
Unbekannte entwendeten den Briefkasten am Waldkindergarten "Grüne Wichtel" in Marktheidenfeld. Als die Kinder am Dienstag nach dem Pfingstwochenende zum Areal am Rombergweg kamen, war der grüne Kasten mit dem Logo des Kindergartens nicht mehr am angestammten Platz.
"Wir waren so stolz, dass wir erstmals eine richtige Anschrift haben, an der wir auch Post empfangen können", so Kindergartenleiterin Beatrice Gottier. Den neuen Briefkasten gab es erst seit etwa März dieses Jahres. Zuvor mussten Briefe an einem Postfach abgeholt werden. Am Dillberg, wo der Waldkindergarten mehr als 20 Jahre bis 2022 sein Domizil hatte, gab es keine "richtige" Adresse. Auch jetzt muss das Postfach wieder genutzt werden, worauf ein auffälliges rotes Schild hinweist.
Noch keine Hinweise bei der Polizei Marktheidenfeld
Gemeinsam haben die Kindergartenkinder mit dem Betreuungspersonal am Dienstag nach Pfingsten die Umgebung abgesucht. Doch den Briefkasten fanden sie weder im hohen Gras benachbarter Wiesen, noch im angrenzenden Wald. "Wer macht denn so etwas?", fragt sich Gottier. Bei der Polizeidienststelle in Marktheidenfeld habe sich bis Freitagvormittag noch niemand gemeldet, der etwas beobachtet hat oder sich gar reumütig stellt.

Auch die Zusteller der Post in Marktheidenfeld ärgerten sich über den Vorfall, als sie die Polizeimeldung gelesen hatten. Eine Mitarbeiterin hat eine Sammelaktion bei den Kolleginnen und Kollegen initiiert, um Geld für einen neuen Briefkasten spenden zu können.
"Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir den Briefkasten besser befestigen, damit das nicht noch einmal vorkommt", sagt Gottier. Auf dem restlichen Gelände habe es zum Glück bisher keine Beschädigungen oder Diebstähle gegeben. "Wir freuen uns jede Woche, dass wir alles an seinem Platz vorfinden – so, wie wir es am Freitag hinterlassen haben."
Die "Grünen Wichtel" erkunden den Wald am Romberg in Marktheidenfeld
Im Mai 2022 feierte der Waldkindergarten offiziell die Eröffnung des Standorts am Romberg. Seitdem haben die Kinder das Gelände nach und nach erkundet. Im hinteren Teil des Grundstücks entstand zwischen den Bäumen ein Parcours zum Klettern und Schaukeln, weiter vorne Matschküche, Werkbank und Sitzgelegenheiten. Außer mit ein paar ausrangierten Töpfen und Werkzeugen spielen die Kinder mit dem, was die Natur hergibt. "Wir erkunden jeden Tag neue Plätze", so Gottier. Als Spielfläche steht ihnen der gesamte Wald zur Verfügung, nicht nur die für den Kindergarten gekaufte Fläche.

Der Umzug des Marktheidenfelder Waldkindergartens vom Dillberg in den Wald oberhalb des Baugebiets Baumhof war notwendig geworden, um wieder mehr in der Natur zu sein. Denn am früheren Standort wurde immer näher am Kindergartengelände gebaut. Wegen Industrie und Verkehr wurde es zunehmend laut.
Noch Plätze im Waldkindergarten Marktheidenfeld ab September frei
Die neue Schutzhütte bietet bei Regenwetter und im Winter mehr Platz zum Aufwärmen als der frühere Bauwagen. Für diesen Sommer haben sich die Eltern der "Grünen Wichtel" vorgenommen, das abschüssige Gelände mit Terrassen besser nutzbar zu machen, etwa damit Tische und Bänke für die Kleinen eben stehen.
Zum 1. September erweitert der Waldkindergarten sein Betreuungsangebot. Bisher können dort 38 Kinder spielen und lernen. Dann wird eine zweite Gruppe eröffnet und es können bis zu 50 Kinder die Einrichtung besuchen. Ein paar freie Plätze gibt es noch; auch eine Stelle für eine Betreuungskraft ist noch zu besetzen.
Der Briefkasten kostet 100,- € lt. Mainpost. Warum kann man nicht einfach mal aus eigenen Mitteln einen Briefkasten kaufen und das ohne Einladung der Presse zelebrieren? Ist das nicht werbewirksam genug? Hat niemand Zeit zum Baumarkt zu fahren?
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum jetzt Postboten Geld sammeln müssen. Ist es finanziell schon so dramatisch?