
Der sofortige Rückbau der Hofstettener Brunnen sei "nicht notwendig und zielführend". Dies hatte der Zweckverband Fernwasserversorgung Mittelmain (FWM) auf eine Anfrage der Redaktion für den Artikel "Streit um Brunnen in Hofstetten" geantwortet. Dem hält Ferdinand Heilgenthal, Vorsitzender der Bürgerinitiative Wasser e. V. Hofstetten, nun in einem offenen Brief an den FWM-Verbandsvorsitzenden Thomas Eberth (Landrat von Würzburg) und die Verbandsmitglieder entgegen, dass dies die zuständigen Fachbehörden des Freistaats, das Wasserwirtschaftsamt und das Landesamt für Umwelt, anders sähen.
Deren Einschätzung schließe auch eine Verwendung als "Notbrunnen" im Katastrophenfall, wie sie der FWM ins Spiel brachte, aus. Heilgenthal zitiert zudem aus einem Schreiben des bayerischen Umweltministeriums, das 2016 mitteilte, dass "nach Klärung der technischen Verfahren ein Rückbau unerlässlich" sei. An dieser Sachlage habe sich nach Rücksprache nichts geändert, "und die Klärung der technischen Verfahren dürften keine fünf Jahre gedauert haben".
Heilgenthal: FWM müsste für Rückbau der Hofstettener Brunnen notfalls Gebühren erhöhen
Auf die 2017 vom FWM abgegebene Selbstverpflichtung, bis 2022 zurückzubauen, hätten sich alle Beteiligten verlassen. "Das war ein Fehler", so Heilgenthal. Den "formaljuristisch noch ausstehenden Bescheid" habe der Zweckverband als "Schlupfloch" genutzt. Der BI-Vorsitzende hält dem FWM vor, dass der für das "Abenteuer Tiefbrunnen Hofstetten einige Millionen Steuergelder kassiert" habe und nach eigener Darstellung auch finanziell nicht so schlecht dastehe. Heilgenthal: "Wenn er dann die 300 000 bis 500 000 Euro für diesen Rückbau als Fehlinvestition nicht aufbringen kann, dann muss der Betrag über höhere Gebühren und Beiträge von den Nutzern erhoben werden." So stehe es in der bayerischen Gemeindeordnung.