Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen sich auch massiv in den Betrieben in Main-Spessart und bei der Agentur für Arbeit bemerkbar. Während im Januar und Februar ganze vier Betriebe im Landkreis für insgesamt 133 Personen Kurzarbeit neu beantragt hatten, waren es im März plötzlich 155 Anzeigen (nicht Betriebe) für 2196 Arbeitnehmer. Dies teilt Wolfgang Albert, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, auf Anfrage der Redaktion mit.
Im April dann trafen die coronabedingten Einschränkungen und Betriebsschließungen den hiesigen Arbeitsmarkt mit voller Wucht: Vom 1. bis 26. April gab es 908 Neuanträge von Betrieben im Landkreis mit insgesamt 12 662 betroffenen Arbeitnehmern. Pressesprecher Albert: "Schlagartig mit den Einschränkungen sind die Zahlen angestiegen." Die nach dem 26. April eingegangenen Anzeigen werden laut Albert erst im Juni veröffentlicht.
Betriebe, die Ende 2019 Kurzarbeit hatten, haben dies weiterhin
Um zu wissen, wie viele Personen im Landkreis bis Ende April tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren, zumindest für wie viele Kurzarbeit angemeldet wurde, müssen laut dem Pressesprecher die Zahlen mehrerer Monate addiert werden. Man könne davon ausgehen, dass Betriebe, die etwa Ende vergangenen Jahres Kurzarbeit beantragt haben, weiterhin Kurzarbeit fahren.
Bei Bosch Rexroth etwa waren aufgrund der schlechten Auftragslage bis Weihnachten in den Bereichen Blöcke und der Gießerei bereits 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit, im Januar wurde die Kurzarbeit ausgeweitet. Im April dann gab das Unternehmen auf Anfrage bekannt, dass die Kurzarbeit nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise deutlich ausgeweitet werde.
Coronabedingt wurde im März und April für knapp 15 000 Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet. Hinzu kommt die konkjunkturbedingte Kurzarbeit mit Neuanmeldungen Ende vergangenen Jahres – zum 1. Januar war in Main-Spessart insgesamt für 1204 Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet – sowie die wenigen Neuanmeldungen im Januar und Februar. In der Summe war demnach bis Ende April für 16 195 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Wie viele Betroffene sich tatsächlich in Kurzarbeit befanden, zeigt sich erst bei der Abrechnung hinterher.
Aussage über Zahl der betroffenen Betriebe schwierig
Eine Aussage über die Zahl der Betriebe, in denen Kurzarbeit angemeldet wurde, sei nur mit großem Aufwand zu ermitteln, so Pressesprecher Albert. "Hintergrund ist, dass Kurzarbeit auch für einzelne Betriebsabteilungen angezeigt werden kann. In der Konsequenz führt das dazu, dass einzelne Betriebe mehrere Anzeigen abgeben können und dies auch getan haben." Im Januar, als es noch übersichtlich war, waren es jedenfalls 17 Betriebe.