
Zurück zu den Anfängen: So könnte man heuer die Rienecker Fasenacht und den Narrentag im "Üwerzuch" am Faschingsdienstag kurz und treffend beschreiben. Denn an Stelle des bis vor einigen Jahren noch üblichen großen Gaudiwurmes mit bunten Gruppen und Motivwägen, zogen die Narren diesmal nach alter Rienecker Überlieferung in mehr oder weniger großen Gruppen im (Bett-)Überzug und mit Maske, meist begleitet von Musikanten, durch Straßen der Stadt und besuchten verschiedene Häuser, in denen sie bewirtet wurden.
Auf dem alten Schulhof vor dem Bürgerzentrum trafen sich Musiker, sowie junge und junggebliebene Narren, überwiegend im Überzug, um Fasenacht wie früher zu feiern. Damals haben sich die Rienecker in der Narrenzeit einfach ihre Bettüberzüge gegriffen und sich mit Maske darin verkleidet, damit sie niemand bei ihrem närrischen Treiben erkennen konnte. Auch ihre Stimmen verstellten sie: Sie sprachen in hoher Tonlage, sie "gatzten", wie Andreas Lind den Anwesenden die alte Tradition erläuterte.

Heuer waren es an Stelle der einfachen Bettüberzüge überwiegend die rot- oder blaukarierten Jubläumsüberzüge, die das Straßenbild prägten. Diese "Üwerzüch" mit Logo gab und gibt es in Vorbereitung des Jubiläums "500 Jahre Rienecker Fasenacht" zu kaufen. In einer großen Polonaise zogen die die etwa 130 Narren zunächst durch die Rienecker Altstadt. Danach teilten sie sich in einzelne Gruppen mit einigen Musikanten auf und zogen nach altem Brauch von Haus zu Haus.
Früher ging man mehr oder weniger auf "gut Glück" zu den verschiedenen Häusern um eventuell eingelassen zu werden. Heuer organisierte die IG Brauchtum und Kultur sieben "Stationen" für die Erwachsenen und drei für die Kinder, bei denen die Narren eingelassen und bewirtet wurden. Darunter befand sich auch der "Bluff", der große Treffpunkt der Jugend vor mehr als 40 Jahren. Die "Läwerweiwer" hatten die frühere Disko für einen Tag wieder geöffnet. Mit viel Helau und lustigen Faschingsliedern bedankten sich die "Üwerzüch" auch musikalisch bei den den jeweiligen Gastgebern. So war es auch früher üblich.
Vor dem Bürgerzentrum selbst gab es bis zum Abend Live-Musik mit Stimmungsliedern von Klaus Wirthmann am Keyboard und später Party-Musik mit DJ. Im Bürgerzentrum war eine Kinderparty mit Spaß und Spielen organisiert. Auch hier feierte das närrische Publikum kräftig die zu Ende gehende fünfte Jahreszeit.

