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Steinbach
Bodenständig und nicht abgehoben: Friedrich Karl Freiherr von Hutten ist gestorben
Freiherr Friedrich Karl von Hutten ist gestorben.
Foto: Ulf Kampfmeier | Freiherr Friedrich Karl von Hutten ist gestorben.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:16 Uhr

Friedrich Karl Ulrich Bogdan Freiherr von Hutten zum Stolzenberg ist am Sonntag vor einer Woche, zwei Tage nach seinem 86. Geburtstag, gestorben. Der Adelige mit Wurzeln im Steinbacher Schloss lebte seit den 1980er-Jahren in der sogenannten Huttenburg im hessischen Sinntal-Altengronau (Main-Kinzig-Kreis), die zum ursprünglichen Familienbesitz gehörte und von ihm nach dem Rückerwerb zu einem symbolischen Preis saniert worden war.

Zur Welt kam Friedrich Karl von Hutten am 21. April 1937 in London. Sein sprachbegabter Vater hatte dort seinerzeit eine Stelle bei einem Verlag. Das Kriegsende erlebte er in Wiesenfeld. Auf dem Rückweg nach Steinbach konnte er sehen, wie am dortigen Familienschloss das Dach einstürzte. Es war bei den Kampfhandlungen in Brand geschossen worden. Das Gebäude, das 1725 bis 1728 vom Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten erbaut worden war, wurde von ihm im ursprünglichen Zustand wieder aufgebaut.

Die alliierten Bomberflotten des Zweiten Weltkriegs hatten auf Friedrich Karl von Hutten einen nachhaltigen Eindruck gemacht. An der Technischen Hochschule Darmstadt studierte er Maschinen- und Flugzeugbau. Er arbeitete als Diplom-Ingenieur, zuletzt in der skandinavischen Zellstoff- und Papierindustrie.

Kaufpreis von einer symbolischen Mark

Die Huttenburg in Altengronau, bereits um 1300 als Ringfestung erbaut, gehörte seit dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) nicht mehr der Familie. Ein längst ausgestorbener Familienzweig verkaufte das im Krieg zerstörte Gebäude samt Waldbesitz seinerzeit an die Landgräfin von Hessen-Kassel. Seither war es Zehntscheune, Lazarett und von 1875 bis 1960 Schulhaus im Besitz der Gemeinde. Diese erinnerte sich an die ursprünglichen Burgherren, als das denkmalgeschützte Gebäude marode war, und meldete sich 1983 bei Friedrich Karl von Hutten. Für eine symbolische Mark wechselte das Gebäude den Besitzer. Die Sanierung kostete allerdings allein bei der Inneneinrichtung (ab 1995) rund 900.000 Mark, die er sich mit dem Denkmalamt teilte. 

Beisetzung in Steinbach

Friedrich Karl von Hutten hatte aus erster Ehe drei Söhne und eine Tochter, aus zweiter Ehe eine Tochter. Aus der dritten Ehe mit Karin Luise Freifrau von Hutten zum Stolzenberg, geb. Blükle, die er als Witwe hinterlässt, stammen zwei Söhne. 

Nach Steinbach kam er öfter zurück, es war sein Wunsch, dort begraben zu werden. Die Trauerfeier für den Verstorbenen ist am Dienstag, 2. Mai, um 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef in Steinbach. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Steinbacher Friedhof.

 
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