Die unterfränkischen Grünen setzen bei der Landtagswahl auf bewährte Kräfte: Die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina (54) aus Kürnach (Lkr. Würzburg) und Patrick Friedl (52) aus Würzburg führen die Liste an. Dahinter aber gab es beim Bezirksparteitag in Erlenbach am Main (Lkr. Miltenberg) am Samstag das erwartete Gerangel um die besten Plätze - Kampfabstimmungen inklusive.
Der Gefahr, dass die Verlierer solcher innerparteilichen Abstimmungen sich hinterher frustriert zurückziehen und sich womöglich nur mit angezogener Handbremse am Wahlkampf beteiligen, will man mit "grünem Teamgeist" begegnen. "Eins muss klar sein: Alle 19 Bewerberinnen und Bewerber auf der Liste holen am Ende das grüne Ergebnis", gab Volker Goll, der Bezirksvorsitzende, die Marschroute für die kommenden Monate vor.
Helfen beim Bemühen um grüne Geschlossenheit könnte der gemeinsame politische Gegner: An Ministerpräsident Markus Söder und der CSU arbeiteten sich fast alle Rednerinnen und Redner in Erlenbach ab. Bayern verdiene deutlich mehr als eine "ziellose, bloße Machtverwaltung", bei der nichts im Freistaat vorwärtsgehe, rief die Landesvorsitzende Eva Lettenbauer den knapp 60 Delegierten zu. Mit seiner "Dauer-Ego-Show" und unhaltbaren Ankündigungen versuche Söder, die vielen Versäumnisse seiner Regierung zu kaschieren, sagte Sozialexpertin Celina. Sie verwies unter anderem auf fehlende bezahlbare Wohnungen sowie den Fachkräftemangel in Schulen und Kindertagesstätten.
Auch beim Klimaschutz passiere nur dann etwas, "wenn wir Grünen Druck machen", ergänzte Patrick Friedl. Von den in den vergangenen Jahren versprochenen bis zu 1000 Windrädern in Bayern sei lediglich eine Handvoll gebaut worden, die Mittel für die Kommunen, um sich für den Klimawandel zu rüsten, habe die Staatsregierung zuletzt sogar zurückgefahren.
Monika Hartl setzt sich gegen Anja Baier durch
Den Delegierten gefielen die Attacken. Celina kam in geheimer Abstimmung auf 56 von 58 abgegebenen Stimmen, Friedl auf 54. Beide hatten keine Gegenkandidaten. Umkämpft war Platz drei: Mit ihrem Plädoyer für eine gerechtere Bildungspolitik setzte sich Monika Hartl (51) aus Aschaffenburg, die Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, mit 32 zu 25 Stimmen gegen Anja Baier (52), die dritte Bürgermeisterin von Karlstadt (Lkr. Main-Spessart), durch. Intensivkrankenschwester Baier forderte eine "am Wohl der Menschen" orientierte Gesundheitspolitik. Das sei mehr als ein Ja oder Nein zu Fallpauschalen. Sie landete schließlich auf Rang fünf der grünen Unterfranken-Liste.
Viel Rückenwind bescherten die Delegierten dem Landtagsabgeordneten Paul Knoblach (68) aus Garstadt (Lkr. Schweinfurt). Der Biolandwirt und ehemalige Psychiatrie-Krankenpfleger sprach sich einmal mehr für einen Nationalpark Steigerwald und den Erhalt der Steigerwaldbahn aus. Mit 45:13 Stimmen siegte er auf dem "Männer-Platz" vier klar gegen Gymnasialdirektor Ansgar Stich (53) aus Obernburg (Lkr. Miltenberg).
Ansgar Stich gewinnt Stichwahl gegen Thomas Mütze
Stich hatte es dann im Rennen um Position sechs mit drei Gegenkandidaten zu tun. Es kam zur Stichwahl, bei der sich der Obernburger mit 36:19 Stimmen überraschend deutlich gegen Thomas Mütze (56) aus Aschaffenburg durchsetzte. Mütze saß bereits von 2003 bis 2018 für die unterfränkischen Grünen im Landtag. Er wurde am Ende bis Platz 14 durchgereicht.
Auffällig ist, dass auf den Spitzenplätzen der Liste keine Bewerberin und kein Bewerber steht, die oder der jünger als 50 Jahre alt ist. Und das bei einer Partei, die nicht zuletzt bei jungen Wählerinnen und Wählern punkten möchte. Erst auf Platz sieben nominierten die Delegierten mit der Lehramtsstudentin Lara Appel (24) aus Theres (Lkr. Haßberge) eine deutlich jüngere Frau.
Ex-Weinkönigin Marlies Dumbsky am Ende der Liste
Letztlich ist bei der Landtagswahl der Listenplatz für den Erfolg nicht allein entscheidend. Weil die Wählerinnen und Wähler auch bei der Zweitstimme Namen ankreuzen, sind Verschiebungen möglich. Bestes Beispiel 2018 war Paul Knoblach: Ihn katapultierte es so am Wahlsonntag von Listenplatz zwölf auf Rang drei - und schaffte es damit als dritter unterfränkischer Grüner nach München.
Marlies Dumbsky (37) aus Volkach, die ehemalige Deutsche Weinkönigin, schließt die Unterfranken-Liste diesmal auf Platz 19 ab.
Die komplette Liste der unterfränkischen Grünen im Internet: https://gruene-unterfranken.de/landtagswahl/
Die Protagonisten versuchen hier durch Beiträge Unterstützung zu simulieren; aber es sind immer die selben...
Jetzt gibt es Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, jetzt wird bourgeois-dekadent Fasching gefeiert, während das Fußvolk frieren und eiskalt duschen soll, jetzt wird Lützerath weggebaggert während damit die Diäten weiter fließen...
Es gibt noch etliche weitere Punkte, wo Theorie und Praxis, Schein und Sein weit auseinanderklaffen.
Früher habe ich Grüne gewählt - heute würde ich das niemals mehr tun.
Wäre das WIRKLICH ihr Wunsch, Alleinregierung SPD in Deutschland?
LOL
Waffenlieferungen jede Art an die Ukraine , teures Gas aus den arabischen Ländern und weiterhin Kohleabbau , nur eine vielleicht sinnvolle Atomkraftverlängerung haben sie nicht zugestimmt.
Der Wirtschaftsminister hat außer teuren Umstrukturierungen und neuen Beraterverträgen
noch nichts erreicht . Nur hören will das anscheinend auch keiner !!!!