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Gemünden
Barrierefreier Umbau des Bahnhofs Gemünden soll knapp 36 Millionen Euro kosten
Es ist Großes geplant am Bahnhof Gemünden. Am Donnerstag war der offizielle Spatenstich. Eine Schwierigkeit wird der Übergang vom erhöhten Bahnsteig 1 zum Bahnhofsgebäude.
Spatenstich zum barrierefreien Umbau des Gemündener Bahnhofs mit von links Heike Steinhoff (Leiterin Bahnhofsmanagement Nordfranken), Bürgermeister Jürgen Lippert, Carolin Friedenstab (Regierungsdirektorin im Bay. Verkehrsministerium), dem stellvertretenden Landrat Manfred Goldkuhle und Stefanie Ehlert, Leiterin Vertrieb und Mobilität bei der DB InfraGO.
Foto: Björn Kohlhepp | Spatenstich zum barrierefreien Umbau des Gemündener Bahnhofs mit von links Heike Steinhoff (Leiterin Bahnhofsmanagement Nordfranken), Bürgermeister Jürgen Lippert, Carolin Friedenstab (Regierungsdirektorin im Bay.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 10.06.2024 02:36 Uhr

Die Arbeiten laufen schon eine Weile, am Donnerstagvormittag war nun der Spatenstich für den aufwendigen barrierefreien Umbau des Gemündener Bahnhofs. Der wurde mit eigens dafür gravierten Spaten vorgenommen. In den Ausbau des Bahnhofs investieren Bund, Freistaat und Deutsche Bahn insgesamt geplant 35,7 Millionen Euro. Dieses Jahr soll vor allem unterirdisch an der neuen Personenunterführung auf Höhe des Busbahnhofs gebaut werden. Reisende müssen sich auf Einschränkungen einstellen, Sperrungen des Zugverkehrs soll es zumindest 2024 vor allem in den Nachtstunden geben. Nach aktueller Planung sollen die Arbeiten bis Ende 2026 fertig sein.

Die anstehenden Arbeiten sind wahrlich umfangreich. Neben der zu verlegenden Unterführung zu den Bahnsteigen wird die Bahn die bestehenden Bahnsteige zurückbauen und verkürzen. Die neuen werden mit einer Höhe von 55 Zentimetern über Gleishöhe (Gleis 1/2) und 76 Zentimetern (Gleis 4/5, 6/7 und 9) errichtet. Da der Bahnsteig zu Gleis 1/2 (momentan 38 Zentimeter) damit höher als bisher wird, muss ein barrierefreier Übergang zum Bahnhofsgebäude und zum Bahnhofsvorplatz geschaffen werden. Von der Personenunterführung aus entstehen Treppen und Aufzüge zu den Gleisen.

Beleuchtung und Bahnsteigdächer sollen ebenfalls erneuert werden

Ebenfalls erneuert werden Dinge wie Beleuchtung und Bahnsteigdächer. Am unüberdachten Bahnsteig an Gleis 9 soll ein Wetterschutzhaus entstehen. Ein modernes Informations- und Wegeleitsystem soll den Fahrgästen künftig die Orientierung erleichtern.

Ein Teilabschnitt des Gleises 8 wird zurückgebaut und soll mit zwei sogenannten Stumpfgleisen (Sackgassengleisen) künftig als Abstellgleis dienen. Die alte Unterführung wird inklusive der Treppen und Gepäckförderbänder zurückgebaut.

Die bisherige Unterführung am Gemünden Bahnhof wird verfüllt.
Foto: Björn Kohlhepp | Die bisherige Unterführung am Gemünden Bahnhof wird verfüllt.

Gemünden ist der letzte Knotenbahnhof in Unterfranken, der barrierefrei wird

Heike Steinhoff, Leiterin Bahnhofsmanagement Nordfranken bei der Bahntochter DB InfraGO, sagte in ihrer Rede, dass der Bahnhof Gemünden der letzte Knotenpunkt in Unterfranken sei, der barrierefrei ausgebaut werde. "Ich wünsche uns einen unfallfreien und zeitlich passenden Bauverlauf."

Für den verhinderten bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter betonte Regierungsdirektorin Carolin Friedenstab die Bedeutung des barrierefreien Umbaus für klimaschonendes Reisen. Der Freistaat nehmen hier viel Geld in die Hand, obwohl das eigentlich Bundessache wäre.

Goldkuhle wünscht sich auch für weitere Bahnhöfe Barrierefreiheit

Stellvertretender Landrat Manfred Goldkuhle sagte: "Die Freude nimmt kein Ende." Er richtete im Namen des Landkreises, des Kreistags und von Landrätin Sitter Grüße aus. Der Gemündener Bahnhof sei mit 2700 Fahrgästen täglich der viertgrößte in Unterfranken und der erste größere Bahnhof in Main-Spessart, der barrierefrei wird. Die Planung sie auch mit der Nahverkehrsbeauftragten des Landkreises Monika Mützel und der Behindertenbeauftragten Elena Reinhard abgesprochen.

Goldkuhle sprach die Hoffnung aus, dass weitere Bahnhöfe im Landkreis barrierefrei werden. Das koste alles viel Geld. "Aber das ist angesichts des demographischen Wandels gut investiertes Geld." Der Busbahnhof am Gemündener Bahnhof soll im Anschluss umgebaut werden. "Der Bahn- und der Busbahnhof muss als Ganzes gedacht werden", appellierte Goldkuhle an die Verantwortlichen. Die Busse im Schülerverkehr seien mit wenigen Ausnahmen schon barrierefrei.

In der Visualisierung ist der Gemündener Bahnhof ein Rostblock

Visualisierung der Umbaupläne für den Gemündener Bahnhof auf einem Transparent.
Foto: Björn Kohlhepp | Visualisierung der Umbaupläne für den Gemündener Bahnhof auf einem Transparent.

"Auch eine Baustelle sieht bei schönem Wetter schöner aus", stellte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert fest. Er scherzte mit Blick auf die Visualisierung der Pläne und der Darstellung des Gemündener Bahnhofs als rostbraunen Klotz: "Ich bin ganz besonders dankbar, dass wir das Bahnhofsgebäude gleich mit umbauen." Die Planungen für den Busbahnhof liefen schon. Der Standort der von der Stadt als Ersatz für die von der Bahn gestrichenen WC-Anlage neu geplanten Toiletten stehe noch nicht fest. Er hoffe, dass das anschließend anstehende Thema Lärmschutz auch für Gemündens Stadtteile nahtlos umgesetzt wird.

Was mit den gravierten Spaten geschieht, ist noch unklar.

Die Deutsche Bahn informiert über das Bauprojekt im Internet fortwährend unter bauprojekte.deutschebahn.com/p/gemuenden-bf.

 
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