Nach wie vor sucht die Stadt Volkach nach Baugrundstücken, und mit schöner Regelmäßigkeit ploppt dieses Thema auch in den Ratssitzungen auf. Nun stand das Baugebiet "An der Michaeliskapelle" in Obervolkach auf der Tagesordnung des Stadtrats, und der war sich einig, die Erschließung von zumindest elf Grundstücken voranzutreiben.
Vorgesehen sind insgesamt 25 Grundstücke, aber noch hat die Stadt nicht allen notwendigen Baugrund erwerben können. Gleichwohl trat der Stadtrat aufs Gaspedal und will zumindest den ersten von zwei Bauabschnitten angehen, "damit wir die Grundstücke auch an den Mann und an die Frau bringen können", wie es Cengiz Zarbo formulierte. Moritz Hornung hingegen hätte gern etwas mehr Zeit. Für die Zukunft wünschte er sich, dass die Stadt erst alle Grundstücke kauft, ehe sie mit der Planung eines Baugebiets beginnt. Das stieß im Rat ebenso auf Ablehnung wie Hornungs Anträge, mehr Mehrfamilienhäuser zu planen und alles mit Erdwärme zu versorgen.
Die Erschließung der ersten elf Grundstücke bringt eine Umplanung des Baugebiets mit sich, die die Stadt auf den Kaufpreis der Grundstücke umlegen wird. Wie viel mehr die künftigen Bauherren zahlen müssen, "ist zum jetzigen Zeitpunkt noch Kaffeesatzleserei", sagte Bürgermeister Heiko Bäuerlein auf die Frage von Stephan Dinkel. Ausgeschrieben werden könnten die Arbeiten zu Beginn des zweiten Quartals 2023.
Der Strehlhof in Rimbach soll zu Wohnraum werden
Zuvor hatte sich der Bauausschuss mit einer beantragten Umnutzung des Strehlhofs befasst. In der bewegten Geschichte des Strehlhofs, einer Einöde im Volkacher Ortsteil Rimbach, öffnet sich das nächste Kapitel. Die leerstehende Produktionshalle einer Bekleidungsfirma soll zu einem Wohnbereich mit acht Wohnungen werden. Mehrheitlich hatte der Ausschuss dem Antrag auf Teilabbruch von Büro- und Produktionsräumen mit Wiederaufbau und dem Einbau der Wohnungen zugestimmt.
Da der Strehlhof in seiner bewegten Vergangenheit mehrmals umgebaut worden ist, stehe er auch nicht unter Denkmalschutz, sagte Bauamtsleiter André Brezina. Im Februar 2019 hatte der Stadtrat den Strehlhof in seinem Flächennutzungsplan als Mischgebiet mit nichtstörendem Gewerbe ausgewiesen, was das Wohnen in einem solchen Gebiet erlaubt; ein Bebauungsplan existiert nicht. Aus Sicht der Verwaltung stand dem Ansinnen auch nichts im Weg. Eine nicht mehr genutzte Scheune wird abgerissen, die Fläche bietet dann Platz für 30 Stellplätze.
Wie die hochwertigen Wohnungen vermarktet werden, ist unklar
Das zur Umnutzung beantragte Gebäude mit seinen Seitengiebeln bleibt bestehen. Im Inneren entstehen acht "hochwertige Wohnungen, und die Rückseite zum kleinen See hin wird anders ausschauen", so Brezina. "Da kommen mehr und andere Fenster rein." Die Frage nach der Vermarktung trieb Ratsmitglied Peter Kornell um. Er wollte wissen, wie denn die Vermarktung aussehe und ob die Wohnungen vermietet oder verkauft würden. Das, so Brezina, sei ihm nicht bekannt, und es dürfte bei der Entscheidung über den Antrag auf Nutzungsänderung auch keine Rolle gespielt haben.
Was eine Rolle spielen wird, ist die Frage nach einem Kinderspielplatz. "Den können wir nicht ablösen", sagte Bürgermeister Heiko Bäuerlein, "deshalb wenden wir hier auch unsere Spielplatzsatzung an." Auch eine Haltestelle für den Schulbus wird eingerichtet werden, denn es sei damit zu rechnen, dass Schul- und Kindergartenkinder im Strehlhof einziehen werden.
Der Volkacher Abnickverein, wie er leibt und lebt!