
Man kann sich dem Problem am besten über die Statistik nähern: Die Anzahl der Lastkraftwagen in Deutschland belief sich laut Kraftfahrt-Bundesamt im Jahr 2021 auf rund 3,5 Millionen Fahrzeuge. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es 2,5 Millionen gewesen und 1990 um die 1,3 Millionen Lkw.
Eine Verdreifachung also innerhalb von drei Jahrzehnten – und die immense Zahl der ausländischen Laster ist da noch gar nicht mit eingerechnet. Was sich mit Sicherheit nicht verdreifacht hat, ist die Zahl der Stellplätze. Zu beobachten ist der Kampf um die Parkplätze allabendlich ganz besonders eindrucksvoll an den Autobahn-Rastplätzen.
Der Kampf strahlt längst aber auch in Industriegebiete und mitunter sogar in Wohngebiete aus. Prinzipiell gilt: Auf offiziellen Parkplätzen dürfen auch gewerblich genutzte Fahrzeuge stehen. Es gibt nur ein Verbot, regelmäßig Laster über 7,5 Tonnen in Wohngebieten zu parken. Dabei ist es gerade dort auch ohne Laster und gewerbliche Fahrzeuge oftmals auch schon eng genug.
Strafzettel für Laster im Dettelbacher Mainfrankenpark
Im ländlichen Raum ist es zwar längst nicht so schlimm, an Problemen aber mangelt es auch in hiesigen Breiten nicht. Beispiel: die Dettelbacher Industriegebiete. Während im Mainfrankenpark durch den Autohof eine ganze Reihe von Lasterstellplätzen zur Verfügung stehen, sieht das im Gewerbegebiet Dettelbach Ost ganz anders aus.
Dort werden, gerade übers Wochenende, immer wieder Laster abgestellt. Als das jüngst zu Strafzetteln führte, gaben sich selbst die Berufskraftfahrer überrascht: Wieso, so die Frage eines der betroffenen Lasterfahrers an diese Redaktion, dürfe man denn dort "plötzlich nicht mehr parken"?
Die Situation des Mannes: Er ist bei einer auswärtigen Spedition angestellt. Da er und einige Kollegen aus der Gegend sind, stellen sie ihre Laster am Wochenende seit Anfang dieses Jahres im Gewebegebiet Dettelbach Ost ab. Die Spedition hätte nach Aussage des betroffenen Fahrers, der sich an die Redaktion gewandt hat, gerne Plätze in dem Industriegebiet angemietet – allein, es gibt diesen Platz anscheinend nicht.
Das Wochenend-Problem: Wo sollen die Fahrer ihre Pausen verbringen?
Und es stellt sich ein weiteres Problem: Nicht nur das nächtliche Abstellen sowie die Situation an den Wochenenden ist äußerst schwierig. Zunehmend stellt sich auch die Frage, wie und vor allem wo die Fahrer ihre Pausen verbringen. Oft dürften sie selbst auf dem Gelände der Firmen, die sie beliefern, ohne Be- oder Entladen ebenfalls nicht einfach stehen bleiben und eine Pause einlegen, so der Berufskraftfahrer gegenüber der Redaktion.
Dettelbachs Bürgermeister Matthias Bielek betont auf Anfrage, dass die Verkehrsüberwachung die Kontrollen in den Industriegebieten "nicht intensiviert" habe. Es gebe dort allerdings "die üblichen Probleme".
Für Dettelbach-Ost gelte: Die dort neu angelegten Parkbuchten seien "nicht für Lkw geplant, ausgelegt und geeignet". Wer dort mit einem Laster parke, müsse jederzeit "mit einer Ahndung rechnen". Wobei das Problem keineswegs in Dettelbach zu lösen sei: "Wir stellen generell fest", so Bielek, "dass der Parkraum für Laster nicht immer ausreicht."
...immer mehr die Negativauswirkungen einer Lobby-Hörigen Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte zum Tragen 🤷♂️
Nur ein Bsp.: Nachtpost-Züge wurden abgeschafft, stattdessen alles auf LKW's (Fahrer sind ja billiger 😒 ).
Zuerst wurde dadurch Bahn-Post-Personal eingespart und Arbeitsplätze vernichtet! Außerdem der Post-Kundendienst verschlechtert.
Dann kamen neben der Mehrbelastung für den Kfz-Verkehr riesige Kosten durch nun notwendigen StraßenNeubau und schnelleren -Verschleiß (siehe Brücken!) auf den Steuerzahler zu.
Weiter: Ellenlange Staus an den Baustellen und Umleitungen mit Belastungen für Mensch und Natur, Erhöhung der schweren Unfälle mit LKW usw. usw.
Auswirkungen auf's Klima sind hier noch gar nicht erwähnt!
Mir tun die Menschen leid (LKW-Fahrer, AW an Umleitungsstrecken usw.), die dieses Versagen der Politik jetzt austragen müssen!
Und bei den Herstellern, Speditionen, Verteilzentren sind eben zu wenig Parkplätze, oder es besteht ein Verbot auf dem Gelände zu parken, weil auch ehemals Staatsbetriebe ( sieh Post ) keine richtigen Parkplätze in der Nähe geschaffen haben.
Dann nimmt der sogenannte Nahverkehrsfahrer seinen LKW mit und parkt im wohngebiet, oder am sportplatz, oder oder bis er wieder verscheucht wird
...in die Schweiz " https://www.alpeninitiative.ch/themen/verlagerung/ "
oder lesen Sie sich in aller Ruhe diese Argumente für eine Güterverlagerung auf die Schiene durch: " https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/gueterverkehr/verlagerung/ "
Diese Tatsachen haben wohl mit Stammtischparolen nichts zu tun 😉
Das in der Vergangenheit überwiegende Steueranteile für das Verkehrsministerium in den Straßenbau geflossen sind während die Schiene (wie an anderer Stelle die Bundeswehr) kaputtgespart wurde, ist ein Fehler der nun nur noch mit hohem Aufwand korrigiert werden kann.