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Alzenau
Attacke auf Polizisten in Alzenau: Sogar ein Stadtrat war unter den Angreifern
Fünf Polizeibeamte sind verletzt worden, als die Einsatzkräfte eine Gruppe von Männern festnehmen wollte. Nun übt die Polizeigewerkschaft scharfe Kritik an einem Mandatsträger.
Ein Kommunalpolitiker soll dabei gewesen sein, bei der Attacke auf kontrollierende Polizeibeamte in Alzenau im Landkreis Aschaffenburg am vergangenen Wochenende. 
Foto: Paul Zinken, dpa (Symbolbild) | Ein Kommunalpolitiker soll dabei gewesen sein, bei der Attacke auf kontrollierende Polizeibeamte in Alzenau im Landkreis Aschaffenburg am vergangenen Wochenende. 
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:51 Uhr

Mehrere Männer attackierten im unterfränkischen Alzenau (Lkr. Aschaffenburg) am vergangenen Wochenende fünf Polizisten. Nun bestätigen sich Informationen der Polizeigewerkschaft: Einer der Angreifer wurde von Beamten als ein Lokalpolitiker identifiziert. Inzwischen meldete das Main-Echo: Es handele sich sogar um einen Stadtrat von Alzenau. Damit konfrontiert, bestätigte der Mann der Zeitung: Er sei bei dem Vorfall dabei gewesen, aber nicht selbst handgreiflich geworden. 

Polizeigewerkschaft: "Das ist völlig inakzeptabel"

Thorsten Grimm, Sprecher der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) in Unterfranken betont: Jeder Angriff auf Beamte, sei auch ein Angriff auf den Staat. Grimm äußerte sich in einer Pressemitteilung zu dem Vorfall im Alzenauer Ortsteil Hörstein schockiert: "Das ist in jeder Hinsicht völlig inakzeptabel und muss Konsequenzen haben." Ein politischer Mandatsträger, der gewalttätig gegen die Polizei vorgehe, sei "nicht tragbar" und die dadurch vermittelte Botschaft verheerend.

Polizisten erwarten Rückendeckung von der Politik

Gerade von der Politik erwartet der Gewerkschafter Rückendeckung. "Diese Aktion führt alle politischen Aussagen zu Wertschätzung der Polizei ad absurdum. Wo soll denn das bitteschön hinführen, wenn ein Politiker gegenüber der staatlichen Exekutive Gewalt anwendet?", so Grimm. Die Gewerkschaft verurteile die Geschehnisse von Alzenau "auf das Allerschärfste" und forderte, die Täter mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen.

Die Polizeistreife hatte am frühen Sonntagmorgen einen Mann kontrolliert, der zuvor den Hitlergruß gezeigt haben soll. Eine zufällig vorbeikommende Gruppe Männer mischte sich ein und beleidigte dem Polizeibericht zufolge die beiden Beamten massiv. Als sie die Männer kontrollieren wollten, schlug einer der Männer einem Beamten ins Gesicht.

Gegen die Festnahme des Mannes wehrte sich die ganze Gruppe vehement. Als Unterstützungskräfte der Polizei eintrafen, kam es zu erneuten Angriffen. Fünf Polizeibeamte wurden verletzt, zwei davon so stark, dass sie ihren Dienst abbrechen und in einem Klinikum behandelt werden mussten. Sechs männliche Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Die Zahl der offiziell erfassten Gewalttaten gegen Polizisten ist nach aktuellen Daten des Bundeskriminalamts (BKA) im vergangenen Jahr in ganz Deutschland gestiegen. Bundesweit wurden fast 40.000 Fälle verzeichnet, 1,8 Prozent mehr als noch im Jahr 2020. In Bayern wurden im Vorjahr 7.826 Fälle von verbaler und körperlicher Gewalt gegen Polizeikräfte registriert – im Vergleich zum Vorjahr 8,9 Prozent weniger.
Quelle:
 
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  • woody9195@kabelmail.de
    Frage an die Main Post: Warum wird die Partei des im Artikel erwähnte Stadtrat nicht genannt? Was spricht dagegen? Schon im Voraus Danke für Ihre Antwort.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Dagegen spricht, dass man den Stadtrat dann ganz leicht identifizieren könnte.
    Der könnte sich allerdings auch entschuldigen weil jung, angetrunken, dumm vom Weinfest nach Hause gewankt und nicht durchgeblickt. Das würde ich sogar glauben. Mit dieser Begründung müsste er allerdings auch sein Mandat niederlegen.
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Dafür gibt es keine Begründung die ihn/sie entschuldigt, wie es auch für jeden Bürger keine Entschuldigung dafür gibt.

    Dieser Vorfall zeigt, dass die Person nicht fähig ist ein Amt/Mandat zu begleiten.
    Entsprechend muss diese Person sofort die Ämter/Mandate verlieren.

    Die Entscheidung darüber hat nicht die Person durch Rücktritt zu entscheiden.
    Es muss ein Rauswurf sein (im hinein Bogen).
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Vollrausch gilt in Bayern als Normalzustand.
    https://www.regensburg-digital.de/christsoziale-trunkenheit-%E2%80%93-eine-kleine-hall-of-fame/28032008/
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  • bobmannschaft@t-online.de
    🤝
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  • bobmannschaft@t-online.de
    Hoch soll der Bogen natürlich sein…
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Im Stadtteil Hörstein gibt es nur einen Stadtrat. Wenn die MP vermeiden will, dass der jetzt verdächtigt wird, dann sollte die MP entsprechendes schreiben.
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  • ManfredSchweidler
    Meinen Sie? Dann machen Sie doch mal das gleiche wie wir: Prüfen Sie mal, aus welchen Parteien die 24 Ratsmitglieder kommen. Womöglich ist die Partei, die Sie (auch) unter Verdacht haben, gar nicht im Stadtrat?
    Manfred Schweidler, Main Post
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Und von welcher Partei war der angriffslustige Stadtrat nun?
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Kann man sich denken, wenn es in der MP nicht genannt wird.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Im Stadtrat vertreten sind CSU, Grüne, SPD, Freie Wähler und FDP. Wenn er bei der CSU oder den freien Wählern ist, dann könnte es einen Parteiausschluß gegen ihn geben. Bei den anderen Parteien ist wohl eher nicht mit Konsequenzen zu rechnen.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Die im Stadtrat vertretenen Parteien sind korrekt angegeben, der Rest des Kommentars sind erkennbare persönliche Einschätzung/Meinung, weshalb keine Quellenangabe dafür erforderlich ist.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Bitte mit Quellenangabe
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Nochmal: Bitte Quelle angeben.
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