
Der Trägerverein des Waldkindergartens "Grüne Wichtel" Marktheidenfeld kann auf seinem neuen Gelände am Romberg eine Schutzhütte, ein Toilettenhaus und ein Holzlager errichten und somit die Weichen für den Umzug vom Dillberg stellen. Der Bauausschuss des Stadtrates genehmigte das Vorhaben am Donnerstagabend einstimmig. Die rund 20 Zuhörer konnten zuvor eine kontroverse Diskussion über die mit dem Projekt verbundenen Verkehrsfragen und sogar einen Antrag zur Geschäftsordnung mitverfolgen.
Für Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder, die daran erinnerte, dass das Thema Waldkindergarten den Stadtrat seit längerem beschäftige, waren mit dem vorliegenden Bauantrag und der erfolgten Abklärung mit den Behörden "alle Bedenken, was Anbindung, Belieferung und Entsorgung betrifft, beseitigt". Wie Bauamtsleiter Alexander Chesauan ausführte, würden weder eine Strom- noch eine Trinkwasserversorgung auf dem Gelände benötigt. Die Abwässer würden in einer Komposttoilette gesammelt, die Müllentsorgung erfolge über die Schwarze und Braune Tonne und zum Parken würden zehn Stellplätze ausgewiesen.

Was den Zufahrtsweg und die Streu- und Räumpflicht anbelange, so sei die Stadt durch Haftungsausschlusserklärungen abgesichert. Eine Beschilderung, um die Zu- und Abfahrt zu regeln, sei mit den Behörden besprochen. Das Landratsamt habe in einer Stellungnahme auch darauf hingewiesen, dass das Vorhaben privilegiert ist.
"Gegen den Bau gibt es gar nichts einzuwenden", stellte CSU-Fraktionschef Christian Menig klar. Doch seien nicht alle Punkte geklärt, weshalb er einen Ortstermin mit Bauaufsicht, Polizei und Ordnungsamt forderte. "Haftungsausschlusserklärungen bringen uns gar nichts, wenn etwas passiert, dann sind wir mit im Boot", meinte Menig. Er wollte über diese Sache eine eigene Abstimmung und stellte, nachdem Bürgermeisterin Schmidt-Neder sich darauf nicht einlassen wollte, da es nur um eine Abstimmung über den Bauantrag ginge, einen entsprechenden Antrag zur Geschäftsordnung. Dieser wurde mit 7:4 Stimmen abgelehnt.
Was die Haftungsausschlüsse anbelangt, teilte Zweiter Bürgermeister Martin Harth Menigs Ansicht. Dass die SPD nicht glücklich über das Vorhaben sei, habe aber noch andere Gründe: "Hier wird ein ökologisch wertvolles Gebiet weiter belastet." Da das Projekt privilegiert sei, werde man aber zustimmen, "wenn auch mit knirschenden Zähnen". Er forderte jedoch, dafür zu sorgen, dass der Flurweg vom Romberg in Richtung Neuer Friedhof nicht als Schleichweg genutzt werden kann – ihn also eventuell mittels Schranke zu schließen. Dem schloss sich auch Joachim Hörnig an, der seine "Sorge um das bestehende Naturschutzgebiet" deutlich machte.