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Marktheidenfeld
Auftakt beim "Kabarett an der Alten Mainbrücke": Aiwanger bot Wolfgang Krebs reichlich Material
Das Publikum in Marktheidenfeld konnte sich über "Besuch" von Söder, Aiwanger und Stoiber freuen. Selbst ein ordentlicher Regenguss hielt die Marktheidenfelder nicht vom Klatschen ab.
In seiner Haut möchte im Moment wohl niemand stecken – doch Kabarettist Wolfgang Krebs war sich nicht zu schade, auf der Open-Air-Bühne in die Rolle des Hubert Aiwanger zu schlüpfen.
Foto: Holger Watzka | In seiner Haut möchte im Moment wohl niemand stecken – doch Kabarettist Wolfgang Krebs war sich nicht zu schade, auf der Open-Air-Bühne in die Rolle des Hubert Aiwanger zu schlüpfen.
Holger Watzka
Holger Watzka
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:45 Uhr

Wahlkampf in Bayern mit Flugblattaffäre des Hubert Aiwanger - das sind goldene Zeiten für einen Kabarettisten. Der Auftakt der Veranstaltungsreihe "Kabarett an der Alten Mainbrücke" in Marktheidenfeld mit Wolfgang Krebs war ein Abend, an den sich die Besucherinnen und Besucher lange erinnern werden – zumal in der zweiten Halbzeit durch einen heftigen Regenschauer das Publikum ordentlich nass wurde.

Wolfgang Krebs parodiert unter anderem Markus Söder, Hubert Aiwanger und Edmund Stoiber. Gleich zu Beginn in seiner Rolle als König Ludwig sagte er über den bayerischen Wirtschaftsminister Aiwanger: "So einen hätte ich mir nicht hat als Hofnarren gehalten." Er komme ja aus dem bayerischen Himmel: "Der Himmel ist schlecht besucht." Keiner von der CSU und den Freien Wählern kommt mehr dort an, so König Ludwig. "Himmel ohne CSU ist wie Neuschwanstein ohne Japaner", verriet Krebs in der Rolle des Königs. Notstand im Paradies!

Klimakleber sollten Wärmepumpen installieren

Der überaus unterhaltsame Wortjongleur gefiel in der Rolle als Edmund Stoiber, ein Mann, der gleichzeitig im Himmel und auf Erden ist. Einer, der kraftvoll für Bayern zubeißt und dabei stets bibeltreu bleibt. Immer wieder die Frage nach Vakuum im Himmel: "Warum ist es im Himmel so leer wie in einem veganen Wirtshaus in Altötting?" Liegt es vielleicht an der Kirche? Kirche, so Wolfgang Krebs, ist wie Fußball: "Man singt, man steht auf und man setzt sich wieder hin."

Wolfgang Krebs als Edmund Stoiber.
Foto: Holger Watzka | Wolfgang Krebs als Edmund Stoiber.

Eindeutig war seine Forderung in Richtung Berlin: "Wir brauchen wieder einen bayerischen Verkehrsminister, es muss ja nicht der Andy Scheuer sein." Bemerkenswert waren Krebs' Gedanken zum autonomen Fahren: "Sie können mit dem Auto zur Arbeit fahren, ohne dass sie drinnen sitzen." Für Klimakleber hatte der Kabarettist einen Rat: "Die sollten sich an ihre Ausbildung als Wärmepumpeninstallateure kleben."

"Das Ehrenamt machen immer dieselben, aber nie die aus dem Neubaugebiet"

Virtuos schlüpfte Wolfgang Krebs in die verschiedenen Erscheinungsbilder. Er machte sich Gedanken über die Schultasche des Hubert Aiwanger, als Bub sei der vermutlich in Fass mit Bärwurz gefallen. Obwohl Hubert aus dem germanischen kommt und bedeutet: der mit dem Verstand glänzt. Wolfgang Krebs erinnerte an die Rede von Aiwanger in Erding und ergänzte, dass man jetzt Bären, Wölfe, Biber und Buchsbaumzünsler zum Abschuss freigeben sollte.

Rollenwechsel zu Schorsch Scheberl, der Bürgermeister von Untergamsklobenzeißgrubengernhaferlverdimmering: "Das Ehrenamt machen immer dieselben, aber nie die aus dem Neubaugebiet." Schorsch Scheberl erinnerte sich: "Früher haben wir immer einen Russ (Biermischgetränk) bestellt, das traust du dich nicht mehr, am Ende steht er da."

Publikum hält dem Regen stand

Staatstragend gab sich der Kabarettist in der Rolle des bayerischen Landesvaters. Markus Söder im Wahlkampfmodus lobt: Bayern ist Solarland, Bayern ist Hopfenland, Bayern ist Baggerseeland, Bayern ist Pflegeland, Bayern ist Traditionsland und Bayern ist Markusland. Markus Söder über sich: "Ich bin alternativlos". Bibeltreue Zitate aus dem zweiten Buch Markus wurden mit Lachsalven quittiert. Der selbstbewusste Markus Söder: "Ich habe Charme und das kann man nicht lernen."

Genau an der Stelle setzte heftiger Regen ein. Glücklich, wer eine Regenjacke oder einen Regenschirm mitgenommen hatte. Unterstellmöglichkeiten gab es kaum. Martin Rassau als Veranstalter kam auf die Bühne und holte sich vom Publikum das Einverständnis zur Fortführung des Programms. Als Tipp gab er mit: "Wenn sie klatschen, fällt der Schirm runter." Wolfgang Krebs reagierte auf den Starkregen mit einer Nummer als Schlagersänger Mackie Montana: "Ich bin wieder Single, meine letzten Kondome habe ich noch beim Schlecker gekauft."

Fazit von Krebs: "Ohne Cannabis ist die Politik nicht mehr zu ertragen". Mit der Forderung nach mehr Humor in der Politik leitete er zur Zugabe über und hatte einen Rat für alle Politiker: "Sie merken, dass sie nicht mehr im Amt sind, wenn sie im Auto hinten einsteigen und vorne keiner losfährt". Letzte Bemerkung des Kabarettisten: "Der Aiwanger wird es merken."

Beim Kabarett an der Alten Mainbrücke sind außerdem zu sehen: am Freitag Michl Müller, am Samstag Sebastian Reich und Nilpferd Amanda und am Sonntag Häisd'n'Däisd.

 
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