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Karlstadt
504 Unterschriften für fahrradfreundliches Karlstadt
Die Stadträte bekamen für ihre Klausur bunte Schokokugeln. Die Initiatorinnen hoffen, in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliches Karlstadt aufgenommen zu werden.
Die Aktion 'Karscht macht mobil' übergibt Unterschriften. Im Bild die Initiatorinnen und Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliches Karlstadt: (von links) Eugen Köhler (CSU), Stefan Rümmer (SPD), Bürgermeister Michael Hombach, Sabine Polack, Kerstin Rudolph, Sebastian Kunz (Freie Wähler) und Armin Beck (Grüne).
Foto: Karlheinz Haase | Die Aktion "Karscht macht mobil" übergibt Unterschriften. Im Bild die Initiatorinnen und Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliches Karlstadt: (von links) Eugen Köhler (CSU), Stefan Rümmer (SPD), ...
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 13.02.2024 13:37 Uhr

Die Zeit während der Klausurtagung des Karlstadter Stadtrats am Freitagnachmittag und Samstag versüßten die Initiatorinnen der Aktion "Karlstadt macht mobil" mit 504 bunten Schokokugeln. Sie stehen stellvertretend für die 504 Unterschriften, die von Wochenanfang bis Donnerstagnachmittag zusammengekommen waren für für mehr Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit in Karlstadt.

Bei der Übergabe sagte Kerstin Rudolph – eine der Initiatorinnen –, dies solle ein Signal sein für eine gute Zusammenarbeit. Die Reaktionen auf die Aktion hätten gezeigt, dass da etwas entflammt wurde. "Das wollen wir gerne am Brennen halten. Wir würden gerne in der Arbeitsgemeinschaft für ein fußgänger- und radfahrerfreundliches Karlstadt mitarbeiten." Dort sind die vier Fraktionen und das Ordnungsamt der Stadt mit je einem Mitglied vertreten.

"Erstbereisung" im Juni

Bürgermeister Michael Hombach entgegnete, er finde es klasse, dass sich so viele Menschen beteiligt haben. "Damit wird genau das begleitet, was der Stadtrat auf den Weg gebracht hat." Externe Berater in das Konzept einzubeziehen sei auch nötig, um Fördergelder zu bekommen, erklärte er. Angestrebt werde zudem die Mitgliedschaft in der bayernweiten Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen. Die Karlstadter Arbeitsgemeinschaft soll im Juni eine "Erstbereisung" unternehmen. Außerdem wurden fünf Büros angeschrieben, von denen vier ein Beratungsangebot für ein fußgänger- und fahrradfreundliches Konzept abgegeben haben.

Die Initiatorinnen wollen im Arbeitskreis Radverkehr mitarbeiten und die Ideen und Erfahrungen ihrer Unterstützenden einbringen. Dabei wollen sie auch Stimmrecht haben. Aus dem Stegreif sagte Hombach dazu noch nichts.

Liste von Forderungen

Die Initiatorinnen listen folgende Forderungen auf:

  • Das Initiieren von Bürgerbeteiligung durch Stadtverwaltung und Stadtrat, vor allem bei der Stadtentwicklung. Die Einbindung der Bürger*innen in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse müsse bei allen Prozessen mitgedacht und gezielt initiiert werden.
  • Verkehrswende hier und jetzt! Ein modernes Verkehrskonzept mit einer gerechten Verteilung des öffentlichen Raums und einem Augenmerk auf die Entwicklung des Fuß- und Radverkehrs solle von der Stadt aktiv vorangetrieben werden. Dabei gelte es vorhandene Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.
  • Anmeldung der Stadt Karlstadt bei der Europäischen Mobilitätswoche durch den Bürgermeister mit Unterstützung der Stadtverwaltung. "Wir möchten, dass die Stadt gemeinsam mit allen Interessierten und Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Vereinen und so weiter Ideen für eine bessere Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur ausprobiert und somit ein vorhandenes europaweites Instrument und die Unterstützung des Umweltbundesamts nutzt."

Die Unterschriften und die vielen Vorschläge von Menschen aus Karlstadt würden zeigen, dass die Karlstadter bürgerschaftliches Engagement befürworten und unterstützen, vor allem wenn es um die Nutzung und Verteilung von öffentlichem Raum geht.

Wer steckt eigentlich dahinter? 

Die Initiatorinnen wiederholen, wer hinter der Aktion "Karscht macht mobil" steht: "Die parteiunabhängige Initiative ist aus der Diskussion um den neuen Kindergartenstandort entstanden. Verena Frey, Swantje Hopf, Sabine Polack, Kerstin Rudolph und Kathrin Schönmeier kennen sich aus Schulzeiten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren haben.

Sie möchten, dass ihre Kinder sicher, souverän und selbstbewusst am Verkehr und somit auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – auch schon als Kinder, ohne Auto –, selbstständig zu Fuß, mit dem Rad oder Roller. Das können Kinder nur durch erwachsene Vorbilder lernen, nicht mit Chauffeuren. Sie sagen: "Dazu braucht es eine moderne, sichere Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur."

Schließlich appellieren die Initiatorinnen: "Macht mit beim Stadtradeln!"  Alle sollen zeigen, dass ihnen das Thema nicht nur theoretisch am Herzen liegt, sondern sie aktiv mitradeln. "Karscht macht mobil" will auch weiterhin ein Forum für Austausch und ein Ideenpool für Bürgerinnen und Bürger Karlstadts sein: "Schickt weiterhin ,Blöde-Stellen'-Fotos und Informationen sowie Ideen für einen besseren Karschter Verkehrsraum."

"Wir beteiligen uns an der "Europäische Mobilitätswoche" im September und wollen dabei möglichst viele bis dahin gesammelte Ideen ausprobieren."

 
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