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Marktheidenfeld
1500 Besucher beim "Seifenkistl"-Rennen 1950
Heinz Ruppert war der Gewinner des Seifenkistenrennens 1950. Er hatte die Start-Nummer 16. Auf der Front seines Fahrzeugs prangte das Marktheidenfelder Stadtwappen, auf der Seite der Name des 'Sponsors', des Sägewerks Mehling, Hafenlohr.
Foto: Robert Volk | Heinz Ruppert war der Gewinner des Seifenkistenrennens 1950. Er hatte die Start-Nummer 16. Auf der Front seines Fahrzeugs prangte das Marktheidenfelder Stadtwappen, auf der Seite der Name des "Sponsors", des ...
Bearbeitet von Michael Deubert
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:46 Uhr

Ein Seifenkistenrennen veranstaltete jüngst der Oberndorfer Carnevalverein "Die Rattel" anlässlich seines 50-jährigen Bestehens. Robert Volk aus Marktheidenfeld las in der Zeitung davon. Und er erinnerte sich: Vor vielen Jahren hat es doch auch in Marktheidenfeld ein großes Seifenkistenrennen gegeben, noch initiiert von der Amerikanischen Besatzungsmacht. In seiner Film-Negativ-Sammlung wurde Robert Volk fündig. Einige Aufnahmen von damals dokumentieren das Seifenkistenrennen, das nach der Aufschrift im Juli 1950 stattgefunden hat.

Volk informierte den Historischen Verein Marktheidenfeld und Umgebung und so konnte mit dessen Kenntnissen das "Mosaik" zusammengesetzt werden: Sieger des Rennens 1950 war Heinz Ruppert aus Marktheidenfeld. Seine Seifenkiste hat die Jahrzehnte überlebt. 2010 hat er sie dem Historischen Verein geschenkt. Sie befindet sich seitdem im Depot in Glasofen.  

Trotz 'offizieller Rennvorschriften' waren die Seifenkiste keine 'Einheitsmodelle'. Für phantasievolle Gestaltung blieb Raum, wie der Vergleich von Start-Nummer 17 zu Start-Nummer 16 zeigt.
Foto: Robert Volk | Trotz "offizieller Rennvorschriften" waren die Seifenkiste keine "Einheitsmodelle". Für phantasievolle Gestaltung blieb Raum, wie der Vergleich von Start-Nummer 17 zu Start-Nummer 16 zeigt.

"Erstes Seifenkistl-Kreisrennen Marktheidenfeld" lautete 1950 der offizielle Name. Es war Teil der "German Youth Activities (GYA)", auf Deutsch etwa: "Aktivitäten für die deutsche Jugend", und hat am Sonntag, 23. Juli 1950 stattgefunden. Die GYA gehörten zum "Reeducation"-Programm, der "Umerziehung" der deutschen Jugend im Sinn der Demokratie nach der Herrschaft des Nationalsozialismus. Unter Beachtung "Offizieller Rennvorschriften 1950" mussten die Seifenkisten selbst gebaut werden. Heinz Ruppert ging für das Hafenlohrer Sägewerk Mehling an den Start – mit der Start-Nummer 16. 1500 Zuschauer sahen das Rennen auf der Altfelder Straße. Die Rennstrecke war 350 Meter lang und musste zwei Mal durchfahren werden. 

 
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