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Schaippach
Bahn durch den Sinngrund: Behelfsbrücken bei Schaippach
Fünf Tage lang wird in Schaippach rund um die Uhr gearbeitet. Dann sollen die Züge auf der Strecke durchs Sinntal wieder rollen.
Um zwei rund 150 Jahre alte Brücken zu ersetzen, werden in die Bahnstrecke bei Schaippach erst einmal zwei Hilfsbrücken eingebaut.
Foto: Michael Mahr | Um zwei rund 150 Jahre alte Brücken zu ersetzen, werden in die Bahnstrecke bei Schaippach erst einmal zwei Hilfsbrücken eingebaut.
Michael Mahr
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:03 Uhr

Um die beiden rund 150 Jahre alten Bahnbrücken über die Sinn bei Schaippach zu erneuert, werden derzeit zwei Bahnbrücken gebaut. Genauer gesagt: zwei kleine, behelfsmäßige Bahnbrücken. Über sie sollen schon ab Mittwoch fahrplanmäßig Züge rollen.

Dabei haben die beiden fast 150 Jahre alten Brücken über die Sinn noch längst nicht ausgedient. Sie werden noch rund ein Jahr gebraucht. Erst im Oktober 2020 sollen sie durch die neuen Brücken ersetzt werden. Diese werden in den kommenden Monaten auf den beiden Baustellen neben der Bahnstrecke gebaut und dann eingeschoben, mit Beeinträchtigungen für den Fuß- und Radweg, für die die Stadt Gemünden derzeit in Gesprächen mit der Bahn und den von ihr beauftragten Unternehmen eine Lösung sucht.

Spundwände sorgen an den Lücken im Bahndamm für Stabilität.
Foto: Michael Mahr | Spundwände sorgen an den Lücken im Bahndamm für Stabilität.

Die beiden Hilfsbrücken, an denen seit Freitag gearbeitet wird, werden zusätzlich in die Bahnverbindung zwischen Gemünden und Jossa eingebaut. Jede der alten Brücken bekommt eine kleine, behelfsmäßige Brücke dazu. Diese sind notwendig, damit unter ihnen Widerlager für die neuen Bahnbrücken errichtet werden können.

Hilfsbrücken vor den alten Brücken

Die Hilfsbrücken überspannen zwei große Lücken, die mit Baggern in den Bahndamm gerissen wurden. Rollen erst einmal die Züge über die Hilfsbrücken, wird die Erde unter ihnen weiter abgetragen. Später wird in jeder der Lücken ein Widerlager betoniert, auf denen dann die neuen Bahnbrücken aufliegen.

Unter den alten Brücken ist für die Widerlager der neuen nicht genügend Platz. An der nördlichen der beiden Sinnbrücken zum Beispiel ist zwischen dem bestehenden Widerlager und dem ersten Brückenpfeiler, der kurz vor dem Sinnufer steht, gerade einmal Platz für den Radweg. Also wird das neue Widerlager etwas weiter weg von der Sinn errichtet, unter der Hilfsbrücke, die vor dem jetzigen Widerlager errichtet wird.

Mit dem Trennschleifer ans Gleis

Mit dem Trennschleifer zersägte Schiene.
Foto: Michael Mahr | Mit dem Trennschleifer zersägte Schiene.

Um die Hilfsbrücken einsetzen zu können, begannen die Arbeiten an der Bahnstrecke am Freitag mit deren Abbau. Die Schienen wurden ganz einfach mit dem Trennschleifer auseinandergesägt und abmontiert. Schotter wurde weggebaggert. Mit Rammen wurden Spundwände tief in die Erde getrieben. Sie sorgen dafür, dass der Bahndamm stabil bleibt, wenn in der Lücke weiter ausgebaggert wird. Dicke Stahlrohre werden noch zusätzlich als Stützen zwischen die Spundwände eingebaut.

Spundwände und Stützen sorgen außerdem auch für die Stabilität der Hilfsbrücken. Diese ruhen auf vorgefertigten Betonfundamenten, die an der Baustelle eingesetzt wurden. Auch die Brücken sind Fertigteile, die die Bahn schon auf anderen Baustellen eingesetzt hat. Vier Tieflader warten am Montag darauf, dass die Hilfsbrücken eingesetzt werden, eine für jedes Gleis der beiden Baustellen. Die Kräne sind bereits in Position. Sind die Brücken eingesetzt, werden darauf die herausgesägten Schienenstücke montiert und wieder mit den liegengebliebenen Gleisen verschweißt.

Oberleitung viermal hin- und hergeschwenkt

Zur Seite geklappte Oberleitung.
Foto: Michael Mahr | Zur Seite geklappte Oberleitung.

Als vor Beginn der Arbeiten der Zugverkehr auf der Strecke durchs Sinntal eingestellt wurde, wurde die Oberleitung stromlos geschaltet. Abgebaut wird der Draht aber nicht, obwohl er zum Beispiel beim Einbau der Spundwände im Weg ist. Er kann mit den Armen, die ihn über den Schienen in Position halten, auch zur Seite geschwenkt werden. Viermal wanderte die Oberleitung so am Wochenende hin und her.

 
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