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Gemünden
Axel Höfler, Kommunalpolitiker der demokratischen Mitte betont: Höllrich nicht in die "Nazi-Ecke" stellen
Bearbeitet von Sebastian Schwarz
 |  aktualisiert: 17.03.2025 02:35 Uhr

Zum Artikel "Hängen Wahlergebnisse von NSDAP und AfD zusammen?" (vom 11. März) äußert sich Axel Höfler. Das Mitglied des Gemeinderates Karsbach, Vorstand von mehreren Ortsvereinen in Höllrich und Kommunalpolitiker der demokratischen Mitte schreibt dazu folgendes: "Sind all die genannten Dörfer 'Naziverseuchte Dörfer'? Sicherlich, man hätte als 53-jähriger Höllricher und überzeugter 'AfD-Nichtwähler' auf den in der Main-Post veröffentlichten Artikel über den Vergleich von NSDAP- und AfD-Wahlergebnissen nicht reagieren müssen, jedoch liegt mir sehr viel daran, dass mein Heimatdorf nicht als naziverseuchtes Dorf an den Pranger oder in die sprichwörtliche 'Nazi-Ecke' gestellt wird.

Ob man überhaupt einen Vergleich zwischen den Wahlen von 1933 und 2025 ziehen kann, stelle ich als Erstes infrage. Über 90 Jahre liegen zwischen diesen Wahlen – die Welt hat sich weitergedreht und verändert. Eine Vielzahl der heutigen Wähler laufen nicht einfach so 'barfüßig der Dorfblasmusik' hinterher – so wie es in der Untersuchung von Professor Cantoni suggeriert wird. Rechtes Gedankengut über Generationen (... und auf Gemeindeebene) hinweg zu transportieren ist meiner Meinung nach sehr übertrieben und in diesem Fall nicht unbedingt nachvollziehbar, da die potenziellen Wähler von damals mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr leben und deshalb zur 'Generationenübermittlung' nicht dienen können.

Die für Höllrich erschütternde Zahl von 97 Prozent an NSDAP-Wählern im Jahr 1933 ist für uns heute lebenden demokratischen 'Höllricher' nicht zu verstehen. Zu vermuten wäre, dass dies im Vergleich zu den anderen Wahlergebnissen auf Ortsebene andere individuelle Gründe hatte. Ob der Grund das sehr ausgeprägte 'Kirch- und Gebetsbuchdenken' war – so wie es im Artikel steht – kann man heute leider nicht mehr nachvollziehen.

Vielmehr sollte man die in Deutschland aufflammenden rechtspopulistischen Veränderungen der letzten zehn Jahre in den Fokus nehmen und vehement dagegen angehen. Hoffen wir, dass viele der diesmaligen AfD-Wähler lediglich aus Protest gegenüber der Ampelregierung und ohne Überzeugung dieser Partei ihre Stimmen gegeben haben. Viel wichtiger ist es, diese Wähler zurückzugewinnen und bis zur Kommunal- und Kreistagswahl in die demokratische Mitte zu bekommen.

Trotzdem sollte man mit seinen Wählerstimmen als Wähler nicht so umgehen. Demokratische freie Wahlen sind das höchste Gut der Menschheit... und – Höllrich ist und bleibt bunt. Das bestätigen drei Viertel der gesamten Wählerinnen und Wähler von Höllrich."

 
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