Seine Idee war: Aus seinem ehemaligen Bioweinberg eine Blühwiese zu machen und Patenschaften zu vergeben. Am Welttag der Bienen, am vergangenen Montag, stellte der Müdesheimer Hartmut Eckert nun auf der Fläche seines ehemaligen Ökoweinbergs offiziell sein Projekt "Eckertfelde" vor und begrüßte dabei auch gleich die ersten beiden Wiesenpaten mit einer Urkunde: das Ehepaar Monika und Manfred Fuchs aus Karlstadt sowie die Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina. Neben den Blühflächen sollen in Eckertfelde noch begleitende Naturschutzprojekte wie Insektenhotels, Informationstafeln, Vogelnistplätze und ein Streichelzoo mit Schafen eingebunden werden.
Das Ereignis, die Initiierung einer Blühfläche an sich, ist nicht neu: Spätestens seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen!" entscheiden sich immer mehr Bauern zu diesem Schritt. Für Irritationen bei anderen Blühflächen-Anbietern sorgte allerdings das Patenschafts-Angebot des Müdesheimer, beziehungsweise der Preis. Denn Hartmut Eckert sucht Menschen, die bereit sind, für 25 Euro pro Jahr eine Patenschaft für einen Quadratmeter an Eckertfelde zu übernehmen.
Kritik an teurer Patenschaft aus Karbach
Konkrete Kritik an dem Angebot äußert Peter Schmelz, Landwirt aus Karbach. In einem Schreiben an die Redaktion formuliert er: "Hartmut Eckerts Idee, Blühflächenpatenschaften für ein zig-Faches des Grundstückswertes anzubieten, ist zunächst genial. 25 Euro pro Quadratmeter mal 20 000 Quadratmeter ergibt schließlich in zwei Jahren genau eine Million. Das ist freilich besser als die mühsame Arbeit eines Biowinzers", so Schmelz.
Wie viele Landwirte in der Region hätten auch er und sein Bruder seit einigen Jahren 30 000 Quadratmeter solcher Blühflächen im Betrieb, zusätzlich noch 180 000 Quadratmeter Artenschutzbrache, schreibt Schmelz weiter. Pate hierfür stehe bereits der Steuerzahler, schließlich fördere der Freistaat Bayern die Blühflächen mit 600 Euro pro Hektar und Jahr. Das seien für einen Quadratmeter und zwei Jahre statt der von Hartmut Eckert verlangten 50 Euro lediglich 12 Cent – ein fairer Ausgleich für den entgangenen Ertrag, meint der Landwirt aus Karbach.
Eckert: "Ich verdiene nichts daran."
Hartmut Eckert selbst reagiert auf die Kritik an seinen hohen Pachtbeträge ungehalten und versichert: "Ich verdiene nichts daran." Er sieht sich selbst als Ökodienstleister und verweist auf die arbeitsintensiven Pflegearbeiten und die begleitenden Umweltschutzprojekte. Außerdem sei sein Boden seit 30 Jahren nicht mit Dünger und Pestiziden belastet, weil ökologisch bewirtschaftet. Auf die staatliche Förderung will er verzichten.
Und Kerstin Celina? Was hat die grüne Landtagsabgeordnete dazu bewegt, sich gerade an diesem Blüh-Patenschaften zu beteiligen? "Jedes Projekt ist individuell. Mir geht es nicht darum zu schauen, welches Projekt ist billiger", erklärt sie auf Nachfrage. An Eckertfelde habe ihr gefallen, dass an dieser Stelle schon Jahre vorher ökologisch gearbeitet wurde. Die Mehrarbeit könne man belohnen. Darüberhinaus habe ihr das Gesamtkonzept zugesagt. Es enthalte nicht nur die Idee der Blühwiese, sondern auch den Schutz verschiedener Arten durch unterschiedliches Saatgut, fachlich begleitet durch die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Oder den Gedanken, einen besonderen Ort zu schaffen durch die Verbindung von Kunst und Natur. "Ich sehe das ein bisschen wie ein Start Up-Unternehmen und die Investition in eine neue Idee ", so Celina.
Celina: Blühflächen nicht auf Böden zur Nahrungsmittel-Produktion
Dass das Thema Blühflächen boomt, merkt die grüne Abgeordnete auch an der Zahl der Anfragen, die sie täglich bekommt und in denen sie als Patin gewünscht wird. Den Boom sieht sie auch kritisch. "Was ich nicht will: Dass auf Böden Blühflächen entstehen, die der Nahrungsmittel-Produktion damit verloren gehen", so Celina. Idealerweise schaffe man es mit den Blühflächen, bisher ungenutzte Böden sinnvoll umzugestalten.
Nur Mal eine Idee nebenbei: Anstatt zu Meckern könnt Ihr Neider auch einfach MITMACHEN oder SELBER machen. So wie ich. Gegen Eckertfelde zu wettern betrachte ich als Neid und Egoismus.
Gift ausspritzen egal wo und wie.
Hauptsache der Ertrag stimmt.
Nichts arbeiten wollen und sich über die anderen mokieren.
Und jetzt wollen die gerade sagen ist Bio.
Gehört alles streng geprüft.
Schon allein das Bienen Zucker verfüttert wird das der Ertrag höher ist.
Vor Jahren schon nichts davon wissen wollen.
Jetzt schnell auf fahrenden Zug aufspringen wollen.
Besonders unter falschem Aussagen.
hatte viel Arbeit gemacht, nichts eingebracht,
jetzt Bio Blühflächen, keine Arbeit, und bringts v...........,
fürs nichts tun 25.-€/m², ich hab den falschen Beruf bei 25.-€ die Stunde,
Man kann mit " B I O " und den " Bienensterben " einfach zusätzlich mehr
Geld verdienen und der Mechanismus hierzu läuft hervorragend.
Dabei müsste die Idee hinter geringerer künstlicher (chemischer) Belastung des Bodens, bzw. der Nahrungskette mit uns als Endglied selbstverständliche Normalität sein. Man müsste Produkte auszeichnen mit "Verwendung von Roundup/bedenklichen Düngemittel" und das Bioprodukt als "Normalware" verkaufen. Seltsamerweise wollen wir lieber billig und möglicherweise belastet - das ist unsere Normalität.
Ich vergesse dabei nicht Landwirte, die ohne Biolabel nachhaltig und ökologisch produzieren. Aber wie gesagt - warum muss man das überhaupt "bio"-zertifizieren? Warum fordert der Konsument nicht genau das, was ihm selbst, der Umwelt und der Artenvielfalt bzw. Insektenvielfalt am wenigsten schaden würde?
Diese Tatsache gibt der Aussage der Geldmacherei doch eine sehr sarkastische Note.