
"Flatten the curve", die Kurve der Corona-Infektionen über einen langen Zeitraum flach halten, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht – das war die Maßgabe zu Beginn der Pandemie. In Main-Spessart scheint das funktioniert zu haben: So gab es im ganzen Monat Mai nur fünf bestätigte Neuinfektionen.

Von 151 bestätigten Erkrankten sind mittlerweile 144 wieder genesen, dazu sechs Todesfälle – damit bleibt Ende Mai nur noch ein aktiver Corona-Fall im Landkreis. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen, liegt für den Landkreis Ende Mai bei null. Zum Vergleich: Auf ganz Unterfranken gerechnet gab es im gleichen Zeitraum 2,35 Infektionen pro 100 000 Einwohner, in Bayern 5,53, so die Statistik des Landesamts für Gesundheit. In Bayern gelten 35 Neuinfektionen als "Warnwert", ab 50 Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche werden erneut Beschränkungen eingeführt.
Auf 100 000 Einwohner kommen in Main-Spessart seit Beginn der Pandemie insgesamt 119,5 nachgewiesene Infektionen. Damit hat die Pandemie den Landkreis vergleichsweise milde getroffen: Im Landkreis Würzburg sind es 252, im Landkreis Schweinfurt sogar 437 Fälle pro 100 000 Einwohner. Auch die ländlich geprägten Landkreise wie Bad Kissingen (246 pro 100 000), Rhön-Grabfeld (241) und Haßberge (185) waren wesentlich stärker betroffen. Weiterhin gilt aber für die Infektionszahlen: Die Dunkelziffer ist nicht zu unterschätzen.
Was bringt der Juni? Die Corona-Teststrecke ist nun umgezogen in das Marktheidenfelder Krankenhaus, dort können montags, mittwochs und freitags jeweils bis zu 100 Personen getestet werden. Falls die politische Anordnung komme, großflächig zu testen, können man dort flexibel reagieren, so Landrätin Sabine Sitter im Pressegespräch. Ob die Anordnung im Juni kommt, wird sich zeigen.