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Karlstadt
Bauerndemo in Karlstadt: Autofahrer beschimpfen Feuerwehr und durchbrechen Absperrungen
Der Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart beklagt Unmutsäußerungen und rüpelhaftes Verhalten von Verkehrsteilnehmern am Freitag. Die Demo an sich sei friedlich verlaufen.
Protestfahrt von Landwirten in Karlstadt am Freitag.
Foto: Tabea Goppelt | Protestfahrt von Landwirten in Karlstadt am Freitag.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:54 Uhr

Bei der Bauerndemo am Freitag in Karlstadt mussten Feuerwehrleute verbale Attacken und das mutwillige Durchbrechen von Feuerwehrabsperrungen durch Autofahrer, die sich über die Verkehrsbeschränkungen ärgerten, erleben. 240 Traktoren und andere Fahrzeuge hatten bei der Protestaktion am späten Freitagnachmittag in Karlstadt nach Angaben der Polizei teilgenommen. Weil nur 100 angemeldet waren, hatte die Polizei die Feuerwehr als Unterstützung angefordert, wie Kreisbrandrat Florian List mitteilt.

Der Kreisbrandrat reagiert bestürzt und verurteilt das Verhalten. List betont die politische Neutralität der Feuerwehr, die ausschließlich im Rahmen der Amtshilfe für die Polizei agiert habe. Der Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart appelliert an Vernunft und Respekt aller Bürger und betont die Bedeutung der Feuerwehr für die Gesellschaft.

Laune bei der Feuerwehr Karlstadt durch die Vorfälle am Boden

Die Feuerwehr habe die Punkte besetzt, die ihnen die Polizei genannt habe, sagt List. Die Kräfte regelten den Verkehr, damit die Bauern in einer Kolonne durchfahren konnten. Dabei sei den Feuerwehrleuten Unverständnis von anderen Verkehrsteilnehmern, die teilweise gepöbelt und geschimpft hätten, entgegengeschlagen. Bei der Feuerwehr Karlstadt sei die Laune am Boden gewesen, berichtet List.

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Hauptsächlich betroffen gewesen sei die Kreuzung Würzburger Straße/Arnsteiner Straße. Obwohl Karlstadter Feuerwehrler gesagt hätten, sie sollen stehenbleiben, seien Autofahrer an ihnen vorbeigefahren, so List. Auch Karlburger Feuerwehrleute, die auf der Karlburger Mainseite und am Kreisel zum E-Center positioniert waren, hätten so etwas berichtet. Von einem Vorfall habe die Feuerwehr das Kennzeichen eines Autofahrers an die Polizei weitergegeben.

Polizei findet Unmutsäußerungen von Autofahrern unverständlich

Sieben Feuerwehren mit insgesamt 59 Einsatzkräften unterstützten kurzfristig die Verkehrsregelung.
Foto: Tabea Goppelt | Sieben Feuerwehren mit insgesamt 59 Einsatzkräften unterstützten kurzfristig die Verkehrsregelung.

Die Polizei betont, dass es ohne die Verkehrsmaßnahmen der 59 Feuerwehrmänner und -frauen zu weitaus größeren Verkehrsbehinderungen gekommen wäre. Die Unmutsäußerungen gegenüber den Feuerwehrleuten, die versucht hätten den Verkehr flüssig zu halten, bezeichnet die Polizei in ihrem Bericht von der Demo als unverständlich.

Um kurz nach 16 Uhr seien die Feuerwehren alarmiert worden, um 19 Uhr die letzten Traktoren durch Hausen durchgefahren. Nach Angaben Lists waren die Feuerwehren Karlstadt, Karlburg, Wiesenfeld, Hausen, und Himmelstadt im Einsatz. Der Protestzug verlief von Retzbach über Karlstadt, wo er eine Runde durch die Siedlung drehte, Karlburg, Wiesenfeld, Hausen und Steinfeld. Dort sollte anschließend eine Versammlung mit Mahnfeuer stattfinden.

Veranstalter hat sich bei Kreisbrandrat entschuldigt

Von Seiten der Bauern sei alles friedlich verlaufen, sagt List. Der Demoanmelder habe sich am Samstagvormittag bei ihm gemeldet und sich entschuldigt für die Vorfälle, dabei könne er für diese gar nichts, sagt der Kreisbrandrat. Der Anmelder wolle sich einmal mit den Feuerwehren auf eine Brotzeit zusammensetzen.

 
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  • Johannes Metzger
    Jetzt fordert sogar die Polizeigewerkschaft die furchteinflössenen Monstertraktoren nicht mehr bei Demonstrationen zuzulassen.
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  • Andreas Gerner
    Bitte bei der Wahrheit bleiben

    Ihr Kommentar besteht aus lauter inhaltlichen Fehlern.

    1. Was Sie meinen, ist nicht die "Polizeigewerkschaft" sondern die "Gewerkschaft der Polizei" (GDP).
    Die deutsche Polizeigewerkschaft hat dagegen in einer Pressemittteilung unter anderem einem Traktorverbot vehement widersprochen.

    Quelle:
    https://www.dpolg.de/aktuelles/news/dpolg-wasserwerfer-gegen-landwirte-sind-wie-kanonen-auf-spatzen/

    2. Außerdem lässt weder eine der Polizeigewerkschaften, noch die Polizei, Traktoren bei Demos (nicht) zu. Das tun Genehmigungsbehörden.
    (also nicht "...will nicht mehr zulassen", sondern korrekt "...fordert, dass die nicht mehr zugelassen werden.")

    3. Es gab in all den Protestwochen keine "furchteinflößenden Monstertraktoren" auf den Straßen. Nur gewöhnliche Traktoren. Alltägliche Werkzeuge der Landwirtschaft. Maschinen, die letztlich auch Sie und Ihre Liebsten ernähren.

    PS:
    Würden explizit "Monstertraktoren" ausgeschlossen, bliebe es bei der derzeitigen Praxis.
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  • Johannes Metzger
    Ich wurde jetzt 3x von Traktoren eingeschlossen. Den dunkelgrünen und den hellgrünen und blaue waren auch dabei.
    Kleintraktoren hab ich keine gesehen. Gehen Sie zu Fuß oder demonstrieren sie mit dem Fahrrad.
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  • Andreas Gerner
    Haben Sie Belege für Ihre Behauptung, "eingeschlossen" worden zu sein?

    -

    Im Zweifel helfen die Bildergalerien. Haufenweise Kleintraktoren.

    -

    "Gehen Sie zu Fuß oder demonstrieren Sie mit dem Fahrrad"
    Da fehlt das Satzzeichen. Ist das eine Frage oder ein Befehl ?
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  • Martin Heberlein
    Sie erklären immer, dass die Traktoren "alltägliche Werkzeuge der Landwirtschaft sind. Ich frage Sie: Warum nehmen Sie Ihr Werkzeug auf Demonstrationen mit? Sie wollen dort doch nicht arbeiten?
    Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
    a) Sie sind viel zu wenige, um ohne dieses schwere Gerät eine einigermaßen beeindruckende Demo hinzukriegen. Da brauchen Sie die Traktoren zum Blockieren
    b) Sie wollen eine bedrohliche Situation herbeiführen (auch "normale" Traktoren sind für Fußgänger und PKW-Fahrer ab einer gewissen Nähe furchteinflößend.
    Übrigens: Waldarbeiter gehen doch auch nicht mit ihren Kettensägen demonstieren!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bauernproteste-polizeigewerkschaft-fordert-verbot-von-traktoren-bei-demonstrationen-a-2202f213-70a0-422e-ba45-ae999ccdb93f?sara_ref=re-so-app-sh

    Scheinbar ist es jetzt vorbei mit dem polizeilichen Lob der vorbildlichen und friedlichen Bauernaufstände.
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  • Martin Heberlein
    Proteste in Biberach: Nur stören, nicht lösen

    Sie wollten gar nicht demonstrieren und sie wollten keinen ernsthaften Meinungsaustausch nach demokratischen Spielregeln. Sie wollten nur stören, streiten, schreien wie Hooligans voller Wut und Hass. Mehrere Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, bei einem Begleitfahrzeug von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wurde eine Scheibe eingeschlagen. Das ist strafbare Randale und kein demokratisch legitimierter Protest. Und er richtet sich vor allem gegen die Grünen, die als neues Feindbild herhalten müssen.
    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/meinung-knut-bauer-bauernprotest-biberach-100.html
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  • Lutz Saubert
    Recherchieren Sie bitte auch zu den Organisatoren dieses Protestes. Und vergleichen Sie ihn mit den friedlichen Protesten in Bayern.
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  • Martin Heberlein
    Statt solche Gewalttätigkeiten zu verharmlosen, sollten Sie sich ENDLICH mal deutlich von diesen Randalieren distanzieren.
    Und halten Sie Steine und Mishaufen vor Angeordnetenbüros und auc Autobahnauffahrten tatsächlich für "friedlich"?
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  • Andreas Gerner
    Entschuldigen Sie mal,

    Herr Saubert hat lediglich darauf verwiesen, dass die Vorfälle in Biberach und die Demo Karlstadt grundverschieden sind.

    Das eine war angemeldet, das andere nicht.
    Das eine war bei uns, das andere nicht.
    Das eine war eine Protestfahrt pro Mittelstand, das andere eine Versammlung kontra Grüne.
    Das eine zweifellos friedlich abgelaufen, das andere sicherlich suboptimal.

    Von Relativierung sah ich nichts.

    -

    Die Steine vor dem Büro waren im Rahmen einer angemeldeten und polizeibegleiteten Aktion symbolisch abgelegt und wieder mitgenommen. Laut Polizei friedlich.

    Der "Misthaufen" vor dem Büro war eher eine Schubkarrenladung und der oder die Täter nach wie vor unbekannt.

    In beiden Fällen keine Verletzten und keine Gefährdung.

    Zum Vergleich/Einordnung bitte Berlin-Lichtenberg, Lüzerath, Hambacher Forst, Gorleben, München-Flughafen, G20 Hamburg, 1.Mai Silvester Berlin googeln.

    -

    AB-Auffahten-Demos waren friedlich und genehmigt, also zulässig.
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  • Martin Heberlein
    Für Sie gilt genau dasselbe: Mit ihren Verharmlosungen und Beschönigungen leisten Sie solchen Aktionen wie in Biberach (auch wenn Sie das sicher nicht wollen) Vorschub.
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  • Andreas Gerner
    Weder Herr Saubert noch ich haben verharmlost, noch beschönigt.

    Wenn Sie berechtigt etwas auszusetzen haben, nutzen Sie doch die "melden" Funktion oder kontaktieren Sie den Leseranwalt.

    PS:
    Was sagen Sie zu den nachweisbaren klaren Unterschieden, die ich Ihnen aufgezählt habe ?
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  • Martin Heberlein
    Nichts. Mit "friedlich" abgelagerten Steinen und Mist fängt es an, in der Folge:
    "Nach Angaben der Bundesregierung registrierte die Polizei im vergangenen Jahr knapp 2.800 Straftaten gegen Politikerinnen und Politiker. Mehr als 1.200 davon richteten sich gegen Vertreter der Grünen."
    Deshalb bin ich auch über folgende Info froh:
    "Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert ein Verbot von Traktoren bei Demonstrationen. Das sagte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke der Rheinischen Post. "Die Versammlungsbehörden und die Polizei müssen umgehend reagieren und Traktoren bei Versammlungen untersagen.
    Wir haben auf die Gefährlichkeit von Traktoren und Zugmaschinen hingewiesen" (Tagesschau.de)
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  • Andreas Gerner
    Dass die "Grüne legen uns Steine in den Weg"- Aktion ein Nährboden für Gewalt gewesen sein soll, ist an den Haaren herbei gezogen.

    Die Schubkarrenladung Mist wurde von jemandem Unbekannten platziert (wer sagt Ihnen, dass dies Landwirte gewesen sein müssen?)

    Kennen Sie das Statement der Deutschen Polizeigewerkschaft?
    „Die berechtigten Proteste der Landwirte so zu kriminalisieren ist maßlos überzogen und dürfte keiner rechtsstaatlichen Prüfung standhalten“
    Unter anderem hat man der Forderung nach einem Traktorverbot vehement widersprochen

    Quelle:
    https://www.dpolg.de/aktuelles/news/dpolg-wasserwerfer-gegen-landwirte-sind-wie-kanonen-auf-spatzen/

    Und was Traktoren mit den von Ihnen genannten Aktionen zu tun haben sollen, bleibt nebulös.
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  • Martin Deeg
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Arno Dietz
    Lieber Herr Deeg,

    woher beziehen Sie ihre Informationen?
    Sie bitte ich das klar darzulegen.

    MfG
    14.02.2024, 18:00 Uhr

    Arno Dietz
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  • Martin Deeg
    Sorry.

    Quelle: Stuttgarter Zeitung.

    Hier mit Video:

    ..."Es sind verstörende Szenen, die einen Eindruck davon vermitteln, was sich am Mittwoch in Biberach abgespielt hat. Ein kurzes Video zeigt aggressive Bauern, die auf Polizisten losgehen."...

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.politischer-aschermittwoch-der-gruenen-abgesagt-video-zeigt-aggressive-stimmung-bei-den-bauernprotesten-in-biberach.838c44ee-9d27-47ab-9a68-25d4648aaf66.html
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  • Martin Heberlein
    Mache ich gerne: Hier aus dieser Zeitung:
    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/politik-aktuell/sicherheitsbedenken-gruene-sagen-politischen-aschermittwoch-in-biberach-ab-art-11389581
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  • Ute Vahid
    Auch nachzulesen in der Tagesschau App vom 14.02. um 17.33 Uhr...
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  • Harald Schwarzmann
    Ich hätte volles Verständnis für die Proteste der Bauern, wenn sie vor den Discountern und der Milchindustrie stehen würden.
    Aber wenn der Bauernpräsident im Aufsichtsrat der Lebensmittelindustrie sitzt lässt sich halt gut auf die Regierung schimpfen.
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