Das Camp Warehouse ist eine Militärbasis rund zehn Kilometer östlich vom Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul. Das Camp, das früher als Industrielager diente, wurde zum größten Teil von Soldaten der Bundeswehr aufgebaut. Inzwischen sind dort mehrere tausend Soldaten stationiert. Es war mehrfach Ziel von Raketenanschlägen und eines Selbstmordanschlags. Die meisten dieser Anschläge geschahen vor Weihnachten 2002.
Sven Gottschalk gehörte zu der Klinikkompanie, die den Sanitätseinsatzverband des 7. Einsatzkontingents der ISAF unterstützte. Auszüge aus seinem Einsatztagebuch hat er veröffentlicht. Ausgespart habe er natürlich Militärgeheimnisse, erklärt der heute 42-Jährige, aber auch die grausamsten Erlebnisse mit Verwundeten, die in diesem Camp versorgt wurden. Der Lohrer kam nach Afghanistan in jenem Jahr, in dem sich dieses Land eine Verfassung gab, als „islamische Republik“ auswies und in dem Hamid Karzai zum Präsidenten gewählt wurde. Heute ist Gottschalk als selbstständiger Fitnesscoach und Teilzeit-Gastronom tätig, zudem politisch engagiert als Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Main-Spessart.