Zum Artikel "Keine Risikoanalyse bei Wohngebiet "Mausberg IV" vom 14. August erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Bereits in meinem letzten Leserbrief habe ich auf die potenziellen Probleme der Entwässerung im geplanten Baugebiet hingewiesen. Der Anschluss dieses Gebiets an das bestehende Kanalsystem über die Triebstraße könnte das System überlasten. Die Ereignisse im Juli haben gezeigt, dass das Kanalsystem schon ohne diesen zusätzlichen Anschluss bei einem kurzen Starkregen überfordert war. Dies führte zu Wassereinbrüchen in den Kellern eines Wohngebäudes – und das gleich zweimal innerhalb von zwei Wochen.
In diesem Zusammenhang erscheint die Empfehlung von Gemeinderat Wolfgang Kübert, die möglichen Auswirkungen eines zusätzlichen Anschlusses des Neubaugebiets an das bestehende Kanalsystem genauer zu untersuchen, umso vernünftiger.
Ein Blick auf die Kommentare der Gemeinderäte im Artikel zeigt jedoch, dass das Risiko offenbar nicht von allen richtig eingeschätzt wird. Es geht nicht um ein Risiko für das Neubaugebiet selbst, sondern vielmehr um die Gefahr, die der historische Ortskern eingeht, wenn über 30 Haushalte und weitere große versiegelte Flächen an das bereits jetzt stark belastete Kanalsystem angeschlossen werden. Eine Risikoanalyse erst nach der Erschließung durchzuführen, wenn bereits Probleme auftreten, wirkt wie ein schlechter Scherz. Ist der Altort erst einmal überflutet, hilft auch die nachträgliche Analyse wenig.
Ob in zehn oder fünfzehn Jahren – sollte es zu einem solchen Ereignis kommen, wird man es als "Jahrhundertereignis" oder als höhere Gewalt abtun. Dass man sich 2024 nicht intensiver mit dieser Problematik auseinandersetzen wollte und die Weichen für ein mögliches Desaster gestellt hat, daran werden sich die Mitglieder des heutigen Gemeinderats dann wohl nicht mehr erinnern.
Christian Gabor
97267 Himmelstadt