Landtagsabgeordneter Steffen Vogel aus Theres (Lkr. Haßberge) ist für zwei weitere Jahre Vorsitzender der CSU in Unterfranken. Der 49-Jährige erzielte beim Bezirksparteitag am Samstag in Niedernberg (Lkr. Miltenberg) 94,03 Prozent der gültigen Stimmen. Zuvor hatte Parteichef Markus Söder seine Parteifreundinnen und -freunde mit einer kämpferischen Rede auf den Wahlkampfendspurt eingestimmt.
Vogel zeigte sich mit dem Ergebnis der geheimen Wahl "sehr zufrieden". Schließlich sei er jemand, der mit seinen Bemühungen, die Parteiarbeit zu modernisieren, durchaus polarisiere. Dass einzelne Delegierte im Wahlausgang gleichwohl einen "kleinen Dämpfer" für Vogel sahen, lag zum einen daran, dass zu den 126 Ja- und acht Nein-Stimmen auch noch acht ungültige Stimmen kamen, die allerdings nicht ins Prozent-Ergebnis einflossen.
Zum anderen riss Vogel die Latte, die die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach vor der Abstimmung sehr hoch gelegt hatte. Andere CSU-Bezirksvorsitzende hätten bei ihrer Wahl zuletzt immer jeweils drei Gegenstimmen erhalten, berichtete sie den Delegierten und forderte diese auf, Vogel ein besseres Resultat zu bescheren. Was dann prompt schiefging.
Steffen Vogel kündigte beim Parteitag an, die CSU weiter verjüngern zu wollen und dabei auch auf Show und Spaß zu setzen. So durfte der Würzburger Zauberkünstler Bernd Zehnter den Parteitag in Niedernberg eröffnen.
Das Ziel von Steffen Vogel: 15.000 Mitglieder in der CSU Unterfranken
15.000 Mitglieder soll die CSU Unterfranken mittelfristig wieder zählen, gab Vogel als Ziel aus. Aktuell sind es 14.300. Er setze auf Teamgeist, "auf mehr wir statt ich", betonte der Vorsitzende. Eine starke CSU sei kein Selbstzweck: "Wir wollen die Lebensbedingungen der Menschen in Unterfranken verbessern."
Als konkrete regionale Vorhaben für die nächste Legislaturperiode im Landtag nannte der Bezirkschef den Ausbau des Wissenschaftsstandorts Unterfranken unter anderem mit einer Modellfabrik für Kleinsatelliten und die Realisierung von Straßenbauvorhaben wie der B26n.
Markus Söder hatte zuvor "den Schwung und die Leidenschaft" gewürdigt, mit der Vogel die Unterfranken-CSU führe. Er sei "mal was anderes" in der Reihe der Bezirksvorsitzenden, spielte Söder auf manch unkonventionelle Ideen bei der Mitglieder-Motivation oder beim Outfit an. Gleichzeitig bescheinigte er ihm, "reifer und seriöser" geworden zu sein.
Söder lobt die "unterfränkische Dreifaltigkeit"
Der CSU-Chef zeigte sich überzeugt, dass die "unterfränkische Dreifaltigkeit" mit Vogel, Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und Judith Gerlach, der Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, die richtige Aufstellung sei, damit Unterfranken wieder eines der besten CSU-Ergebnisse in ganz Bayern abliefern werde. Mit konkreten Prozent-Vorgaben für den 8. Oktober hielt sich Söder allerdings auch später in seiner Rede zurück.
Nur daran, dass er weiter Ministerpräsident bleiben möchte, ließ er keinen Zweifel. "In Bayern lebt es sich einfach besser", sagte der CSU-Chef und verwies auf die Zahlen zu Arbeitslosigkeit, Armut, Kriminalität und den Ausbau erneuerbarer Energien. Söder pries die Politik der CSU für Bayern einmal mehr als Gegenmodell zur Ampel in Berlin an. Diese sei die schlechteste Regierung, "die Deutschland je hatte".
Ein Knacker für Markus Söder
Die CSU verstehe sich als "Stimme der Normalverdiener", sagte Söder und wandte sich unter anderem gegen die Krankenhausreform, die Erbschaftssteuer und das Heizungsgesetz ("Klimaschutz mit der Brechstange"). Was die Alternativen betrifft, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, blieb er allerdings vage.
Den größten Beifall erzielte der CSU-Chef einmal mehr mit Themen wie Gendersprache oder einem angeblich drohenden Verbot von Schulnoten, Süßigkeiten oder Bratwurst. "Ein Leben ohne Bratwurst ist möglich, aber nicht sinnvoll", rief Söder in den Saal. Später biss er vor den Kameras der Fotografen demonstrativ in einen Knacker aus dem Präsentkorb, den ihm Michael Schwing, der Vorsitzende des CSU-Kreisverbands Miltenberg, überreicht hatte.
Söders Hauptgegner im Wahlkampf sind offensichtlich die Grünen. Diese stünden für Verbote, Diskriminierung ("sie mögen unsere Landwirtschaft nicht") und schlechte Laune. Sie verfolgten einen "Klimaschutz mit der Brechstange". Klar auf Distanz ging der CSU-Chef aber auch zur AfD. Er warnte davor, die Rechtspopulisten auch nur bei der Wortwahl zu kopieren. "Wer Schmutziges anfasst, wird selber anfangen zu stinken", so Söder.
Schließlich bekamen auch die Freien Wähler und Hubert Aiwanger vom Ministerpräsidenten noch verbal ihr Fett weg. Die Koalition in Bayern sei erfolgreich, aber es sollte jedem klar sein, "wir sind der Schweinsbraten auf dem Teller, die anderen sind die Beilage".
Als stellvertretende Bezirksvorsitzende bestätigte der Parteitag Winfried Bausback (88,5 Prozent Zustimmung), Karoline Ruf (80,6 Prozent), Anja Weisgeber (80,6 Prozent), Thorsten Schwab (79,1 Prozent) und Thomas Bold (73,4 Prozent) in ihren Ämtern.
Aber Geschäfte waren schon zu machen, z.B. mit FFP-Masken.
Schönes Vorbild!
In meiner Region versteht man unter "Knacker"eigentlich die Wurst, welche auch unter der Bezeichnung "Bockwurst" laufen kann.
In die Herr Söder beißt, nennen wir hier "geräucherte Bratwurst" oder "Polnische".
Aber: Eigentlich ist es ja wurscht. Wollte damit nur mal aufzeigen wie unterschiedlich alles interpretiert werden kann
Oder ums mit Söder zu formulieren: ein Stück gebratenes Schwein, welches erst mit Beilagen und Grünzeug zu einer vollwertigen Mahlzeit werden kann.
Am Stammtisch und im Bierzelt zählt nur der Dreschflegel aber nicht das Florett.
Traurig nur dass selbst in der obersten Parteiliga von CSU und CDU auch nur der Dreschflegel gilt. Siehe das Duell Söder/Laschet
Die Konsequenzen daraus sehen wir schon in Thüringen bei der Landratswahl und nächstes Jahr bei den Landtagswahlen.
Soll das wirklich alles gewesen sein?
So einfach ist diese Partei tatsächlich gestrickt.
Herr Müller, kehren Sie mal lieber vor der eigenen Türe! Wenn Ihnen dazu nicht mehr einfällt? Kein Wundern über das Desaster in Berlin mit Ihrer Partei, wenn es doch schon beim Unterbau fehlt.
Und dann hier (zum letzten Mal?) das übliche, hämische und neidische Gegackere über die Regierungspartei CSU.
Geehrter karlo, in meinen 21 Jahren, die ich in Berlin verweile, lernte ich zu erkennen, woher der Wind weht: Die Berliner sind nichts als riesengroße Neider.
Dann führen Sie hier den RBB an! Diesem Sender mit dessen sehr weit links/grün orientierten Redakteuren nimmt die ARD endlich das Mittagsmagazin ab und übergibt es, wenn mich nicht alles täuscht, dem MDR!
Wissen Sie, hier in BY schüttelt man auch den Kopf über, sorgloses finanzielles Gebaren dieser alten Regierungskoalition Berlins, welche sich erlaubt, 265 Euro für einen Wahltag an die Wahlhelfer zu zahlen! Iinnere S gar nicht zu erwähnen.
Weiter so BY!