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Wernfeld/Arnstein
Ausflugstipp auf dem Fahrrad: Mit Kind und Kegel unterwegs auf dem Werntal-Radweg
Vorbei an der ältesten Burgruine Bayerns zu einem der schönsten Badeseen in Unterfranken: 30 Kilometer geht's auf dieser Tour zu vielen kleinen Oasen direkt an der Wern.
Unterwegs auf dem Werntal-Radweg im Landkreis Main-Spessart: Gerade morgens oder abends, wenn die Sonne tief steht, ist das Naturerlebnis im Werntal besonders intensiv. Also am besten früh starten.
Foto: Daniel Peter | Unterwegs auf dem Werntal-Radweg im Landkreis Main-Spessart: Gerade morgens oder abends, wenn die Sonne tief steht, ist das Naturerlebnis im Werntal besonders intensiv. Also am besten früh starten.
Daniel Peter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:56 Uhr

30 Kilometer Fahrradfahren mit der ganzen Familie? Okay, insgesamt sind 160 Höhenmeter zu bewältigen. Aber ansonsten ist diese Tour auf dem Werntal-Radweg im Landkreis Main-Spessart wirklich was für alle, die mit Kind und Kegel unterwegs sind. Los geht's im Gemündener Stadtteil Wernfeld. 

Es grünt und blüht gerade überall. Und auch unter der Woche sind viele Radlerinnen und Radler unterwegs. Im Hintergrund ragt die Kirche von Müdesheim aus der Blumenwiese.
Foto: Daniel Peter | Es grünt und blüht gerade überall. Und auch unter der Woche sind viele Radlerinnen und Radler unterwegs. Im Hintergrund ragt die Kirche von Müdesheim aus der Blumenwiese.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die Tour führt entlang des kleinen Flusses Wern an den Naturbadesee nach Arnstein. Wir starten in Wernfeld und schlängeln uns entlang des Flusslaufes über Sachsenheim nach Gössenheim. Augen auf, zur Linken ragt immer wieder die Fassade der Ruine Homburg ins Blickfeld.

Wer die älteste Burgruine Bayerns besichtigen will, muss einen kleinen Umweg in Kauf nehmen: Knapp drei Kilometer sind es von Gössenheim, 120 zusätzliche Höhenmeter gilt es zu bewältigen. Aber es lohnt sich. Die Aussicht ist toll und für Kinder ist die Ruine ein Kletterparadies.

Der Blick von der Sankt Vituskapelle auf Eussenheim hat Postkartencharakter.
Foto: Daniel Peter | Der Blick von der Sankt Vituskapelle auf Eussenheim hat Postkartencharakter.

Von Gössenheim geht es weiter nach Eussenheim. Der Blick von der St. Vitus-Kapelle auf den Ort hat Postkarten-Qualität. Wenige Meter weiter gibt es einen Holzsteg und ein kleines Wehr. Eine Parkbank im Schatten bietet einen guten Platz für eine Rast.

Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Stetten. Der Kräutergarten steht gerade in voller Blüte. Die Tür steht offen, es darf auch gerne gegossen werden. Der Rastplatz hier ist eine echte Oase.

Der Kräutergarten in Stetten ist eine Oase. Jeder kann rein und sich umschauen.
Foto: Daniel Peter | Der Kräutergarten in Stetten ist eine Oase. Jeder kann rein und sich umschauen.

Die heißen Füße kühlen wir in der Kneipp-Anlage in Thüngen. Kurzer Besuch im Schloss, dann fahren wir über Halsheim und Müdesheim nach Arnstein. Badesachen raus und ab in den schönen Naturbadesee. Aber Vorsicht, nicht die Schildkröten ärgern.

Blick auf das Schloß in Thüngen. Wer die Sichtseite bewundern will, muss eine kleine Schleife fahren.
Foto: Daniel Peter | Blick auf das Schloß in Thüngen. Wer die Sichtseite bewundern will, muss eine kleine Schleife fahren.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

Wernfeld ist von Norden und Süden über die B 26 zu erreichen. Wer aus der Rhön kommt fährt am Besten über die B 287 nach Hammelburg und dann weiter über die B 27 nach Gössenheim und dann rechts ab nach Wernfed. Kostenfrei parken kann man im Ort im Bereich der Flößergasse an der Alten Kirche.

Der Wernradweg führt von Arnstein weiter über Schweinfurt bis nach Rottershausen.
Foto: Daniel Peter | Der Wernradweg führt von Arnstein weiter über Schweinfurt bis nach Rottershausen.

Wernfeld liegt direkt an der Bahnstrecke zwischen Würzburg und Gemünden, ist also auch mit dem ÖPNV sehr gut und einfach zu erreichen. Für den Rückweg bietet sich der Bus nach Karlstadt an, von dort geht es mit dem Zug zurück nach Wernfeld.

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3. Warum sollte ich dorthin?

Weil es einfach Spaß macht, mit dem Rad das Werntal zu durchstreifen: Die Tour bietet eine durchwegs schöne Kulisse, viel Natur. Die Wiesen und Felder blühen bunt, die Strecken zwischen den Sehenswürdigkeiten sind kurz, es wird nie langweilig.

An der Wern gibt es zahlreiche schöne Plätze, an denen müde Radfahrerinnen und Radfahrer Kraft sammeln können. Oft sogar mit Spielplätzen für die Jüngsten. Die alten Weinorte haben eine illustre Geschichte, die sich in zahlreichen historischen Bauwerken spiegelt. Der kleine Fluss bietet ein wunderbares Naturerlebnis. Und der Abschluss am Badesee rundet das sommerliche Radsporterlebnis perfekt ab.

Noch ist es ruhig am Naturbadesee in Arnstein. Aber auch an hochsommerlichen Tagen findet sich hier immer ein ruhiges Plätzchen.
Foto: Daniel Peter | Noch ist es ruhig am Naturbadesee in Arnstein. Aber auch an hochsommerlichen Tagen findet sich hier immer ein ruhiges Plätzchen.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Die handwerklich gefertigten Rokoko-Altäre in der Sankt Hubertus Kirche in Sachsenheim sind nach wenigen Kilometern bereits der erste kulturelle Höhepunkt. Für Kinder vielleicht mittelmäßig spannend. Da begeistert schon eher die Homburg, die sich auf dem Weg von Sachsenheim nach Gössenheim am Horizont abzeichnet. Die älteste Burgruine Bayerns ist in ein Naturschutzgebiet eingebettet, das zahlreiche Naturschätze und eine große Artenvielfalt beherbergt.

Die Ruine Homburg gilt als die älteste Burgruine in Bayern. Für Kinder ist sie vor allem ein Kletterparadies.
Foto: Daniel Peter | Die Ruine Homburg gilt als die älteste Burgruine in Bayern. Für Kinder ist sie vor allem ein Kletterparadies.

Eussenheim hat eine tolle "Skyline", der Kräutergarten in Stetten ist ein Paradies. Thüngen hat eine wundervolle Wasserstelle geschaffen, mit einer Kneippanlage direkt in der Wern. Der Naturbadesee in Arnstein ist einer der schönsten seiner Art.

Kleine Brücken mit malerischen Aussichten wie hier in Binsfeld überquert man im Werntal häufiger.
Foto: Daniel Peter | Kleine Brücken mit malerischen Aussichten wie hier in Binsfeld überquert man im Werntal häufiger.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Die 30-Kilometer-Tour von Wernfeld nach Arnstein eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Am besten früh starten, dann kann man die Ruine noch bei milden Temperaturen erkunden und den Nachmittag dann bei sommerliche Hitze am Badesee genießen.

Der Wernradweg lässt sich auch hervorragend in längere Touren einbauen. Besonders geeignet ist er für Rennradfahrer, weil der Untergrund durchwegs asphaltiert ist. Von Würzburg kann man zum Beispiel über Gramschatz nach Arnstein fahren und über Wernfeld auf den Mainradweg, dann über Karlstadt und Zellingen zurück nach Würzburg.

Neben der Wern sind die Kirchtürme eine gute Orientierung, um auf Kurs zu bleiben. Die Strecken zwischen den Orten sind vergleichsweise kurz.
Foto: Daniel Peter | Neben der Wern sind die Kirchtürme eine gute Orientierung, um auf Kurs zu bleiben. Die Strecken zwischen den Orten sind vergleichsweise kurz.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Der Wernradweg ist ganzjährig gut zu fahren, am meisten Möglichkeiten hat man natürlich im Sommer. Blumen so weit das Auge reicht! Dichtes Blattwerk über dem Fluss, viel Grün mit bunten Tupfern. Einfach schön.

Und in der heißen Jahreszeit kann man die Füße in der Wern baumeln lassen. Die Eltern laufen durch die Kneippanlage in Thüngen, die Kinder planschen im Wasser. Und zur Abkühlung nach der Tour ab in den Badesee in Arnstein. So ist diese Tour auch bei 30 Grad Celsius noch gut auszuhalten.

In Thüngen können die Erwachsenen kneippen, während die Kinder im seichten Wasser die Enten beobachten.
Foto: Daniel Peter | In Thüngen können die Erwachsenen kneippen, während die Kinder im seichten Wasser die Enten beobachten.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Die Fahrradtour ist der perfekte Sommerausflug für die ganze Familie. Die Strecke ist flach, sehr einfach zu fahren, durchgehend asphaltiert und führt eigentlich nie über irgendwelche Straßen. Aktuell - Stand August 2023 - gibt es bei Halsheim eine Baustelle, da muss man kurz schieben. Sind aber nur ein paar Meter.

Alle Strecken sind gut ausgebaut, der Wernradweg ist mit allen Fahrrad-Typen problemlos fahrbar. Auch der Rennradfahrer mit den neuen Carbon-Laufrädern kommt hier nicht in Verlegenheit.

Gut zu fahren, machbar für alle. Und in Aschfeld gibt es eine Kirchenburg aus dem 16. Jahrhundert, die mehrere Museen beherbergt.
Foto: Daniel Peter | Gut zu fahren, machbar für alle. Und in Aschfeld gibt es eine Kirchenburg aus dem 16. Jahrhundert, die mehrere Museen beherbergt.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Gerade an Sonn- und Feiertagen schadet es sicher nicht, Snacks und Wasser dabei zu haben. Die Versorgungsinfrastruktur hat nicht die Verkehrsdichte des Mainradwegs.

An Werktagen hingegen ist Schlemmen angesagt: Die Bäckerei in Wernfeld bietet traditionelles Backwerk und versorgt auch die Metzgerei in Gössenheim mit ihren Kümmelkipf. Da schmeckt der Leberkäse gleich doppelt so gut. Auch in Stetten gibt es richtig leckere, traditionelle Backkunst, dort ist auch gleich ein ganzer Dorfladen angeschlossen.

Und in fast allen Dörfern gibt es Gasthäuser mit fränkischer Küche. Auch der Naturbadesee in Arnstein ist bewirtet, die Terrasse ragt in den See, und es gibt eine wirklich große Karte mit vielen leckeren Gerichten.

An der Holzbrücke in Stetten lässt sich wunderbar rasten. Man kann zum Fluss runtersteigen oder den Kräutergarten nebenan besichtigen. Oder einfach nur kurz an den Bänken die Füsse hochlegen.
Foto: Daniel Peter | An der Holzbrücke in Stetten lässt sich wunderbar rasten. Man kann zum Fluss runtersteigen oder den Kräutergarten nebenan besichtigen. Oder einfach nur kurz an den Bänken die Füsse hochlegen.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

Wenige Kilometer von Arnstein gibt es das Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald: Hier können Kinder und Eltern jede Menge Spannendes über die heimischen Wälder erfahren. Oder man begibt sich im nahgelegenen Klettergarten Einsiedel in luftige Höhen bis 27 Metern. Die Ewoks lassen grüßen. Außerdem kommt die Pilz-Saison gegenwärtig in Fahrt. Und man munkelt, dass im Gramschatzer Wald dieses Jahr Maronen zu holen sind.

In Thüngersheim gibt es ein wunderschönes, kleines Freibad. Mit Bockwurst und Pommes rot-weiß. Fühlt sich fast an wie in den Neunzigern.

Wer sich für Kultur und Geschichte interessiert, stattet der Ruine Homburg einen Besuch ab.

Beste Aussichten und eine Bank mit Tisch: An der Homburg lässt sich auch gut pausieren. Oder man erkundet die vielfältige Flora und Fauna des Naturschutzgebietes, in das die Ruine eingebettet ist.
Foto: Daniel Peter | Beste Aussichten und eine Bank mit Tisch: An der Homburg lässt sich auch gut pausieren. Oder man erkundet die vielfältige Flora und Fauna des Naturschutzgebietes, in das die Ruine eingebettet ist.
Kleine Brücken mit malerischen Aussichten wie hier in Binsfeld überquert man im Werntal häufiger.
Foto: Daniel Peter | Kleine Brücken mit malerischen Aussichten wie hier in Binsfeld überquert man im Werntal häufiger.
Immer wieder tun sich an der Wern kleine Oasen auf, die zum Rasten und Erkunden einladen. Wie das kleine Wehr in Eussenheim.
Foto: Daniel Peter | Immer wieder tun sich an der Wern kleine Oasen auf, die zum Rasten und Erkunden einladen. Wie das kleine Wehr in Eussenheim.
Leuchtend gelbe Sonnenblumenfelder säumen den Wernradweg an verschiedenen Stellen.
Foto: Daniel Peter | Leuchtend gelbe Sonnenblumenfelder säumen den Wernradweg an verschiedenen Stellen.
 
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Kommentare
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  • Frank Benkert
    Sehr schöner Artikel
    Zu erwähnen vielleicht noch.
    In Thüngen an der Kneippanlage gibt es ein öffentliches WC und auch einen Getränkeautomat in der Kneippstube die für jedermann frei zugänglich ist.
    Also falls mal ein Gewitterschauer vorbeikommt sind alle herzlich eingeladen.
    Gruß Benkert aus dem wunderschönen Thüngen😉
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  • Ulrich Wilhelm Kretzer
    Sehr guter Artikel, danke.
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