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Karlstadt
2025 gibt es kaum Abiturienten und Abiturientinnen in Main-Spessart
Dank der Umstellung von G8 zurück auf G9 gibt es 2025 keinen großen Abitur-Jahrgang. Das ermöglicht vielen Gymnasien in MSP eine Verschnaufpause – nur einer Schule nicht.
Solch eine Szene wird es in diesem Jahr wohl nur an einer Schule in MSP geben. 
Foto: Thomas Warnack | Solch eine Szene wird es in diesem Jahr wohl nur an einer Schule in MSP geben. 
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 29.03.2025 02:35 Uhr

Mit Einzeltischen vollgestellte Turnhallen. Quer über den Schulfluren hängende Schilder mit der Aufschrift "Abitur, bitte Ruhe!". Junge Menschen, die nervös auf den Beginn ihrer Prüfungen warten. All diese Bilder, die man mit den jährlichen Abitur-Ausnahmetagen verbindet, wird es in diesem Schuljahr an den meisten Gymnasien in Bayern nicht geben. Grund für die Verschnaufpause ist die Rückkehr von G8 auf G9. 

Schätzungsweise rund 5.900 Schülerinnen und Schülern sind es laut Kultusministerium, die in diesem Jahr ihr Abitur in Bayern machen. Im Landkreis Main-Spessart sind es 27 Schülerinnen und Schüler. Organisiert wird der Mini-Abitur-Jahrgang in diesem Jahr in sogenannten Auffangnetzschulen. In Main-Spessart übernimmt diese Rolle das Johann-Schöner-Gymnasium (JSG) in Karlstadt. 

Wer macht dieses Jahr Abitur?

"Der größte Teil der diesjährigen Abiturienten besteht aus ehemaligen Realschülern, die über die Einführungsklassen zu uns gekommen sind, um ihr Abitur zu machen", erläutert Maria Rohner, Oberstufenkoordinatorin am JSG. Zudem sind die Prüfungen für Wiederholerinnen und Wiederholer möglich, für alle, die ein Jahr übersprungen haben sowie für die, die über die "Mittelstufe Plus" gekommen sind. 

Der Ablauf bleibt wie immer: Es gibt drei schriftliche und zwei mündliche Prüfungen. Los geht es Ende April. Kleiner Unterschied: Die räumliche und zeitliche Organisation wird um ein Vielfaches einfacher. Für 27 Leute braucht es keine fünf Raum-Aufsichten und auch ein Sitzplan ist für diese Anzahl an Schülern leichter zu machen, als für übliche Jahrgänge mit Stärken von 100 bis 120. 

Durchgefallen, und jetzt? 

"Wer das Abitur nicht besteht, hat in diesem Jahr die einzigartige Möglichkeit, im Oktober noch einmal in eine Nachprüfung zu gehen", so Rohner. Wie und wo diese stattfindet, sei aber noch nicht klar.

Die offizielle Verabschiedung findet am 27. Juni statt. Klar ist aber schon, dass es in diesem Jahr keinen großen Abiturball geben wird. Das wäre nicht finanzierbar gewesen. Als Ort für die Verabschiedung hat man sich insofern bereits für den Historischen Rathaussaal in Karlstadt entschieden. "Der hat ein schönes Ambiente und danach kann dort auch noch gefeiert werden", erläutert die Oberstufenkoordinatorin.

Wie sie den letzten G8-Abiturjahrgang erlebt hat? Es sei ein wenig anders gewesen mit der kleinen Gruppe, die ja auch erst mal als Neulinge an der Schule starten. Normalerweise gingen die Schülerinnen und Schüler aus den Einführungsklassen immer in den großen Jahrgängen auf. Das sei dieses Mal nicht möglich gewesen und so seien sie mehr auf sich selbst gestellt gewesen.  

Was bedeutet das für andere Gymnasien in MSP?

Keine einzige Abiturprüfung gibt es dafür dieses Jahr an den weiteren Gymnasien in Main-Spessart. Das sorgt vielerorts für Entspannung. Zum Beispiel bei Schulleiter Michael Dreßler vom Balthasar-Neumann-Gymnasium in Marktheidenfeld. Er sieht die Abi-Pause klar als Vorteil. Schließlich müsse die Oberstufe auch komplett neu konzipiert werden. Dass es davor nicht noch ein Abitur zu stemmen gibt, mache es vor allem für die Oberstufenkoordinatoren angenehmer, so Dreßler. Dafür habe man vor einige Jahren auch zwei Abiturjahrgänge auf einmal durchgeschleust, erinnert er sich. 

Er persönlich ist froh über die Rückkehr zu G9. Der zusätzliche Unterricht bei G8 hätte sich vor allem ab der Mittelstufe bemerkbar gemacht. Zweimal die Woche Nachmittagsunterricht ab der 8. Klasse, das sei schon für manche belastend gewesen und habe auch abgeschreckt. Ob sich das auf die Schülerzahlen direkt ausgewirkt habe? Fakt sei, dass die Anmeldezahlen momentan wieder hochgingen. So habe man vor sieben, acht Jahren mal bei rund 75 gelegen, in diesem Jahr sei man wieder bei rund 100 Anmeldungen. 

 
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