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Burgsinn
Bürgerinnen und Bürger wünschen sich Möglichkeit der Teilnahme an Stromerzeugung
In Burgsinn sind nach Aussage von Bürgermeister Robert Herold alle öffentlichen Dächer mit einer Photovoltaikanlage belegt. (Symbolbild)
Foto: Marijan Murat/dpa | In Burgsinn sind nach Aussage von Bürgermeister Robert Herold alle öffentlichen Dächer mit einer Photovoltaikanlage belegt. (Symbolbild)
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 03.08.2022 02:40 Uhr

Nach dem Vortrag von Oliver Habekost in Burgsinn zum Thema Energiewende diskutierten Bürgermeister Robert Herold sowie Bürgerinnen und Bürger zum Thema. Noch stehe das Verbot von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV) und Windrädern im Landschaftsschutzgebiet Naturpark Spessart Bestrebungen einer aktiven Energiewende im Sinngrund entgegen, erklärte Bürgermeister Robert Herold.

In Burgsinn seien alle öffentlichen Dächer mit einer PV belegt. Seiner Einschätzung zufolge müsse jetzt der Regionale Planungsverband tätig werden. Auch im Kreistag sei das Thema Energiewende präsent, so Herold. Seine weitere Feststellung: "Es gibt Bestrebungen einen Windpark in der Region mit Bürgerbeteiligung zu bauen, nur kann ich noch nichts in der Öffentlichkeit sagen", hinterließ bei den rund 80 Gästen sichtlichen Eindruck.

Forderung: Die 10H-Regel soll reduziert werden

Ein weiterer Redner forderte die Staatsregierung auf, endlich das Hindernis 10H-Regel auf die Hälfte zu reduzieren und ein deutliches "Ja" zur Energiewende zu sagen. Als 10H-Regelung wird wird eine Bestimmung in der Bayerischen Landesbauordnung bezeichnet. Hernach müssen Windkraftanlagen einen Mindestabstand vom Zehnfachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen einhalten. 

Ein Zuhörer wünschte sich das Engagement der aus seiner Sicht innovativen Kreiswerke Main-Kinzig im Sinngrund, was Referent Oliver Habekost infolge des Regionalprinzips für nicht möglich beurteilte. Er bot Vermittlungen an. Eine Bürgerbeteiligung sei bei neuen Windrädern und PV-Freiflächenanlagen möglich.

Wunsch nach regionaler Stromerzeugung

Ein anderer wünschte sich verstärkten Druck auf die Staatsregierung, den Strom regional zu erzeugen und auch hier zu nutzen. Ein weiterer ergänzte: "Wir werden in den kommenden Jahren Strom, Strom, Strom brauchen. Diese Riesenaufgaben vor der Brust erfordert Gas zu geben".

Für Bürgermeister Herold ist es unverständlich, dass in Berlin und München regiert werde und die Kommunen dies umsetzen müssen, sagte er. Ein Besucher machte eine deutliche Mehrheit für Projekte einer Energiewende im Sinngrund aus; "damit sollten wir den Kommunen mehr Schub verleihen". Auch wurde die Mitnahme der Bürger zur Finanzierung der Windparks favorisiert.

Dem Wunschdenken großer Konzerne für den Bau großer Freiflächen-PV-Anlagen im Sinngrund, erteilten viele Bürger zugunsten der Wertschöpfung eine klare Absage. Speicherung des erzeugten Stroms ist nur über Umwege möglich, sagte Referent Oliver Habekost. Über Turbinen werde Strom in Wasserstoff umgewandelt, der für Busse des öffentlichen Personennahverkehrs Treibstoff ist.

Flexibilität ist bei der Verwendung des Autos als Energiespeicher angesagt. Der nachts in der Garage getankte Strom wird anderweitig im Arbeitsplatz eingespeist. Leider sind derzeit die Stromnetze der Versorger nicht auf den verstärkten Anfall von Stromlieferungen ausgelegt. Der Fachmann empfiehlt, kleinere PV-Anlagen auf das Hausdach zu platzieren, um nur den eigenen Strombedarf zu generieren.

 
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