noch keine offizielle Ankündigung, aber wir stehen in den Startlöchern", berichtet auch Elisabeth Stumpf, Leiterin der Michael-Ignaz-Schmidt Realschule in Arnstein. Die Schüler seien bereits informiert. Die achte und neunte Jahrgangsstufe wäre vom Distanzunterricht betroffen. Und Stumpf sieht große Unterschiede zum Wechselunterricht: So könne man zum Beispiel keine Schulaufgaben mehr schreiben, auch mündliche Noten würden wohl vorerst entfallen.  

Unterricht wird nicht komplett durch Videokonferenzen ersetzt

Noch ohne konkrete Anweisung des Ministeriums stellte sich auch die Schulleitung des Balthasar-Neumann-Gymnasiums in Marktheidenfeld am Montag auf den Distanzunterricht ein. Die Schüler seien gebeten worden, zu überprüfen, ob alle ihre digitalen Systeme auch wirklich funktionieren, berichtet Schulleiter Dr. Hartmut Beck. So soll noch Gelegenheit sein, am Dienstag mögliche  Probleme zu beheben, zum Beispiel wenn jemand ein Passwort vergessen hat. 

Der Stundenplan der Schüler bleibe in großen Teilen gleich, erklärt Beck. Zur Stoffvermittlung nutze man unter anderem Lernvideos und Übungsaufgaben. Auch Videokonferenzen soll es geben, mehr als im ersten Lockdown im Frühjahr: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Schüler häufiger Rückmeldung brauchen. Sie wollen ihre Lehrer sehen und mit ihnen reden." Bei Fremdsprachen sei es zum Beispiel  wichtig, diese zu hören oder selbst zu sprechen. Dass der gesamte Unterricht in Form von Videokonferenzen stattfindet, scheitert laut Beck an der technischen Ausstattung und der Internetgeschwindigkeit bei den Kindern zu Hause und im Schulgebäude selbst. 

Sind auch die elften Klassen vom Distanzunterricht betroffen?

Unklar sei noch, ob nun auch die elfte Jahrgangsstufe zu Hause bleiben muss, die bislang zu den Abschlussklassen zählte. Das könnte sich nun aber ändern, sagt der Schulleiter: "Das würde für uns bedeuten, dass 13 Klausuren ausfallen würden. Dann müssen wir hoffen, dass wir diese im Januar nachholen können." Das Problem:  Die Prüfungen in den elften Klassen am Gymnasium haben bereits Einfluss auf den Abiturschnitt. Diese Noten könne man daher nicht beiläufig abnehmen, so Beck.

Was die Mittelschulen in Main-Spessart betrifft - das zuständige Staatliche Schulamt wollte sich auf Anfrage am Montag noch nicht zu den neuen Regelungen äußern, da "die entsprechende Verordnung mit den konkreten Maßnahmen noch nicht vorliegt".

 
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Kommentare
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  • hemak
    Freuen wir uns auf Verzweiflung,wegen schlechtem Internet und fehlenden fähigen Computern in Familien mit mehreren Kindern🤦
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    • Antworten