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Karlstadt
10 Jahre "Fair-Trade-Town" Karlstadt: Warum faires Engagement auch für junge Menschen von Bedeutung ist
Ein stärkeres Angebot könne viel bewirken. Neben der lokal hergestellten "Karschter Schogglaad" gibt es einige Aktionen für den fairen Handel, auch zukünftig.
Anja Baier (links, Vorsitzende der Steuerungsgruppe 'Fair-Trade-Town Karlstadt') und Eva Eisele (Mitglied des Weltladens und der Steuerungsgruppe) vor dem Karlstadter Weltladen mit der 'Karschter Schogglaad' und Fair-Trade-Bananen.
Foto: Emma Janßen | Anja Baier (links, Vorsitzende der Steuerungsgruppe "Fair-Trade-Town Karlstadt") und Eva Eisele (Mitglied des Weltladens und der Steuerungsgruppe) vor dem Karlstadter Weltladen mit der "Karschter Schogglaad" und ...
Emma Janßen
 |  aktualisiert: 26.03.2025 02:36 Uhr

Ein Anlass zum Feiern: Die Stadt Karlstadt wurde durch TransFair e.V. am 28. Januar 2015 als erste Kommune in Main-Spessart zur Fair-Trade-Town ausgezeichnet. Nun ist bereits das zehnte Jahr vergangen und weitere sollen folgen. Anja Baier ist Dritte Bürgermeisterin der Stadt Karlstadt und Vorsitzende der Steuerungsgruppe "Fair-Trade-Town" Karlstadt. Aufgabe des kommenden Jahres sei es, bei kooperierenden Schulen, Kirchen oder auch Lokalen nachzufragen, ob diese noch aktiv an der Zertifizierung mitarbeiten. Dazu gehört unter anderem der Verkauf von fair gehandelten Produkten bei Veranstaltungen, wie beispielsweise Kaffee, Zucker oder auch Schokolade.

Für die kommenden zwei Jahre seien schon Aktionen in Planung, so Baier. Bisher veranstaltete Aktionen, wie das Fair-Trade-Frühstück oder auch die "Faire Woche" vergangener Jahre seien durchweg positiv angekommen, so Baier. Fest stehe, dass diese sowie der Weltladentag wieder stattfinden sollen. Der Weltladen sei ein beliebter Ort zum Einkaufen. Allerdings helfe es immer, "frischen Wind und neue Ideen" einzubringen. "Junge, engagierte Menschen sind dazu herzlichst willkommen", so Baier. Eine "Kombination aus Fairness und Lokalität" zu schaffen, sei das Ziel. Die "Karschter Schogglaad", die das Café und Konditorei Schrödl in Karlstadt herstellt, komme jedenfalls sehr gut bei den Menschen an.

Entscheidend sei das Angebot in den Supermärkten

Mit Aktionen wie dem Fairen Frühstück oder auch der Aktion Faire Fußbälle für die Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet habe die Steuerungsgruppe das Thema in den vergangenen zwei Jahren immer wieder in den Fokus gerückt. "Es gibt viele junge Menschen, die mit gutem Beispiel vorangehen", lobt Baier die jüngere Generation in Karlstadt. Dass junge Leute zu faul zum Arbeiten und zu wenig engagiert wären, könne sie jedenfalls nicht bestätigen. Natürlich müsse man die Thematik immer wieder ins Bewusstsein rufen, so Baier. Doch zwingen könne man niemanden, schließlich sei das Engagement auch eine Art "innere Einstellung". "Heute getroffene Entscheidungen wirken in der Zukunft", so die Vorsitzende der Steuerungsgruppe. Neben des Bewusstseins für den eigenen Konsum sei der Genuss fair gehandelten Kaffees dabei schon ein guter Anfang. 

"Wenn die Nachfrage an fair gehandelten Produkten steigt, steigt auch das Angebot in den Supermärkten. Und auf die kommt es schließlich an."
Anja Baier, Vorsitzende der Steuerungsgruppe "Fair-Trade-Town" Karlstadt

Ein Appell an die Industrienationen

"Sowohl die Betroffenen als auch wir haben langfristig gesehen etwas von fair gehandelten Produkten. Wenn Menschen fair bezahlt werden, arbeiten sie schließlich gerne", so Baier. Mit Fair-Trade-Produkten könnten sehr viel mehr globale Probleme gelöst werden. "Wenn die Nachfrage an fair gehandelten Produkten steigt, steigt auch das Angebot in den Supermärkten. Und auf die kommt es schließlich an", so Baier. Es läge also besonders an Konsumentinnen und Konsumenten der Industrienationen, für die faire Bezahlung in Entwicklungsländern Verantwortung zu übernehmen, so der Appell.

"Wenn man für seine Arbeit gut bezahlt wird, braucht man von dort nicht woanders hinzuziehen. Dann geht es einem schließlich gut, wo man ist", so Baier. Ihr helfe die Vorstellung, ihre eigenen Kinder an der Stelle derjenigen zu sehen, die für niedrige Löhne unsere Produkte herstellen müssen. Perspektivenwechsel mache das Umdenken möglich. Das Engagement zum fairen Handel wird über die kommenden zwei Jahre in Karlstadt fortgeführt.

 
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