Mit dem redensartlich eng geschnallten Gürtel geht die Gemeinde Aura in das Haushaltsjahr 2024. Überschaubare Gewerbesteuereinnahmen, eine geringe Schlüsselzuweisung und eine hohe Kreisumlage belasten den Verwaltungshaushalt. So kann nicht, wie sonst üblich, eine Zuführung aus dem Verwaltungsteil in den Vermögensteil erfolgen. sondern dieser muss umgekehrt mit Mitteln aus dem Vermögensteil ausgeglichen werden. Mehr als ein Viertel des Vermögenshaushaltes geht dafür drauf. Geld, das dann hier fehlt und den ohnehin engen Investitionsrahmen weiter beschneidet.
Die geplanten Investitionen beschränken sich infolgedessen auf das dringend Notwendige und müssen mit einem beherzten Griff in die Rücklagenkasse finanziert werden. Die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung von Investitionen sei, erklärte Bürgermeister Wolfgang Blum, bei der gegebenen Haushaltslage undenkbar. Die Rücklagen reduzieren sich durch diese Entnahme in Höhe von 416.000 Euro bis zum Jahresende voraussichtlich auf bedenkliche 118.000 Euro. Dies übersteigt zwar noch die geforderte Mindestrücklage, reicht aber nach Rechnung des Kämmerers Sebastian Bechold nicht mehr aus, um potenzielle Kostenfaktoren wie Ausfälle von Kasseneinnahmeresten, die Rückzahlung aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag oder Mehrkosten beim Finanzausgleich abzusichern.
100.000 Euro für Beheben der Hochwasserschäden
Insgesamt plant man in Aura mit einem Volumen von 625.000 Euro im Vermögensteil. Dieser beinhaltet Investitionen von 430.000 Euro. Darin sind 101.000 Euro als erste Rate für die Anschaffung eines Feuerwehrgerätewagens vorgesehen und 100.000 Euro für die Rechnung, die der Gemeinde für das Beheben der Hochwasserschäden aus dem August 2023 entstanden ist. Hinzu kommen 40.000 Euro für die Anschaffung digitaler Wasserzähler, 35.000 Euro für Sirenen und weitere 30.000 Euro für technisches Feuerwehr-Equipment. Ein neues Fahrzeug und Ausrüstung für den Bauhof schlagen mit 23.000 Euro zu Buche und in gleicher Höhe fällt die Umlage für Investitionen n den Abwasserzweckverband aus.
Für die Sanierung der Schule (30.000 Euro) und des Kindergartens (10.000 Euro) erfolgen heuer die letzten Zahlungen, und schließlich sind noch Investitionen in das Dach der Turnhalle (15.000 Euro), die Straßenbeleuchtung (5.000 Euro), die Fremdwassersanierung (10.000 Euro) und die Anschaffung weiterer Relaxliegen (8.000 Euro) vorgesehen. Außerdem fließen 163.000 Euro zum Ausgleich des Verwaltungshaushaltes sowie 32.000 Euro für die Rückzahlung von Darlehen ab. Letztere reduzieren sich dadurch voraussichtlich auf knapp 195.000 Euro zum Jahresende und dürften die Pro-Kopf-Verschuldung in Aura auf beachtlich geringe 205 Euro sinken lassen.
40.000 Euro Zuschuss für Sauplatzklo
Die Einnahmen im Vermögensteil stammen aus den Rücklagen (416.000 Euro), der allgemeinen Investitionspauschale (116.000 Euro), aus Zuschüssen für die Toilette am Sauplatz (40.000 Euro), für das Gewässerentwicklungskonzept und die Feuerwehr (je 10.000 Euro) und aus dem Regionalbudget (5.000 Euro). Hinzu kommen ein Darlehensrückfluss von der Sinngrundallianz (10.000 Euro) die Straßenausbaupauschale (12.000 Euro) sowie Rohrnetz- und Kanalherstellungsbeiträge in Höhe von je 3000 Euro.
Im Verwaltungsteil sieht der Haushalt in Einnahmen und Ausgaben je 2.580.000 Euro vor. Darin sind 500.000 Euro aus Gewerbesteuereinnahmen und 686.600 Euro aus Einkommensteueranteilen enthalten. Die Schlüsselzuweisung fällt heuer mit 33.800 Euro kaum ins Gewicht. Dem stehen auf der Ausgabenseite 687.500 Euro an Kreisumlage entgegen. Personalkosten (263.000 Euro), VG-Umlage (220.000 Euro) und Kosten für den Abwasserzweckverband (176.000 Euro) sind die nächstgrößeren Ausgabepositionen. Insgesamt ist das Haushaltsvolumen 2024 gegenüber dem Vorjahr im Verwaltungsteil um 200.000 Euro gestiegen und im Vermögensteil um 325.000 Euro gesunken. Der Haushaltsplan wurde einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet.