Zum Artikel "Neue Möglichkeiten für Schlaganfall-Patienten" vom 5. Juli erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Die mechanische Thrombektomie ist für viele Schlaganfallpatienten sicherlich eine sehr gute Behandlungsmethode. Allerdings möchte ich anmerken, dass eine biplanare Angiografieanlage alleine den Patienten nicht helfen kann. Es sind zusätzlich erfahrene interventionelle Ärzte und weitere Fachkräfte, wie Pflege/Medizinische Technologen in der Radiologie (MTR)/Anästhesie, notwendig. Diese müssen eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung für die Patienten sicherstellen.
Wie ich in meinem Beruf als MTR täglich erlebe, sind erfahrene interventionelle Ärzte hier besonders wichtig, da sich die Gefäße bei jeden Menschen durch eventuell vorhandene Verkalkungen und Stenosen in ihrem Verhalten und Verlauf immer wieder unterscheiden. Bei fehlender Erfahrung ist schnell aus einem Schlaganfall eine zusätzliche Hirnblutung entstanden.
Des weiteren erscheint mir die Summe der Mehrerlöse von bis zu zwei Millionen Euro utopisch hoch. Dies würde, bei erwarteten 60 Behandlungen pro Jahr, einen Erlös von etwa 33.000 Euro pro Thrombektomie bedeuten.
Aktuell werden lediglich Erlöse zwischen 10.000 und 12.000 Euro für standard-mechanische Thrombektomien bezahlt (Quelle: Medtronic Vergütung Hirninfarkt 2024). Von dieser Summe muss noch das verwendete Material abgezogen werden, welches bei etwa 3000 bis 5000 Euro (nach oben hin offen) liegt. So kommt bei einer großzügigen Berechnung maximal ein Mehrerlös von etwa 500.000 Euro pro Jahr zustande, wobei in diesem Betrag die zusätzlichen Personalkosten nicht eingerechnet sind.
Stefan Panhans
97828 Marktheidenfeld